Android 4.4: schneller, effizienter, fokussierter

Ich habe nichts gegen Werbung, darf gerne auch personalisiert sein (nur im Moment übertreiben ${sie} damit). Die Daten die dafür nötig sind hinterlasse ich einfach mal.

es geht nicht um Google, Facebook und ${WeisDerGeierWelcheFirma}. Es geht genau um ${DieFirma}. Google & Co. stellen eine Schnittstelle bereit, ich unterstelle das jetzt einfach mal, mit positiven Absichten für Benutzer. Aber wo Technik existiert, entstehen Begehrlichkeiten. Bestes Beispiel ist Lavabit. Wo der Geschäfstführung über Gericht zu diversen Aktionen gezwungen wurde und im gleichen Ahtemzug Verboten wurde das an die Öffentlichkeit zu bringen. Nun lass uns das mal soweit rumspinnen das die NSA dich aus irgend welchen Gründen in Verdacht hat und Google per Gericht dazuzwingt Dein handy/Mirkofon durchzureichen…

Und nun wieder zurück zu meinem Beispiel. Du läufst regelmäßig durch die Gegend und unterhälst Dich, Dein „Schatten“ schreibt fleißig alles auf. An irgend einem Morgen gehst Du los und unterhälst Dich aber nicht. Das registriert Dein „Schatten“ soweit und macht entsprechende Meldung - weil Du aus Deinem üblichen Rahmen rausfällst (sonst redest Du ja wie ein Wasserfall). Dann gehst Du wieder nach Hause (zweit Schatten hinter dir, bist ja still). Zu Hause machst Du die Vorhänge zu: „Was zu verbergen?“. Anschließend wird Deine Tür eingetreten. Du liegst nur im Bett mit gigantischen Kopfschmerzen udn einer Erkältung. Licht aus zum Schlafen und reden konntest Du einfach nicht.

Das Problem hat Schlingel nämlich super beschrieben:

Du bist durch das Raster gefallen weil Du plötzlich etwas anders gemacht hast, aus welchem Grund auch immer. Und das hat einen Alarm ausgelöst. Die aktuellen Gesetze bringen nichts, weil wie immer gilt: „wo kein Kläger, da kein Richter“. Wenn Du also alleine wohnst, dann können die dich erstmal mitnehmen. Du wirst evt. von ein paar Bekannten/Verwanten/Freunde vermisst, aber mehr wird nicht passieren - bist einfach weg. Vieleicht wirst Du dann mal in 5 Jahren gefragt ob Du wirklich nichts gemacht hast.

@mogel hat vollkommen recht. Bevor das jetzt irgendjemand als Spinnerei abtun will, sollte er einen Blick in aktuelles Geschehen z.B. in Österreich werfen. Dort hat erst vor kurzem einer der geheimdienstlichen Zweige des Bundesheers versucht ein Gesetz zu veranlassen dass es ihnen erlaubt unerkannt und völlig willkürlich ohne Beschluss durch einen Richter auf Vorratsdaten zuzugreifen. Also ziemlich genau mogels Szenario!

Hätten da die Medien nicht nach dem Aufschrei der Datenschützer darüber berichtet wäre das bestimmt so auch gekommen.

Es geht halt ganz klassisch auf “zur falschen Zeit am falschen Ort” zu. Der Typ, der in Deutschland jahrelang aus seinem LKW auf Autos geschossen hat wurde erwischt, weil deutschlandweit Kennzeichen getrackt wurden. Hat zwar funktioniert, gutheißen kann ich das nicht. Und was ich richtig schockierend finde: Im Fall Maddie (wie lange ist das jetzt her? 5 Jahre?) haben die Behörden angekündigt, den Fall mit Daten von Mobiltelefonen aus der Zeit neu aufzurollen. Da warst du vor 5 Jahren in Portugal mit dem Handy im Urlaub und auf einmal steht die Polizei vor dir und hält dich für einen Kindesentführer, weil du dummerweise gerade in dem Ort warst. Warst du da alleine? Wie lange? Was hast du da eigentlich gemacht… ? Stell dir mal vor, jedes mal wenn die Polizei nicht mehr weiterweiß, guckt sie einfach mal, wer zum Zeitpunkt gerade vor Ort war… gruselig.

@inv_zim - ja, alles richtig. Die Exekutive möchte (zumindest meistens) ja auch nicht die ganzen Daten haben um eine politische Kraft zu stärken oder die Bevölkerung zu unterdrücken, sondern aus einer echten Überzeugung heraus dass dies in ihrem Beruf hilft und dementsprechend am besten für alle ist. Es gibt ja auch wirklich Fälle in denen es geholfen hat. Trotzdem ist es gleich aufgrund mehrere Punkte abzulehnen:

  • Das Missbrauchspotential. Ich sehe trotz der möglichen Nutzen die Gefahr als zu groß an und da die Risiko/Chancen-Abschätzung negativ ausfällt gehört es IMO verhindert/abgeschafft.
  • Das vermittelte Gesellschaftsbild. Man darf nicht unterschätzen welche Rückkopplung solche Maßnahmen haben. Denn dadurch wird faktisch das Bild der Gesellschaft als Tätergemeinschaft aufgebaut. Das hat natürlich Auswirkungen darauf wie Exekutive, Legeslative u. sogar Judikative eine Person betrachten. Im Endeffekt ist das eine sich selbst verstärkende Rückkopplung die, die Rechte des Individuums immer weiter einschrenken wird. Und ich glaube nicht einmal, dass das von vornherein beabsichtigt ist.
  • Die Kosten. In Österreich kam z.B. “zufällig” mit der Vorratsdatenspeicherung eine “Service-Gebühr” der Provider. Wir dürfen uns jetzt die eigene Überwachung selber zahlen - trotz der Ironie einfach witzlos!

Ich finds krass, dass sich so viele Menschen sicher fühlen sobald irgendwas am Rechner passiert. Das geht von Phishing Mails und Webseiten bei denen so viele Deppen ihre PIN 10x eintippen bis zu Riesenangeboten wie Google und Amazon die ja alle ganz toll sind und für das Wohl der Menschheit existieren. Wenn ich sehe wieviele sich für ein paar poplige Payback Punkte verkaufen wird das nächste 1984-Szenario immer wahrscheinlicher.
@Bene : Sollen deine Kollegen/Kommilitonen/… alle deine Aktivitäten kennen? Welche Webseite du ansurfst? Was du mit deiner Freundin, Eltern, Finanzamt, Gericht, Ärzten etc austauschst? Die Antwort ist auch bei dir mit ziemlicher Sicherheit nein. Aber Google darf das? Und wenn es nur durch einen Fehler in einem Programm rauskommt, dass du an Krankheit XYZ leidest oder oder oder.

wer nichts zu verbergen hat
[spoiler]braucht auch nicht überwacht werden[/spoiler]

Ich wollte es ja nicht gutheißen, ich war mir nur über die Ausmaße nicht bewusst. Ich bin davon ausgegangen dass die Daten auch bei Google bleiben, aber wenn die durch jeden kleinsten Verdacht offen gelegt werden können versteh ich eure Sorgen. Es ist aber doch so dass man sich nicht wirklich dagegen wehren kann oder? Wer wird denn dafür eigentlich beschuldigt? Wenn Unternehmen wie Google doch gezwungen sind Daten offenzulegen kann man doch nur die einzelnen Regierungen beschuldigen. Dass es solche Fälle auch in Deutschland gibt überrascht mich umso mehr, wo hier doch Datenschutz sonst immer ganz groß geschrieben wird.

Zum dagegen wehren: Den Footprint möglichst klein halten. Mir sind bei den folgenden Vorschlägen die Metadaten größtenteils bekannt.
Nicht surfen und gleichzeitig überall angemeldet sein.
Die üblichen AddOns nutzen für FireFox
Kein Android/iOs Handy benutzen
PGP nutzen (ok, fast nicht möglich im privaten Umfeld)

Zum Thema Datenschutz: Klar, wir haben da einen Bundesdatenschützer …die Frage ist nur wofür

die meisten sind deren Ausmaße nicht bewusst. Wenn Du dann versucht denen das zu erklären, dann schalten sie einfach ab.

nein (okay - das nein liegt bei mir am Alter, als ich jünger war dachte ich auch das Gewerkschaften was bringen)

niemand - in der Presse ist es nur weil es Auflagen (und damit Geld) bringt

das darfst Du gerne machen - stell Dich auf die Straße und - öhm, ja…

es ist egal in welchem Land Du lebst

Wieso? Es reicht wenn Du den ersten Schritt machst. Ich signiere pauschal alles was ich versende. Ob jemand das überprüft ist mir erstmal egal. Wenn der Empfänger auch PGP verwendet, dann wird er sich schon melden.

Sagt doch schon sein Name, er schütz die Daten des Bundes…

Auch wenn es mir leid tut, den Android 4.4 Thread weiter ins OT zu treiben:

Dient ja der Gefahrenabwehr, dann ist das schon okay…

Ist ja auch ein Supergrundrecht …

Siehe auch das: Apple veröffentlicht welche Länder wieviele Anfraggen stellt haben.

Schade finde/fande ich schon immer, dass man nicht eine bestehende E-Mail-Adresse bei der Telefoneinrichtung verwenden konnte sondern gezwungen worden ist eine neue bei Google zu erstellen, wenn man dort keine besitzt. Und hat man sich dort einmal am Computer eingeloggt ist einem erstmal aufgefallen, wie viel da eigentlich mitprotokolliert wird. Zum Beispiel die aktuell zuletzt installierte App und ähnliches.

Ich denke ich werde weiterhin auf ein Smartphone verzichten und bleibe bei meinem guten alten Nokia, das nur SMS schreiben und telefonieren kann. Ich bin auch definitiv nicht der Meinung, dass jeder Mensch ein Smartphone braucht. Wer sich morgens vor der Arbeit/Uni/Schule mal in den Straßenbahnen/Bussen/Zügen umschaut weiß wovon ich rede. Jeder sitzt da mit Kopfhörern im Ohr, gesenktem Kopf und muss tausenden von Menschen erzählen was er gerade tolles macht. Gut, dass die Menschen ein solch ungebändigtes Mitteilungsbedürfnis haben und die verschiedenen Hersteller diesen eine Plattform bieten.

Und dieses ständige erhöhen der Versionsnummern soll den Benutzern doch ohnehin nur suggerieren, dass es jetzt viele coole neue Funktionen gibt und alles tausend mal besser funktioniert. Dabei trifft das nur sehr selten zu.