@SlaterB :
Gewinn für den Dienstleister wäre ja (Tagessatz - Gehalt - Steuern - Sozialabgaben - Reisekosten - umgelegte Fixkosten). Die Tagessätze sehen meistens erst einmal beeindruckend aus, aber es kann sich niemand leisten Traummargen einzufahren, dafür ist der Wettbewerb zu hoch. Wir haben z.B. als kleiner Dienstleister den Vorteil, sehr wenig „Wasserkopf“ an Verwaltung zu haben und können daher günstiger anbieten als eine große IBM oder Deloitte - aber das müssen wir dann auch, weil wir unbekannter sind und unseren Namen nicht mit verkaufen können. Generell bietet jeder so günstig an wie er kann.
Die Diskrepanz zwischen meinem Tagessatz und meinem Gehalt ist relativ groß, aber meinem Arbeitgeber gehen da ja auch Steuern und Ausgaben für Reisekosten ab, der Vertrieb und unser Backoffice möchten auch bezahlt werden. Mir haben schon mehrere Freelancer geraten mich selbstständig zu machen und alles selbst einzustreichen, aber zum einen kann man das nicht so einfach rechnen, zum anderen komme ich über die Kontakte meines Arbeitgebers an interessantere Projekte und Techniken. Vielleicht später mal.
@ionutbaiu
Das kommt auf den Kunden und die Technik an. Bei manchen Gebieten haben wir so viele Leute und so viel Erfahrung, dass wir tatsächlich ganze Projekte beim Kunden umsetzen, inklusive Projektleitung, Businessanalyse, Entwicklung, Testing. Manche Kunden möchten das so, manche möchten Unterstützung in bestehenden Teams, manche möchten nur einen Architekten mit Erfahrung der zwei Wochen vor Ort ist und überprüft, ob die Implementierung so in Ordnung ist oder kritische Probleme löst. Meistens implementieren wir beim Kunden auch mit.
Wir haben auch ein eigenes Produkt, das ist aber noch ein Pet-Project. Wir arbeiten viel im CRM Bereich, der durch recht teure Software geprägt ist, unser eigenes Produkt bieten wir deshalb kleinen Kunden an, die sich kein Salesforce oder Dynamics leisten können / möchten. Wir entwickeln es aber weiter. Zur Zeit sind wir ca. 90 Personen, davon etwa zwei Drittel Berater, der Rest ist Vorstand / Buchhaltung / HR und Vertrieb.
Inwiefern gemischter Natur? Die Arbeitsbedingungen, oder einfach das Thema das bearbeitet wurde?
@Tomate_Salat
Ungeziefer. Sehr nett, danke.
Deine Seite ist interessant. Wir erleben das natürlich relativ oft, dass wir für die internen Mitarbeiter zweiter Klasse sind, je nach Projektsetup stimmt das auch. Wenn du in ein laufendes Projekt gesetzt wirst, kannst du gerne Empfehlungen geben, solltest dich aber natürlich zurückhalten. Wenn wir das Projekt aber leiten und der Kunde uns für den Projekterfolg verantwortlich macht, möchten wir natürlich auch Freiheiten die das garantieren. Das gibt oft Reibungspunkte und ist ein häufiges Problem. Ich habe auch schon Projekte mit Consultants (natürlich aus anderen Firmen
) erlebt, bei denen ich nicht fassen konnte dass der Kunde die weiter beschäftigt, andersherum aber auch schon interne Entwickler die ich als Arbeitgeber sofort rausgeworfen hätte.
@Marco13
Ich habe tatsächlich gerade ein Projekt mit Anzugpflicht
Das ist eigentlich das haupt-Klischeebild. Viel Geld für heiße Luft kassieren, das einzige Resultat der Arbeit sind Slides, absolute Überheblichkeit. Ist im technischen Bereich glaube ich eher selten, das Klischee schwappt eher aus dem Management Consulting rüber, es kommt aber vor.
@Landei
ThoughtWorks haben einen guten Ruf, achten auch sehr darauf wen sie einstellen. Und ja, es versteht nicht nur jeder etwas anderes darunter, es geht auch jeder anders vor. Mit ThoughtWorks hast du einen hoch spezialisierten Dienstleister mit Experten die den Namen verdienen. Accenture z.B. haben einen sehr hohen Prozentsatz indischer Entwickler… aber das ist mal wieder ein anderes Klischee.
@Timothy_Truckle
Arbeitet ihr alleine als Berater daran? Ich finde es immer etwas seltsam, kritische Infrastruktur an dritte auszulagern, oder generell Berater so lange zu beschäftigen. Für uns ist das natürlich super, aber langfristig geplant ist das kein Weg, internes Know How aufzubauen. Ich bin gerade bei einem Kunden dessen erklärtes Ziel es ist die interne IT komplett abzubauen und nur noch Berater anzustellen, für alles. Entwicklung, Wartung, Betrieb… und verstehe es nicht so wirklich.