Gehalt Informatiker

Weil es mich interessiert hat, hab ich mal geschaut. Ich denke eine gute Statistik für den Vergleich wäre die Sparquote, also das was man nach dem Abzug der Lebenshaltungskosten zur Seite legen kann (gemessen am Bruttolohn). Leider gibt es nur Daten bis 2016 von Deutschland, Österreich und der Schweiz:

DE: 17,17 %
AT: 13,24 %
CH: 22,85 %

Quelle

Ich glaub eher nicht, dass Österreich mit der Schweiz vergleichbar ist.

Nunja, sind die Löhne hoch, steigt die Sparquote, und umgekehrt. Zudem spielen die Lebenshaltungskosten mit rein. Sind diese hoch, verringert sich die Sparquote, und umgekehrt. Also sagen diese Werte nich so viel aus. Die fragile Kaufmoral wäre natürlich auch noch ein Faktor.

Wie seht ihr eigentlich andere Faktoren außer dem Monitären? Angefangen mit Sachen wie “Obst und Getränke im Büro” über vernünftige Hardware und interessante Tätigkeiten, bis zu Paragraphen im Arbeitsvertrag wie “Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten”. Mir sind solche Sachen wichtiger, als eine überdurchschnittliche Bezahlung.

  • klare Ziele, Mut und Pragmatismus
  • offene Kommunikation, Transparenz
  • Einbeziehen der Mitarbeiter in Entscheidungen
  • Vertrauen in Mitarbeiter, kein Mikromanagement
  • Konsequenz, toxische Personen und Versager aus der Organisation zu entfernen
  • Entgegenkommen bei persönlichen Problemen
  • Keine Verschwendungssucht, aber auch kein Geiz

Ja, wir haben auch Obstschalen und einen Kickertisch, aber es gibt viel Wichtigeres.

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Ich bin da sehr monetär unterwegs. Obst kann ich mir mit nem 1000er mehr im Monat selber kaufen.

Aber es gibt natürlich Faktoren, die ich schätze. Landei ist da schön reingesprungen, kann ich so bestätigen.

Ja, das erinnert mich an die „We have great benefits“-Listen bei den Stackoverflow-Job-Ads: Kühlschrank, Kickertisch, künstliche Zimmerpflanzen, freie Wochenenden :roll_eyes:

Die aufgelisteten Punke … *kurz mit der Hand im Kreis wedelt* jaja … es gibt auch vieles, was ich auch wichtiger fände als ein paar € hin oder her, aber das klingt ein bißchen … (ohje, da fehlt mir jetzt das diplomatische Wort…). Um etwas sarkastisch die Punkte unterzubringen, die mir fehlen: Wenn das alles erfüllt wäre, und du an einem 486DX66 mit Windows 95 deinen COBOL-Code in VisualSourceSafe einchecken würdest, wäre das doch sicher nicht das richtige.

(Was sind denn „toxische Personen“? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich von vielen als solche gesehen werde. Aber das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass ich viel kritisiere, und diejenigen, die viel machen, was kritisierenswert ist, mögen das nicht… und das ist dann der Punkt, wo die Frage aufgeworfen wird, unter welchen Bedingungen es gerechtfertigt ist, jemanden als „Versager“ zu bezeichnen…)

Das Gehalt muss natürlich stimmen, ist bei mir derzeit aber eher zweitrangig.

Landei hat die Punkte schon ganz gut aufgezählt, man lernt dieses aber erst zu schätzen wenn einiges davon im aktuellen Unternehmen nicht so gut läuft und man dann zusätzlich das Gefühl vermittelt bekommt das sich daran auch nichts ändert.


Toxische Personen sind für mich leute die ständig nur rumnörgeln wie schlecht alles ist, das aber nicht bei den passenden Adressaten tun und auch keine Abitionen zeigen an diesen „schlechten“ Dingen etwas zu ändern. So wird ständig die Laune und letzlich auch die Motivation aller Kollegen runtergezogen.

Kritisieren ist gut, so hat man die Chance das sich Dinge bessern. Aber Kritik muss passenden formuliert an die richtige Person gerichtet sein.

Das Problem mit toxischen Personen ist nicht, dass sie kritisieren (höchstens wie). Es kann sein, dass jemand aus fachlicher Sicht absolut Spitze ist, aber dessen Umgang mit Kollegen völlig inakzeptabel ist, und das Betriebsklima vergiften, wie es z.B. Mobber, Soziopathen oder Narzissten tun. Wir haben sehr unterschiedliche Charaktere in der Firma, auch „schwierige“, kritische, aufbrausende oder empfindliche, aber niemanden, der dem Betriebsklima schadet.

„Versager“ ist ein hartes Wort, aber wenn trotz Einarbeitungszeit und Hilfestellung keine Leistung kommt, sich derjenige also auf Kosten des Teams ausruht, finde ich die Bezeichnung angemessen. Beispiel: Im Mai hat bei uns ein Frontendentwickler gekündigt, der seit Anfang des Jahres ganze vier Tickets bearbeitet hatte, während seine Kollegen Dutzende, manche über hundert erledigt hatten.

„toxische Personen“ hatte ich auch noch nicht gehört (also Mobber, Soziopathen oder Narzissten). Gut, dass ich nicht dazu zähle. :smiley:

bzgl. „keine Leistung“ muss man dazu schreiben, dass „Tickets“ von der Komplexität her sehr unterschiedlich sein können. Naja, aber 4 : 100 ist schon ein ‚ungünstiger‘ Punktestand…

Danke für deine Erläuterungen Landei!

Alle anderen!

Alle ande… moment… hm…

naja

IMHO sind zumindest die letzten beiden durch „persoenliche Probleme“ verursacht.

Gut, das ist dann der Punkt, wo sehr viele subjektive Faktoren eine Rolle spielen. Wenn jemand Code sieht, und offen und klar sagt: „Der Code ist schlecht aus diesem-und-jenem Grund, er hat diese-und-jene Fehler oder Nachteile, und so-und-so könnte man diese Fehler vermeiden“ (davon ausgehend, dass man diese Dinge einigermaßen objektiv benennen kann), und jemand, der diesen Code geschrieben hat, das als persönlich-feindseligen Angriff wahrnimmt, dann kann der eine den anderen als „soziopathischen Mobber“ bezeichnen, und der andere den einen als „überempfindliche Muschi“. An diesen Punkt stellen sich dann aber viele Fragen schon gar nicht mehr. Ob der Addressat der richtige ist, hat auch was mit der Frage zu tun, ob es klare Verantwortlichkeiten gibt. Niemand will den Quälkot aufräumen, den jemand anderes verzapft hat. Und ich denke, dass da ein Punkt eine Rolle spielt, der quer über deinen ersten beiden Punkten liegt, und den ich (leider nur etwas schwammig) mit „ähnliche Wertvorstellungen“ bezeichnen könnte - wo auch immer die nun liegen, zwischen den Extremen „Wenn’s läuft ist’s OK“ und „Unreflektiertes Clean Code nach Lehrbuch“…

In bezug auf „Versager“ und „Leistung“ - nun, letztere kann man eben nicht quantifizieren. Die Anzahl der abgearbeiteten Tickets ist jedenfalls kein geeignetes Maß dafür. („Velocity“ hin oder her, siehe auch Die Perversion agiler Metaphern | heise online )

Meinen angedeuteten Punkt aber nochmal ganz direkt: Wie wichtig ist dir das, was meistens als „Tech Stack“ zusammengefasst wird?

Das ist mir schon ziemlich wichtig, aber ich versuche, auch mal aus meiner Komfortzone rauszukommen. Für mich ist erst mal JVM und Backend gegeben, da bekommt man mich nicht so leicht weg (erst recht nicht mit diesem Fullstack BS). Und dann sollte es auch nicht Technik von vor zehn Jahren sein. Der Rest ist verhandelbar, Kotlin oder Scala wäre natürlich nice.

Moin moin, 2 Jahre sind vergangen … Corona hat die IT in meinem Bereich gewaltig nach vorne getrieben. Wie siehts bei euch aus? Hab mal wieder gewechselt ^^

Dann bewerbe ich mich bei den falschen Firmen. Versuche jetzt seit knapp einem Jahr zu wechseln, aber nur inhaltslose Absage-Mails bisher. Würde ja gerne wissen ob ich irgendwo in meiner Bewerbung eine „Red Flag“ drinstehen habe, die ich nicht sehe. Aber man bekommt ja kein Feedback. Selbst das direkte Angebot mich einfach mal anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben, sollten irgendwelche Fragen bestehen, wurde nicht ein einziges mal wahrgenommen.
Nebst der Tatsache das manche Unternehmen 3-6 Monate brauchen sich zurück zu melden und utopische Vorstellungen an die Bewerber haben - oder gar Extrawünsche wie der Lebenslauf formatiert sein soll - eine rein frustrierende Angelegenheit. Aber alle schreien nach dem „Fachkräftemangel“.

Woher kommt eigentlich diese Unart das wir unsere Gehaltsvorstellungen noch in der Bewerbung angeben sollen? Sollten nicht zumindest Tarifunternehmen selbst wissen was sie selbst bezahlen?

Ich suche jetzt parallel den Einstieg in die Selbstständigkeit. Wenn Arbeitgeber zu dumm sind gute Arbeitnehmer zu erkennen muss man es halt selbst in die Hand nehmen. Aber alles einfacher gesagt als getan.

Hey, das ging schnell ^^

Rückmeldungen sind eine Falle für Firmen, daher kommt da nie was.
Wenn das mit dem Lebenslauf nicht klappt, vllt mal einen Profi drüber gucken lassen? Gibt ja massig „Coaches“ unter denen es bestimmt nicht nur Quacksalber gibt. Und meine Erfahrung ist es sich suchen zu lassen. Obwohl ich mein Profil nicht auf „suchend“ gestellt habe, kommt da weiterhin immer was rein. Ich bin aber zufällig von der internen HR angeschrieben worden.

Hinsichtlich Gehalt ist es dann auch einfacher. Dem Headhunter gibt man eine Spanne an und wenn die gar nicht passt, bekommt man direkt die Rückmeldung.

Oder einfach wie die Amis, die Spanne die man bereit ist zu zahlen direkt ins Ausschreiben stellen? Dann verschwende ich meine Zeit als Bewerber nicht eine von vornherein sinnlose Bewerbung in meiner Freizeit zu erstellen. Insbesondere tarifliche Unternehmen wissen ganz genau wie hoch ihre Stelle dotiert ist.

Es ist halt die typische Hochnäsigkeit deutscher Arbeitgeber. Nehmen, aber niemals geben.

Eine Spanne in die Ausschreibung (für eine Einstellung) zu stellen, ist nicht einfach. Es hängt immer von der jeweiligen Person ab. Wir haben im Entwickler-Bereich alles ab 40k. Wenn ich nun schreibe „Senior gesucht (60k bis 90k)“ ist das nicht besonders hilfreich.

Natürlich ist die Spanne bei tariflichen Verträgen nicht ganz so groß.

Meine Erfahrung ist, dass es „die typische Hochnäsigkeit“ im IT-Bereich selten gibt. Es gibt zu wenig Entwickler:innen für zu viele Stellen. Warum genau Du bei Bewerbungen ein Problem hast, kann ich Dir nicht sagen. Der Tip, einen Profi die Bewerbung prüfen zu lassen, ist vermutlich nicht verkehrt.

Mein Gefühl ist: Der Markt nimmt alles, was Java oder C# buchstabieren kann. :slight_smile: Wenn dann noch die Schlagworte AWS oder Kubernetes fallen, dann ist es ganz vorbei.

Ich halte absolut nichts von Spannen. Google z.B. schreibt auch nichts in die Anzeigen. Spannen in D hat man bei öffentlichen Stellen (die für ITler höchstens für die Grundlast interessant sind und man nebenberuflich das Geld scheffelt).

Inwiefern würde dir eine Spanne helfen? Sagen wir du willst 60k. Die Spanne geht jetzt von 40-55k. Bewirbst du dich? Vllt geht die Firma höher wenn du sie überzeugst?

Aber ich stimme dir zu, Bewerbungen schreiben würde ich auch nicht, zuviel Aufwand. Dazu ist der Markt zu leer.

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Dann solltet ihr euch mal Ausschreibungen in den USA ansehen. Zugegebenermaßen nicht jedes Ausschreiben sieht so aus, aber es ist auch nicht ungewöhnlich das man etwas so in der Art findet:

  • Up to Master in X or Y
  • No or up to a maximum of 3 years of experience
  • Bonus: Knowledge in Java, C++, C# or any other OO language. Knowledge in Linux and embedded systems. […]
  • Salary: 60k to 80k

Hier ist sofort klar was Unternehmen will. Klare Kommunikation!

Die meisten Annoncen sehen doch so aus. Steht kaum etwas drin, was mich interessiert. Mir geht es eher um die Arbeitsweise und das Klima. Wie sieht es mit Reisen aus? Was ist mit Weiterbildungen? Gibt es die Möglichkeit auf Mobile Working. Finde ich alles viel wichtiger.

Und ganz am Ende - wenn alles passt - spreche ich über das Geld. So ist jeder Mensch unterschiedlich. :slight_smile:

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