US-Wahl 2016

Wow. Protektionsmus macht alles besser? Globalisierung ist per se schlecht?

Was ist mit sämtlichen Hinweisen darauf, dass der Abbau von Zöllen und Handelshindernissen sich positiv auswirkt?

einer von vielen richtigen Punkten, kennt man auch in Deutschland,
die Kehrseite sind dann Produkte aus dem eigenen Land für höhere Preise, relative Verarmung der Normalbürger,
man kann nur entweder auf Kosten der Chinesen leben, so lange das noch gut geht, oder sich selber deren Umständen annähern,
keine einfache Lösung in Sicht

und Globalisierung, TTIP & Co. sind kein Selbstzweck zum Outsourcing,
das Problem liegt dann immer an den Unternehmen und Reichen, die das skrupelos durchführen,

eben etwa Trump, um ganz wie Clinton-Wahlkämpfer zu klingen :wink:
Clinton Ad Slams Trump Over Outsourcing Jobs Overseas

sein Werdegang zeigt nichts was darauf andeutet, dass je gegen dieses Problem kämpfen wollte oder je wird, statt es ebenso für sich schamlos auszunutzen,
er springt nur allzu gerne auf diesen wie alle weiteren Züge auf, die einigermaßen zusammenpassen und Wähler mitbringen

edit:

[QUOTE=inv_zim;140827]Wow. Protektionsmus macht alles besser? Globalisierung ist per se schlecht?

Was ist mit sämtlichen Hinweisen darauf, dass der Abbau von Zöllen und Handelshindernissen sich positiv auswirkt?[/QUOTE]
die Mischung macht es wie immer, beides hat seine Vor- und Nachteile,

Globalisierung ist akzeptabel, wenn man die Exzesse herausnehmen würde,
T-Shirts in anderen Ländern zu produzieren und sie dann mit High-Tech zu bezahlen kann funktionieren,
aber nicht wenn 100 Mrd. Handelsdefizit und China die USA + Europa aufkauft, erst Staatsanleihen, später Unternehmen und Grund und Boden,

bald der Westen vermögens- und arbeitslos, bis auf reiche Schicht die dabei Reibach gemacht hat

Nein, aber für den amerikanischen Arbeiter würde Protektionismus helfen. Es gibt nämlich in Amerika ganze Städte, die dadurch ruiniert wurden, dass die Arbeitsplätze in Billiglohnländer verlegt wurde und keine neue Möglichkeiten für die Arbeiter geschaffen wurden.

Btw. Wow ist ein Zeichen für Cognitive Dossonance.


edit SlaterB:
weiter zur Protektionsmus-Frage in eigenen Thread Spielwiese - Byte-Welt - Die Welt des Programmierens

Kurze Durchsage vom Trump: “Gestörte Frauen sind die besten im Bett”

*** Edit ***

Auch interessant: https://blog.fefe.de/?ts=a6fd0fba

Folgt daraus, dass gestörte Trumps die Besten an der Macht sind? Ich hoffe mal nicht. :wink:

FIVE-POINT PLAN FOR ETHICS REFORM

“It’s Time To Drain The Swamp In Washington, D.C. That’s Why I’m Proposing A Package Of Ethics Reforms To Make Our Government Honest Once Again.” - Donald J. Trump


First: I am going to re-institute a 5-year ban on all executive branch officials lobbying the government for 5 years after they leave government service. I am going to ask Congress to pass this ban into law so that it cannot be lifted by executive order.

Second: I am going to ask Congress to institute its own 5-year ban on lobbying by former members of Congress and their staffs.

usw.

ein relativ einfacher Programmpunkt mal wieder, den wohl so gut wie jeder Wähler unterstützen würde,
(Stichwort Volksbefragung?..)

es ist ein unglaublicher Fehler vieler Regierungen aktuell, in Europa genauso, sich solche Blößen zu geben
wie Lobbyisten unkontrolliert herumlaufen zu lassen, oder ehemalige Regierungsmitglieder auf hohe Posten in Konzerne zu lotsen

wenn mit tatsächlich böser Absicht zum Betrug am Bürger/ zur eigenen Bereicherung, ginge das sicher auch diskreter…,
was es freilich nicht besser machen würde, aber wenigstens eher Strafen bei Aufdeckung möglich,

wenn mit ein bisschen Hoffnung Regierungen doch nicht so böse, dann einfach unverständlich und peinlich

Trump ist selber eher ein Lobbyist/ Einsteller solcher Leute als glaubhafter Vertreter für Änderung,
aber ihm wie allen Contra-Polterern wird auf diese Weise mächtige Möglichkeit zur Kritik, zu guten Wahlprogrammen gegeben,

Clinton über Trumps Manipulationsvorwürfe: „Jedes Mal, wenn Donald meint, Sachen liefen nicht so, wie er es möchte, behauptet er, was-auch-immer sei manipuliert. Das FBI hat eine einjährige Untersuchung zu meinen E-Mails durchgeführt. Sie kamen zu dem Schluss, es gebe keinen Rechtsverstoß. Er sagt, das FBI ist manipuliert. (…) Dann wird die Trump-Universität wegen Betrugs und krimineller Geschäfte verklagt. Er behauptet, unser Gerichtssystem und auch der Bundesrichter seien verschworen gegen ihn. Es gab sogar mal eine Zeit, als er dreimal hintereinander keinen Emmy für seine Fernsehshow bekommen hat, da fängt er an auf Twitter zu behaupten, die Emmys seien manipuliert.“ - Trump: „Ich hätte einen bekommen sollen.“

und aktuell die Wahl manipuliert…, was für ein jämmerlicher Kerl,

zu schade um viele wichtige und richtige politischen Positionen, die mit ihm als Präsident aber auch nicht glaubhaft angegangen worden wären,
Bernie Sanders wäre bekannt eh die beste Mischung gewesen, Änderungsversuch + respektabel

mal sehen ob in 4 Jahren Republikaner dasselbe mit einem ordentlichen Menschen versuchen, das müsste ja viel mehr Wählerpotential geben,
nochmal Clinton könnten sich die Demoktraten dagegen vielleicht nicht als Nominierung leisten,

abhängig natürlich von der Leistung in diesen 4 Jahren, dann wird alles genau in ihre Schuhe fallen,
ob hoffentlich wenigstens Steuern für Reiche mal erhöht?

edit:
Bernie Sanders Twitter:

Trump: “I alone can fix this.”
Is this guy running for president or dictator?


I don’t know if it’s a world record but Donald Trump has been sued more than 3,500 times over the past 30 years.

:wink:

Ich wäre auch für Bernie Sanders, aber den hat Hillary abgesägt.

die Russlandfreundlichkeit Trumps, neben der allgemein bekannten häufigen Freundschaft zwischen allen Diktatoren und besonders schlechten Menschen
auf der Welt zum gegenseitigen Schutz usw.,
ist ja überhaupt nicht mehr überraschend bei den wirtschaftlichen Verflechtungen/ Interessen:
https://www.washingtonpost.com/politics/inside-trumps-financial-ties-to-russia-and-his-unusual-flattery-of-vladimir-putin/2016/06/17/dbdcaac8-31a6-11e6-8ff7-7b6c1998b7a0_story.html

“Russians make up a pretty disproportionate cross-section of a lot of our assets,” Trump’s son, Donald Jr., told a real estate conference in 2008, according to an account posted on the website of eTurboNews, a trade publication. “We see a lot of money pouring in from Russia.”

[…]

Trump has long aspired to build a Trump Tower in Russia — a market that first gained his attention in the 1980s as the Cold War was ending and the Soviet Union began to open more to outsiders.

“Russia is one of the hottest places in the world for investment,” Trump said in a 2007 deposition. “We will be in Moscow at some point,” he promised.

einfach zu gefährlich, einen solchen Reichen mit internationalen Geschäften an die Macht zu lassen,
die Entscheidung über Bündnisse oder Sanktionen kann direkt von seinen persönlichen Profitaussichten im jeweiligen Land abhängen


bei anderen Politikern wie Clinton mit Interessen der reichen Spender im Hintergrund (früher auch mal Trump!) muss es auch nicht besser sein,
aber da zumindest die Hoffnung auf etwas Unabhängigkeit, oder vielleicht so viele Spender dass es sich etwas ausgleicht, manche pro-Russland, andere anti :wink: ,
einzelne Spender verzichtbar im Laufe der Zeit

aber einen dieser Reichen mit direkt sichtbaren Interessen selber zum Präsidenten zu machen, irre

Ja, ist sowas wie den Bock zum Gärtner zu machen. Wahrscheinlich ist das aber nicht so schlimm, weil der Präsident seine Entscheidungen vom Kongress absegnen muss.

Falls man Trump mit Hitler vergleichen wollte, muss man fairerweise sagen, dass Hitler Juden keine Möglichkeiten zur Bewaffnung gegeben hat. In Amerika darf jeder Amerikaner Waffen besitzen und da Trump Republikaner ist, sieht er vermutlich keinen Anlass das zu ändern.

Zum Thema Außenpolitik gibt es da nette eine nette Kolumne: Was für Donald Trump spricht - Kommentar - SPIEGEL ONLINE

Donald Trump: “New York Times” druckt*gesammelte Twitter-Beleidigungen - SPIEGEL ONLINE

und das ist nur Twitter…, paar Hundert Wörter am Tag von jeweils Tausenden, eher Zehntausenden

[ zu USA vs. Russland, aktuell Syrien, zwischenzeitlich abgespalten eigener Thread https://forum.byte-welt.net/sonstiges/spielwiese/22269-usa-russland-syrien.html ]

Cthulhu for America

ziemlich viele enge Staaten gab es aktuell, von denen Clinton auch einige gewann, je nach Grenze der Einbeziehung sogar die Mehrzahl,
nur leider überwiegend Kleinkram wie das engste Rennen New Hampshire, nur 1500 Wähler = 0.2% dort für 4 Votes,

in zweistelligen Staaten wurde es fünfmal eng, darunter Minnesota und Wisconsin mit je 10 Stimmen, einmal Clinton, einmal Trump, soweit noch gleichverteilt,

bleiben die drei größten und wichtigsten Münzwürfe, und die alle drei für Trump…,
Michigan 16 Votes, 8000 Wähler, 0.3%
Pennsylvania 20 Votes, 70.000 Wähler, 1.2%
Floria, 29 Votes, 120.000 Wähler, 1.3%

65 Votes, mit denen Clinton dann gewonnen hätte,
es bräuchte nichtmal die vollen 200.000 genannten Wähler, hätten allein 100.000 für Clinton statt Trump gestimmt…,

1 Tausendstel, ein Promille der Wählerstimmen insgesamt machen den Unterschied, wobei das gar eh dem Wahlerergebnis insgesamt entspricht:
bei 59.9 zu 59.7 Mio. Stimmen oder 47.7 zu 47.5% sind es auch nur 100k-200k Stimmen bzw. 0.1 bis 0.2% Unterschied, also ein Promille,

welch knappe Wahl, im Jahr 2000 ja ähnlich, an Stimmen insgesamt nicht ganz so knapp, aber mit Florida dafür bekannt der Extremfall,

erstaunlich dass sich das immer noch so ausgleicht,
bei ein paar Mio. demokratischen Überhangstimmen in Kalifornien, New York und anderswo und ebenso paar Mio. republikanische in Texas & Co.
könnte es eigentlich auch insgesamt 1 Mio. Stimmen Übergewicht zur einen Seite geben und immer noch die knappen Entscheidungen in den Staaten die zur Vote-Mehrheit fehlen,

wenn es mal zu einem solchen Stimmen-Ungleichgewicht bei trotzdem knappen Ausgang kommt, dann vielleicht endlich der Wechsel hin zur allgemeinen Zählung jeder Stimme,
im Moment ja wirklich kein Anlass dazu, kein Wunder dass es so bleibt,

ist freilich auch kein Allheilmittel, wenn wie aktuell fast exakt gleiche Stimmanzahl, dann muss einfach irgendwer knapp gewinnen…


solange das aktuelle System noch gilt, könnten die Amis eigentlich bisschen stärker überlegen, wohin sie vielleicht mal umziehen :wink:
200.000 eingefleischte Demokraten aus New York ins nahe Pennsylvania oder sonnige Florida, das könnte mächtig was bringen,
bei Republikaner freilich genauso, und wenn beide in gleicher Höhe kommen…

sind solche Wanderungen bekannt? Pennsylvania freilich lange demokratisch gewesen, nicht so sehr im Fokus,
aber Florida noch größer und wichtiger und mindestens seit 2000 bestens zu dieser Frage bekannt, ideales Ziel…

wächst ja durchaus auch stetig:
1980 9.7 Mio., 1990 12.9 Mio., 2000 16 Mio., 2010 18.8 Mio.

Bei diesem Trump-Fiasko kann man sich insbesondere auch bei den jüngeren Demokraten bedanken, die ums Verrecken nicht für Clinton stimmen wollten und deshalb aus Trotz nicht wählen gegangen sind. Wahrscheinlich noch mit der Einstellung, dass Clinton eh das Rennen machen wird. Und jetzt steht man vor einem Trümmerhaufen und scheisst Bauklötze darüber, wie das passieren konnte.

Vielleicht sind die immer noch ueberzeugt das Clinton die falsche Person fuer den Posten ist, siehe den Stimmenvergleich zu den beiden letzten Wahlen, dann darf man auch ruhig mit dem Gedanken spielen dass die Demokraten an sich Fehler gemacht haben als sie Bernie abgesaegt haben.

Ich glaube nicht, dass ein frauen- und fremdenfeindlicher Schreihals mit 0 politischer Erfahrung ein besserer Präsident sein kann als eine erfahrene Aussenministerin. Clinton ist sicher nicht fehlerfrei, aber eindeutig eine bessere Wahl als Trump. Politik besteht immer auch aus Kompromissen, und gerade den Sanders-Anhängern hätte ich in dieser Hinsicht mehr zugetraut. Profitieren tut letztendlich nur der Herr Trump, und der lacht sich wahrscheinlich gerade die Lunge aus der Fresse ab so viel Sturheit.

Die Suppe auslöffeln werden die sozial und finanziell schwächergestellten. Siehe zum Beispiel Trumps Ankündigung, Obamacare rückgängig zu machen, höhere Medikamentenpreise durch fehlende Regulierung, Reduktion des Freihandels etc.

Man muss sich aber eben nicht zwischen Pest und Cholera entscheiden, dann hat man zumindest ein reines Gewissen, auch das ist Demokratie.

//youtu.be/qxsQ7jJJcEA

Dann aber bitte auch konsequent sein und nicht rumjammern, wenn halt das Feindbild gewinnt. Aktuell protestieren die Studis in Kalifornien auf der Strasse und in NYC wird der Trump Tower belagert. Zumindest bei ersteren kann ich mir kaum vorstellen, dass die Clinton gewählt haben.

Bin mir da gar nicht sicher ob nicht viele der Studenten nicht einfach doch Clinton gewaehlt haben.

Aber was solls?
So funktioniert Demokratie nunmal.