Collaboration groupware wie Citadel oder Kolab

Moin,

auch ich erstell mal wieder n Thread weil ich einfach mal Rat brauche.

Nach dem letzte Woche Freitag der Support für PHP5.4 ausgelaufen ist habe ich mich nun am Ende doch dazu gezwungen mal meinen Server zu updaten … und seit dem funktioniert irgendwie garnichts mehr.
Zum System : OVH-Kimsufi KS-5; bisher : OpenSuSE 13.1 - jetzt : OpenSuSE 13.2
Davon abgesehen das 13.2 einige gute Neuerungen mitbringt bringt es aber auch leider viele Probleme mit sich.
Bisher habe ich als E-Mail-System Citadel/UX genutzt was auch für meine Zwecke ausreichte. Da nun seit dem Upgrade auf 13.2 irgendwas mit dem Unterbau Berkeley-DB nicht mehr stimmt funktioniert dies leider nicht mehr. Also habe ich begonnen mich nach Alternativen umzusehen und bin dabei unter anderem auf Kolab gestoßen. Naja, ausprobiert - root zerschossen - reinstall. Also n Gang runter und in ner VM getestet - weder das stable 3.3 noch das unstable 3.4 lassen sich irgendwie zum laufen bekommen (nach dem ich schon einiges an pre-setup-tweaks versucht habe).

Da dieses System letztlich als Backend für eine Multi-Community dienen soll könnte man als Alternative sicher irgend ein Mail-System nehmen und dann mit nem phpBB oder vBulletin arbeiten, ist aber leider nicht so der Plan.

Meine Frage geht daher in zwei Richtungen:

1.) Wer von euch nutzt solche collaboration groupware und kann Alternativen empfehlen ?
2.) Sollte es, auf Grund Eigenheiten des OS, darauf hinauslaufen Mail-System und Forum zu trennen, was kann man hier nutzen?

Vorweg : auch wenn ich recht bequem bin nehme ich doch lieber Abstand von sowas wie webmin - denn da läuft noch einiges mehr schief.

Kleines Update:

openGroupware - fällt aus da nicht für OpenSuSE 13.2 verfügbar
eGroupWare - fällt aus da zwar eine Groupware - bringt aber in der Community-Version keinen MTA mit sondern ist auf einen bereits konfigurierten MTA angewiesen (zusätzlich ist das Setup irgendwie wired)

Wie wär’s eigentlich mit Horde Groupware Webmail Edition oder Tine?

Was sind eigentlich deine Anforderungen? Welche Funktionalitäten brauchst du?

Ich wollte auch zuerst Horde empfehlen. Hierfür muss allerdings auch zuerst ein MTA eingerichtet werden. Forum und Mailserver würde ich aber sowieso trennen, falls mal wieder ein paar Lücken in der Forensoftware auftauchen… Nachher stehst du mit ner Spamschleuder da und merkst es nicht.

Hier läuft im Moment Horde mit Postfix und Dovecot. Domains und User werden in einer Postgres DB gespeichert. Anfänglich gabs ein paar Probleme mit Outlook, die aber recht schnell gelöst waren. Jetzt läufts mit 15 Usern gleichzeitig ohne Probleme ;).

Das „Problem“ man sollte schon wissen wie man Postfix (oder halt einen anderen MTA) konfiguriert,des Weiteren ist die Konfiguration von Horde selbst auch etwas gewöhnungsbedürftig.

Als Forensoftware wäre Discourse zu empfehlen. Ich finde es sieht viel eleganter aus als PHPBB und vBulletin.

Hallo Sen, meinst du ein dist-upgrade? Ich hab noch Ubuntu 12.04, solange es Support dafür gibt, aber das ist nicht ganz mit einem Server zu vergleichen, imo. Hast du eigentlich eine grafische Oberfläche für den Server, wie funktioniert das?
Grüße

Erstmal vielen Dank an alle die sich hier den Kopf zerbrechen. Hätte nach meiner letzten Reputation nicht damit gerechnet.

Hab ich in den Repositories schon irgendwo gelesen, aber auf Grund der Menge an Groupware-Systeme bin ich noch nicht dazu gekommen diese auszuprobieren. Wird bestimmt noch kommen.

Letzlich beschränkt sich die „benötigte“ Funktionalität auf einen einfachen MTA mit Web-Config. Das bisher genutzt Citadel/UX brachte für alles was mit E-Mail zu tun hat (MTA, POP3/IMAP/SMTP, virtuelle User, DNS-Resolver) selbst mit. Dazu halt eine reicht einfach Config über das dazugehörige Web-Panel. Mir ist zwar bewusst das es postfix, exim und sendmail gibt, aber da ich mich mit deren config bisher nicht befassen musste, und das schon gar nicht direkt in den config-Files statt bequem über ein Web-Panel kenn ich mich damit halt nicht aus. Auf das große Thema Groupware bin ich nur gekommen da Citadel/UX ein eben solches System ist.

Guter Punkt. An den hab ich noch gar nicht gedacht. Zusätzlich soll ja nicht gleich jeder der einen Foren-Account hat auch gleich damit einen E-Mail-Account auf meine Domain haben.

[QUOTE=Paddie;122098]Hier läuft im Moment Horde mit Postfix und Dovecot. Domains und User werden in einer Postgres DB gespeichert. Anfänglich gabs ein paar Probleme mit Outlook, die aber recht schnell gelöst waren. Jetzt läufts mit 15 Usern gleichzeitig ohne Probleme ;).

Das „Problem“: man sollte schon wissen wie man Postfix (oder halt einen anderen MTA) konfiguriert,des Weiteren ist die Konfiguration von Horde selbst auch etwas gewöhnungsbedürftig.[/QUOTE]
Kannst du dafür auf Tutorials verweisen welche einen solchen Aufbau mal erklären. Oder falls dir bekannt ist, die einfache Version als Art (Web-)Config-Panel bzw. über ein Remote-Tool steuerbar?

Waren erstmal nur Beispiele. Ich hab auch mit dem Gedanken gespielt schnell selbst was mit PHP oder Java zu basteln. Es wäre zwar vom Funktionsumfang sehr begrenzt und Moderation sowie Administration wäre dann hauptsächlich direkt in der DB (z.B. via phpMyAdmin), aber ein paar Grundlagen mit Threads und dazugehörigen Posts … kein Thema. Das hab ich sogar noch in nem kleinen PHP-Taschenbuch. Und zur Not: es sollte nicht schwer sein das mit meinem Wissen mal eben nach Java zu portieren.

[QUOTE=CyborgBeta;122131]Hallo Sen, meinst du ein dist-upgrade? Ich hab noch Ubuntu 12.04, solange es Support dafür gibt, aber das ist nicht ganz mit einem Server zu vergleichen, imo. Hast du eigentlich eine grafische Oberfläche für den Server, wie funktioniert das?
Grüße[/QUOTE]
Letztlich ist es schon sowas wie ein Distributions-Upgrade. In meinem Fall halt als komplettes Neu-Install von openSuSE 13.1 auf 13.2.
Jetzt so nachträglich sag ich mir auch : „Hätteste mal bleiben lassen und dir einfach n Plan gemacht wie du PHP 5.4 durch 5.6 austauschst.“ Oder hätte komplett drauf verzichtet da bisher nicht benötigt.
Nun ist es aber wie es ist und ich kanns auch nicht mehr ändern. Der Hoster OVH verweigert mir auch im direkten Support-Ticket noch mal ein 13.1-Image auf die Kiste zu ziehen.

[OT]Graphische Oberfläche auf nem Linux-Server?
Ach Gott, nein, wo denkst du hin. Ganz schlichtes RunLevel 3 und dann per SSH drauf. Alles was laufen will muss halt headless sein.
Wie das im Hintergrund auf der physichen Maschine läuft? Kein Plan. Laut Support ist es ein eigenständiges physisches System, also nicht irgendein VM-Container. Ich würde drauf setzen dass die Systeme selbst auf Boot via PXE eingestellt sind und der TFTP-Server anhand der MAC weis um welche Maschine es sich handelt und das gewünschte Image bereitstellt. Im normalen Betrieb ein einfacher Code der einfach auf „Boot from Harddrive“ weiterleitet. Fürs Rettungs- und Install-System ein kleines Basis-System was eine (vermutlich verschlüsselte) Verbindung bereitstellt und dann remote gesteuert wird. Es wäre zumindest eine sehr einfache Lösung auch eine physische Maschine von der Netzwerk-Steuersoftware so automatisch und flexibel nutzen zu können wie einen VM-Container. Aber das sind nur Vermutungen wie ich es umsetzen würde.
Sicher könnte ich auch ein X-System installieren und dann mit X-Forward über Putty und einem passenden Clienten auch graphisch arbeiten, aber wozu?[/ot]

*** Edit ***

Um vielleicht noch was so mal in den Raum zu werfen : Kennt sich jemand mit Apache James aus ? Wenn ja : Wie steht ihr dazu und wäre es für mich eine mögliche Lösung ?

OVH ist miserabel. Ich habe mal für einen Monat einen VPS bestellt. Zwei Wochen später wurde ich für einen DNS Angriff verantwortlich gemacht und mein Vertrag wurde gekündigt. Ich gehe nie wieder zu OVH. Jedenfalls könntest du Horde oder Tine auf einen Uberspace installieren, denn dafür gibt es fertige Anleitungen von anderen Ubernauten: Horde Anleitung, Tine Anleitung. Falls Fragen auftauchen würde ich mich dann beim Uberspace Support melden.

Hmm, Horde und Tine fallen leider beide komplett raus, denn sie sind lediglich ein Web-Client für einen bereits eingerichteten Mail-Server. Außerdem sind die Anleitung so grob überflogen speziell für Uberspace, und mich damit zu befassen um es auf mein System umzubiegen … da fehlt mir einfach die Lust.

Bzgl. OVH : Hab solche Probleme noch nicht gehabt. Bin auch der Meinung das in den AGB was steht von wegen wenn auffällige Aktionen beobachtet werden gibts erstmal n shutdown, nicht gleich die Kündigung. Aber vielleicht wars auch nur n Bug in irgendner Software oder n IP-Spoof für den du nichts kannst. Aber naja, jedem das seine.

Hab mich heute mal so neben der Arbeit über ApacheJames informiert. Scheint soweit schon in die Richtung zu gehen was ich suche. Zwar leider auch ohne graphisches Interface, aber dafür wohl n CLI-Tool. Ist schon mal etwas bequemer als irgendwo in den Configs zu basteln und immer den Service neu starten zu müssen. Werd mal gucken was sich da so rausholen lässt. Villeicht auch einfach mal n bissl durch den Source stöbern, wird man sicher was anpassen können.

So langsam nervt es echt irgendwie.
Auch James macht Probleme:
den aktuellen trunk Beta5 kann man nicht mal compilen
Beta4 lässt sich zwar compilen, knallt aber beim test irgendwo und lässt sich nicht zusammenbauen
Beta3 lässt sich zwar letztlich zusammenbauen - aber irgendwie bin ich zu banane das mit den Libs richtig zusammenzufriemeln

Wohl doch nicht so einfach mal eben ne Alternative zu finden.
Und selbst schreiben ? Naja, was muss so n MTA schon groß können?

  • DNS-resolver : aus einer Ziel-Adresse die Domain lesen, zur Domain den MX-record laden, diesen in eine IP auflösen, sich connecten, die Mail übertragen und Verbindung wieder zumachen
  • eingehende Mails empfangen können … kann ja nicht all zu schwer werden - zur Not : reverse-engineering
  • bei allen anderen Verbindungen prüfen ob User zugelassen ist (login-daten, absender-adresse) und alles was nicht passt zurückweisen
    Oder wird es doch komplizierter ?

*** Edit ***

So langsam nervt es echt irgendwie.
Auch James macht Probleme:
den aktuellen trunk Beta5 kann man nicht mal compilen
Beta4 lässt sich zwar compilen, knallt aber beim test irgendwo und lässt sich nicht zusammenbauen
Beta3 lässt sich zwar letztlich zusammenbauen - aber irgendwie bin ich zu banane das mit den Libs richtig zusammenzufriemeln

Wohl doch nicht so einfach mal eben ne Alternative zu finden.
Und selbst schreiben ? Naja, was muss so n MTA schon groß können?

  • DNS-resolver : aus einer Ziel-Adresse die Domain lesen, zur Domain den MX-record laden, diesen in eine IP auflösen, sich connecten, die Mail übertragen und Verbindung wieder zumachen
  • eingehende Mails empfangen können … kann ja nicht all zu schwer werden - zur Not : reverse-engineering
  • bei allen anderen Verbindungen prüfen ob User zugelassen ist (login-daten, absender-adresse) und alles was nicht passt zurückweisen
    Oder wird es doch komplizierter ?

Die beschte Anleitung überhaupt: The Über Mail-Server - Högis Wiki :smiley:

*** Edit ***

Die beschte Anleitung überhaupt: http://wiki.nefarius.at/linux/the_ueber_mail-server :smiley:

sendmail.cf einlesen und verstehen - also etwas ganz und gar unmögliches

Hmmm, wenn du wirklich ein “Rundum-Sorglos-Paket” haben möchtest…guck dir doch mal Zarafa oder Zentyal an. Im Normalfall mußt du dich da mit keinen Configdateien rumschlagen ;-). Von beiden gibts auch eine kostenlose Variante, die dann halt etwas beschnitten ist, es fehlt dann zum Beispiel der Outlook Support (Genau den brauchen wir halt hier im Haus, weshalb die Wahl auf Horde mit ActiveSync gefallen ist).

So ganz schnell mal grob quer drüber gelesen : auch wenn etwas OS-spezifisch scheints wohl brauchbar - wird mal als nächstes Tut ausprobiert (vllt vorher noch das dort verlinkte „der perfekte Mail-Server“).

challenge accepted

Hab ich auch schon irgendwo gelesen, mir aber noch nicht weiter angesehen.

Braucht man eigentlich nicht, denn sendmail.cf ist sendmail-MTA spezifisch. Nur eine Frage @Sen-Mithrarin wie willst du den Nachrichtenaustausch zwischen MTA und MDA realisieren? Willst du MTA und MDA selber schreiben?

Kleiner Tipp: Maildir eignet sich wunderbar für den Nachrichtenaustausch MTA und MDA. Somit könntest du auch einen bereits vorhanden MDA darauf konfigurieren, wie etwa Dovecot.

[quote=Sen-Mithrarin;122303]Und selbst schreiben ? Naja, was muss so n MTA schon groß können?

  • DNS-resolver : aus einer Ziel-Adresse die Domain lesen, zur Domain den MX-record laden, diesen in eine IP auflösen, sich connecten, die Mail übertragen und Verbindung wieder zumachen
  • eingehende Mails empfangen können … kann ja nicht all zu schwer werden - zur Not : reverse-engineering
  • bei allen anderen Verbindungen prüfen ob User zugelassen ist (login-daten, absender-adresse) und alles was nicht passt zurückweisen
    Oder wird es doch komplizierter ?[/quote]

Finde nur ich das ironisch? Das Beschäftigen mit der Konfiguration eines sicheren, etablierten MTA ist zu aufwändig - also entwickelt man einen eigenen MTA und muss sich dabei mit zig RFCs etc. beschäftigen?

Ironisch ist gut. Mit ein bisschen Erfahrung und halbwegs guten Linux-Fähigkeiten (und obiger Supi-Dupi-Anleitung) kann man so ein System vielleicht sogar passend einrichten.

Die Probleme kommen dann zwei oder drei Jahre später: man hat alles vergessen, irgendwann passt nichts mehr, WTF?

IMHO ist man im wahren Leben völlig auf eine Komplettlösung mit flotter Oberfläche für Dummies angewiesen: gerade weil man nicht ständig damit zu tun hat, hilft es ziemlich wenig, dass man auf einer Konsole irgendwann einmal die richtigen Befehle in der richtigen Reihenfolge eingetippt hat.

Man müsste Linux-Systemadministrator sein :lol: oder jemanden haben, der einen Mail-Server konfigurieren kann. Man könnte sich, aber auch genauso einen anderen Provider suchen, der einen vorkonfigurierten MTA besitzt und einen MX Eintrag auf ihn legen.

Einwände akzeptiert, aber auch gut gesagt : Ich hab ja nicht jeden Tag mit unzähligen MTAs zu tun oder verwalte einen großen multi-Cluster. Es soll eine recht einfache Installation sein, mit einer schlichten Config-Web-Oberfläche die halt im Backend nötige Sicherungen enthält und dann halt einfach laufen.

Warum nicht auf einen vorhandenen MTA zurückgreifen ? Gibt mehrere Gründe:
1.) Reverse-DNS : es ist gut möglich das solche Dienste mehrere MTA über eine IP laufen lassen. Einen passenden Reverse wird man daher nicht setzen können. Auch wenn es dafür das SPF-Tag im TXT-RR gibt, so gibt es auch MTAs die halt den Reverse prüfen (z.B. Google) und wenn nicht passt die Mail als SPAM makieren oder den Empfang gleich komplett blockieren.

2.) Kontrolle : es hat eher weniger mit dem “Ich muss alles selbst machen” zu tun als halt mit “Es läuft auf meiner Kiste.”. Sicher, wenn es auf meiner Kiste läuft bin ich der Admin, hab die Verwantwortung und die Pflicht mich darum zu kümmern, will ich nicht abstreiten. Aber es gibt mir auch einige Freiheiten die mir verwehrt bleiben wenn ich nur ein wieterer User eines größeren Systems bin.
~ Ja, gegen diesen Punkt darf gerne weiter Protest eingelegt werden, er wird sich aber nicht ändern.

3.) Was spricht gegen eine gute GUI? Muss man denn immer auf den Config-Files rumkriechen nur weil es im Linux-Umfeld so Gewohnheit ist?
weg radiert
Es gibt viele Beispiele die ich anbringen kann, jedoch kurz zusammen gefasst: Warum soll ich denn gleich die Flinte wegwerfen und mir sagen : “Ach, ich nutze einen fertigen Dienst.” wenn auf der nächsten Seite bei Google dann das zu finden ist was ich suche ?
Ich muss erlich mal nach dem Hintergrund dieser Aussage fragen. Meinst du nicht ich würde hier so lange rumfragen und so viel ausprobieren wenn ich mich mit dieser einfachen Lösung zufrieden stellen würde?

4.) Zum Selbstbasteln: War jetzt nur mal so rumgesponnen und auch eigentlich nicht wirklich ernst gemeint, aber im Großen und Ganzen wärs das ja eigentlich.