Flugzeugunfall Hessen

Fliegerisch war dieses Jahr echt großartig, bis heute. Da hat einer sich zu spät zum Durchstarten entscheidend. Resultat: 3 Besucher tot. Das hätten wir wirklich nicht gebraucht.

Klingt nach dem da:

Und das klingt echt übel.

Ja, das war’s auch.
Zum Glück für mich habe ich es nicht direkt gesehen. Als ich von meinem Rundflug zurück kam waren Feuerwehr Notarzt und Polizei schon da.

Sonst wärst du jetzt auch traumatisiert. Mein Beileid an alle.

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Hm. Shit happens. Aber … irritieren tut mich das jetzt schon. Wenn ein Sportflugzeug sich auf mich zu bewegen würde und weniger als 100 Meter Abstand hätte (egal ob Höhe oder Entfernung), dann würde ich instinktiv geschmeidig wie eine Katze meinen Hintern aus der Flugbahn bewegen. Also, es ist ja jetzt nicht so, dass man so ein Ding so leicht übersehen oder überhören könnte, oder es plötzlich um eine unübersichtliche Kurve geschossen kommt. Kann es sein, dass da Mutter Natur ein bißchen gefiltert hat? (Das unterstelle ich nicht, und es ist auch nicht so böse gemeint, wie es klingt - ich frag’ nur …)

Vielleicht liegt es nur daran, das 100 Meter Entfernung einem ca. 4 Sekunden Zeit geben wenn ein Sportflugzeug 200 km/h fliegt, vielleicht auch die Tatsache, dass es sich im Raum, also in 3 Dimensionen bewegen kann, und man nicht wirklich wissen kann wohin es sich als naechstes bewegen wird.
“Einfach aus dem Weg gehen” wuerde genaugenommen alle Unfaelle vermeiden…

Das sagst Du jetzt aus der Perspektive eines Unbeteiligten. Wenn man selbst in so einer Situation ist gibt es aber noch so hinderliche menschliche Reaktionen wie Schrecksekunden und Schockstarre. Außerdem war es nach den Beobachtungen meiner Kollegen auf dem Flugplatz so, dass die Maschiene beim Durchstarten zunächst (wenn auch zu langsam) Höhe gewann. Damit flog sie in etwa 3 bis 4 Metern Höhe dem ansteigenden Gelände folgend, so dass es für die Besucher an der Schranke zunächst so aussah, als würde die Maschiene über sie hinweg fliegen. Unmittelbar über der Straße wurde das Flugzeug aber zu langsam, so dass es zu einem Strömungsabriß kam und die Kiste einfach runter viel. Erst da war die Gefahr für Laien tatsächlich erkennbar. Aber da war dann für die Opfer einfach keine Zeit mehr zum Weglaufen.

Außerdem ist der Weg, auf dem sich die Opfer befanden die offizielle Verbindung zu einem der Parkplätze und der Fuldaquelle, die ja selbst ein touristischer Anziehungspunkt ist. Deshalb ist nicht mal sicher, dass die 3 die misglückte Landung überhaut wahrgenommen haben. Das werden wir aber wohl nie erfahren.

Die Bewegung ist sehr gleichförmig - links oder rechts geht zumindest nicht schnell. Nach oben wäre egal. Nach unten geht’s immer. Aber sicher, es ist schwer, das nur anhand der Beschreibung einzuschätzen.

@Marco13 ,
TT hat es ja schon gesagt, die Beteiligten rechnen nicht damit. Und falls sie damit rechnen, gibt es “Schrecksekunden und Schockstarren”.
Überleg’ mal, du gehst zu einem Flugplatz, um dir Flugzeuge anzuschauen; wie hoch legst du für dich die Wahrscheinlichkeit fest, dass ein Flugzeug mit dir kollidiert?
Als Außenstehender rational betrachtet bleibten vielleicht 1-2 Sekunden, um zu reagieren und um sich zu transportieren.

Es hat keinen Sinn - wie es die Medien gerne machen - mal schnell irgendwo einen Schuldigen zu suchen damit wir Nachts weiter ruhig schlafen können, insbesondere wenn die Person selbst mit ihrem Leben bezahlt hat. Glaubst du nicht die Mutter hat in den letzten Momenten alles getan um sich und ihre Töchter in dieser Situation bestmöglich zu beschützen?

In der Luftfahrt beschäftigt man sich immer mit der Frage wie man solch einen Unfall in Zukunft verhindern kann. Und dazu zählt es ALLE Fehlerquellen auszuschalten. Es werden sich mehrere Personen dafür verantworten müssen, aber ganz sicher nicht die Mutter.

Beachte auch im Artikel wird von “Experten der BFU” gesprochen und von einer ersten “Einschätzung”, dann aber werden von der Zeitung befragte Augenzeugen zitiert. Nicht die BFU. Typische Wortverdreherei.

Man muss natürlich anmerken, dass die Hobbyfliegerei meistens mehr so ein Auf-Gut-Glück-Geschäft ist, weil es niemanden gibt der die Gesetze und Regeln durchsetzt. Durch fahrlässiges Handeln liegen die Probleme meist dann doch direkt hinterm Steuer.

@Timothy_Truckle
Leider ist euer Airport wie die meisten VFR Plätze nur unzureichend in der AIP beschrieben. Habt ihr keinen Clearway, Stopway oder eine vergleichbare Freifläche? Wie weit hinter der Runway ist das denn passiert?

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Und jetzt komm ich wieder mit meiner ergänzend hinzufügenden Wahrnehmungspsychologie: Wir können horizontale Entfernungen schlechter einschätzen als vertikale, und messen ihr weniger Bedeutung zu. Soll heißen: Wir können besser und schnell die Höhe eines Baums abschätzen, aber weniger gut und langsam die Fußballfeldgröße, auf dem wir gerade Fußball spielen.
Summa: Das Flugzeug flog sehr tief, infolgedessen wurde es nicht oder erst sehr spät als eine Art der Bedrohung wahrgenommen.

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Die Straße ist ca 200/300m vom offiziellen Ende der Piste (Schwelle 06) entfernt. Das Gelände steigt in diesem Bereich recht stakt an. Die Schwelle 06 ist etwa 10m tiefer als die Straße.

Ich selbst habe schon mal (bei starkem Rückenwind) die Grasbahn links genutzt, um Fahrtüberschuss abzubauen und eine Kollision mit den Segelfliegern, die normalerweise zwischen Pistenende und Straße auf den Abflug warten, zu verhindern.

Meine erster Gedanke als ich über Funk hörte „Der ist in der Schranke hängen geblieben.“ war: Gut, dass wir die Segler schon eingeräumt haben. Dass Menschen dabei zu schaden gekommen sind wurde mir erst später klar.

bye
TT

Als Außenstehender kann ich natürlich wenig dazu sagen, aber da auch Menschen dabei zu Tode gekommen sind, wird auch untersucht werden, ob der Pilot lebensmüde war.

Sorry, aber diese Vermutung ist total abwegig. Das Fliegen in ein relativ leichtes Hindernis wie eine Schranke ist nicht die sicherste Methode, seinem eigenen Leben mit Hilfe eines Flugzeugs ein Ende zu setzten.

bye
TT

Ja schon gut. Vor dem Posting nicht nachgedacht. Vielleicht kann ein Mod das editieren.

Dann schon eher: „Hinter der Schranke stehen“
(zu früh?)

Man kann da jetzt beliebig spekulieren, bringt aber nichts. Eine BlackBox gibt’s be sowas ja nicht, und falls nicht jemand zufällig das ganze mit seinem Handy gefilmt hat, werden bestenfalls irgendwelche Flugsicherheitsexperten versuchen, Rückschlüsse aus den Trümmern zu ziehen (und - und das ist jetzt natürlich auch Spekulation - im Nachhinein irgendwelche Maßnahmen getroffen, die bewirken sollen, dass so etwas nie wieder passiert, deren Wirksamkeit aber nicht verifiziert werden kann…)

Und aus den Augenzeugenbreichten. Diesmal gibt es sogar welche von Fachpersonal.
Vor der Terrasse gibt es eine Bank, auf der die Piloten sitzen und auf Gäste warten. Dabei werden dann, weil man ja sonst nichts zu tun hat, die Landungen der anderen beobachtet und bewertet.
Von einem Piloten weis ich, dass er das Flugzeug ab der Halbbahnmarkierung verfolgt hat, da war der Entschluss zum Durchstarten wohl schon gefasst.

bye
TT