[QUOTE=SlaterB]quasi jeder geht so in nahezu allen Themen vor, bis auf die wenigen, die man selber genauer beherrscht,
…
genau wie ein Architekt oder auch Maurer auf der Baustelle den neuen Kleister nach Anleitung/ Spezifikationen verwendet,
statt die chemische Zusammensetzung und den Entwicklungsprozess dahin zu bewundern
[/quote]
Bis er den lösungmittelhaltigen Kleister verwendet, um die Styroporisolierung an die Wand zu kleben. Wenn der Horizont zu einschränkt ist, ist die Wahrscheinlichkeut höher, dass man irgendwelchen Mist macht. Natürlich braucht man kein Studium, um Programmieren zu können, aber wie schwierig die Ausdifferenzierung dessen ist, was man „unbedingt braucht“ oder nicht, sieht man schon an der „Wall Of Text“, die hierrunter noch folgte. (Nebenbei: Du müßtest dich doch auch noch an die Zeiten „5 B.S.“ (Before Stackoverflow) erinnern…? Es war nicht immer so einfach…)
das ist immer so leicht dahinbehauptet, ich denke nicht, dass ein Studium irgendwelche höheren Fähigkeiten vermittelt,
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die Schule könnte sich auf Kernthemen beschränken, Lesen, Schreiben + halbwegs die anderen Deutsch-Themen ‚Text-Analyse‘ usw.,
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genauso kann das Informatik-Studium deutlich gekürzt werden,
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Netzwerke mit Datenrate + Paketen + Kommunikationsstrategien, Formale Logik, wofür braucht man das je?
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ganz aufs Studium zu verzichten, womit man ja genauso gut Programmierer werden kann, wäre etwas drastischer Schritt,
Einen wirklichen Kernpunkt oder ein Argument habe ich hier nicht erkannt. Das, was ich „dahinbehauptet“ habe, ging nicht wesentlich hinaus über „Jemand, der ein Informatikstudium schafft, hat (im allgemeinen!!!) bestimmte (nicht näher benannte) Fähigkeiten, die jemand, der es nicht schafft, nicht hat“. Welche auch immer das sind. Ich behaupte nicht, dass diese Fähigkeiten für das Berufsleben relevant sind. Aber Zusammenhänge können subtil sein. Eigentlich wirderstebt es mir, den Link zu diesem populistisch ausgeschlachteten Experiment zu posten, aber … mache es trotzdem mal: Walter Mischel – Wikipedia
wenn man in einem bestimmten Bereich arbeitet braucht es so oder so Vorbereitung und Fachliteratur:
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falls im Studium Kryptographie als Schwerpunkt gewählt und es da noch möglich war, dann passt das ja auch, 20 andere unwichtige Themen zurückgestellt,
aber alles mit der Gießkanne hilft wenig
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Mathematik höher als Vektoren bietet sich für vieles in der Informatik an,
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maximal Unterschiede zwischen linearen und quadratischen Aufwand etwa bei karthesisches Produkt/ Doppelschleife, auch ohne die Fachbegriffe zu kennnen,
von ‚Monoiden‘ gar nicht zu reden…
für bestimmte Programmierbereiche, in denen die Mathematik in der fachlichen Welt selber liegt, Umsetzung mathematischer Modelle
wie in Grafik Raum, Vektoren, Matrizen, Rotation, da ist keine Frage, da ist es dann passend nachgelernt,
von jemanden ganz ohne Studium in wenigen Wochen auch genauso gut wie nach 4-x Jahren Studium
Auch hier wieder viel Text, bei dem sicht die Kernaussage nicht erschließt. Ist Mathematik nun wichtig oder nicht? Es klingt, BEWUSST überspitzt formuliert, ein bißchen wie: „Man lernt Lesen und Schreiben, Addition und Multiplikation, und wenn man 18 ist, entscheidet man sich, was man werden will, und wenn man Autohändler werden will, lernt man halt innerhalb von 2, 3 Tagen noch schnell die Prozentrechnung dazu“. Ich denke, dass JEDES Wissen und ALLES was man lernt, eingebettet ist, in ALLES andere, was man schon gelernt hat. Man könnte das bildlich (aber möglicherweise auch sehr fundiert) mit einer Gehirnzelle vergleichen, die nur durch viele Verbindungen zu anderen Zellen ihr Potential entfalten kann (pun intended (und jemand, der sich ein bißchen mit Neurobiologie beschäftigt, auch wenn er im Job nur irgendwelches XML parst), versteht es vielleicht auch ). Leider sind die Prozesse von Lernen und Verstehen usw. noch nicht gut genug verstanden, um einen algorithmisch-optimierten Prozess zu durchlaufen, an dessen Ende man genau das perfekt kann, was man können muss. Und dass es kaum ein anderes Fach oder Thema gibt, bei dem neues so stark auf schon gelerntem aufbaut, wie die Mathematik, sollte auch klar sein. Dass formale Logik in ALLEN Lebensbereichen nützlich ist, bzw. Logik im allgemeinen unentbehrlich, und dass sie mehr in den Vordergrund rücken sollte, hatte ich schon häufiger gesagt.
[ot]
Vielleicht hast du noch nie code gesehen wie
if (foo != 23 && bar.isTrue() == false || smurf < 13)
{
// Do nothing
}
else
{
here();
doing();
real();
work();
}
:verzweifel:
[/ot]
spätes edit: ‚Monoid‘ wird hier im Forum vor diesem Thread nach Suche nur 5 weiteren Threads genannt,
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das ist nicht die Realität der Programmierung…
Sicher. Das habe ich auch nicht behauptet. Zugegeben, es ist schwer (und gelingt mir vielleicht nicht), den Zusammenhang, wie ich ihn sehe, zu vermitteln. Man könnte auch sagen, dass die Fähigkeiten, von denen ich glaube, dass sie mit einer „formalen Ausbildung“ zu tun haben, unabhängig von dieser Ausbildung sind oder unabhängig davon entwickelt werden können. Wenn man Klassen hat wie
class State {
void establishCity(City city);
void tearDownCity(City city);
int countCities();
City get(int i);
}
class City {
void addHouse(House h);
void deleteHouse(House h);
House accessHouse(int i);
}
class House {
void insertRoom(Room room);
void removeRoom(Room room);
int obtainRoomCount();
Room fetchRoom(int i);
}
braucht man wohl kein „echter Informatiker“ zu sein, um da ein nicht vorhandenes Muster zu erkennen. Ich denke aber, dass es nicht immer so offensichtlich ist.
Aus gegebenem Anlass: Während ich hier gelesen und geschrieben habe, hat mir ein Kollege einen Link geschickt:
Although interaction is at the heart of effective data visualization, existing systems for designing interactive visualizations are either complex or overly limiting—particularly when it comes to customization. Enter Vega-Lite, which combines a traditional grammar of graphics —including visual encoding rules and a composition algebra for layered and multi-view displays—with a novel interaction grammar to bring the advantages of high-level specification to interactive visualization.
(H.v.m, hab’s aber noch nicht gelesen)