Gedanken zum "Burnout"

Dieses Video hat mich zum Nachdenken gebracht:

Sicher geht es bei IT meist nicht um Leben und Tod, sicher ist IT nicht mit medizinischen Berufen vergleichbar, und sicher hat sich in den letzten Jahren in der IT unglaublich viel bewegt.

Aber ich finde, dass auch in der IT die Bezeichnung “Burnout” Victim-Blaming ist. Dass es eine Bezeichnung ist, die von strukturellen Problemen ablenkt. Und strukturelle Probleme gibt es immer noch genug, z.B.:

  • “Firefighting Firefighters”: Das Team ist beständig damit beschäftigt, das System irgendwie am Laufen zu halten, ohne Zeit für echte Systempflege zu haben
  • Druck durch “Busfaktor eins”: Wenn es die Organisation nicht schafft, Wissen zu verteilen, so dass bestimmte Dinge nur von einem Mitarbeiter beherrscht werden.
  • Missbrauch von “Agilität”: Durch unklare Vision, goldene Henkel, Featuritis u.s.w. werden dauernde Änderungen erforderlich
  • Fullstack-DevOps, die eierlegende Wollmilchsau
  • Rädchen im System: Kein Platz für Kreativität, Eigeninitiative, Weiterbildung

Natürlich ist es schlecht, “Burnout” erst dann zu behandeln, wenn es auftritt. Aber auch Vorbeugung wird schwierig bis unmöglich, wenn man das Problem falsch benennt, falsch versteht, falsch einordnet. Dann denkt das Management, dass es mit Gesundheitsbällen, Tischtennisplatte und einem Obstkörbchen etwas zur Prävention getan hätte.

Was meint ihr?

Ich meine dass Dr. Damania da komplett daneben liegt, PTSD und Burnout sind echt.

Ich habe in meiner Karriere schon mehrere Personen „zusammenbrechen“ gesehen, inkl. Behandlung danach, selber war ich auch schon mehrmals an der Grenze…

Klar, dass kommt IME sehr haeufig vor, ich komme aber nicht umhin immer wieder zu denken, speziell auf mich bezogen aber auch auf die Faelle die ich beobachtet habe:

  • Warum schuetzten sich Leute nicht besser?
  • Warum kuemmert man sich nicht selber um sein eigenes Wohlergehen?
  • Warum soll man die ganze Verantwortung der Firma dafuer geben?

Kann es sein, dass man sich selber sagt, dass man nicht gut genug ist, nicht schlau genug, stark genug etc. wenn man dass nicht durchhaelt bzw. ein Projekt doch noch rettet was nicht zu retten ist?

Ich denke dass die Verantwortung vor allem bei mir liegt, dafuer zu sorgen, dass es mir gut seht, aber auch die Verantwortung zu sagen „das schaffe ich nicht oder nur indem ich meine Freizeit/Freiheit opfere, also mache ich das nicht und sage das auch“.

Scheiss Jobs gibt es so viele, weil so viele sie machen, Burnouts gibt es soviele, weil viele das aktiv machen, sowas passiert nicht passiv von aussen…

Das bezweifelt er ja nicht, sondern moniert, dass mit der Bezeichnung „Burnout“ den Betroffenen verbal die Schuld in die Schuhe geschoben wird.

Sicher sollte jeder auf sich selbst achten, aber nicht jeder hat das gelernt, und unsere Kultur hat wenig Wertschätzung übrig für die, die nicht „funktionieren“. Und in Berufen, in denen die Probleme wirklich strukturell angelegt sind (also nicht unbedingt IT), hieße das in logischer Konsequenz, sich einen anderen Beruf suchen. Das kann es doch aber nicht sein?

„Nicht jeder hat das gelernt“ ist IMHO die Hauptursache fuer Geisteskrankheiten.

Niemand anders kann mich retten oder verantwortlich dafuer sein wenn ich nicht in der Lage bin dafuer zu sorgen dass es mir gut geht.

Ja, Geisteskrankheiten, also „psychische Probleme“ bzw. „psychische Stoerungen“, dazu gehoeren u.a. Burnout und PTSD, sind ein Taboo Thema.

Wenn man 100 Personen in einem Raum (also oeffentlich) fragt ob sie Knie- oder Rueckenprobleme haben, antworten mindestens die haelfte mit „ja“ oder gar „klar“, fragt man diese 100 Personen nach psychischen Problemen, sind ploetzlich alle ganz still… die letzten Zahlen die ich gesehen habe waren, dass zu jedem Zeitpunkt ca. 40% der Bevoelkerung und 90% in ihrem Leben an psychischen Problemen leiden, dazu gehoert u.a. auch „Workaholic“, Alkoholismus/Suchtkrankheit, Depression, Angstattacken/Panickattacken

Ist also viel normaler ( :smile: ) als es den Anschein erweckt, als wir uns selber eingestehen wollen.

Naja, man kann den Fuss vom Gas nehmen und sagen „das geht nicht in dem Zeitraum“, von 8-5 arbeiten und danach sein Leben leben.

Beim Titel und Beitrag dachte ich erst: „Joa“. Jetzt habe ich das Video gesehen, und … denke eher „Nope“ :unamused: Damit erreicht man nichts. Ob das nun „Burnout“ oder „Moral Injury“ heißt, ist f**kegal. Der Begriff ist nur eine Form der Soft Language.

Das ganze geht recht schnell über in idealistisches Geschwurbel. Wenn er so eine hohe „Moral“ hat, und die „Moral Injury“ bei anderen vermeiden will, soll er in die Administration gehen, und etwas an der Situation ändern. Und wenn er dann nach 5 Jahren mit regelmäßigen 60-Stunden-Wochen an Burnout erkrankt, weil er es nicht schafft, in der Hierarchie so weit aufzusteigen, dass er Entscheidungen treffen kann, die wirklich etwas verändern, und beobachtet, wie jüngere Konkurrenten scheinbar mühelos eine 70-Stunden-Woche stemmen (weil sie zu den vielen Millionen Leuten gehören, die dank verschreibungspflichtiger Psychopharmaka 110% dessen leisten, was man ansonsten leisten kann), und durch die übersteigerten Erwartungen übergeordneter Instanzen in Form von haarsträubenden Zielvorgaben in Kombination mit starren Strukturen, die gar keine echte Veränderung zulassen, zynisch geworden ist, resigniert, und sich jeden Morgen fragt, warum er überhaupt aufstehen soll, ist ihm vielleicht auch egal, wie man seinen Zustand nennt. „Shell Shock“ klingt doch toll.

Stellenanzeigen werden in dieser Hinsicht immer interessanter:

Bei uns zu Arbeiten hat viele Vorteile

  • Freier Kaffee
  • Mitgliedschaft im Fitnessstudio
  • Freie Wochenenden

(Echt! Irgendwann werd’ ich diesen ganzen Idioten mal Bewerbungen schicken, durch die sie sich genauso verarscht fühlen, wie ich, wenn ich so was lese: „Mich einzustellen hat viele Vorteile: Steuerliche Absetzbarkeit, gelegentliche Anwesenheit, einen Gesprächspartner für geekigen Smalltalk“ :fu: )

Oder zusammengefasst: Jeder soll gefälligst selbst sehen, wie er klarkommt :roll_eyes:

Zu behaupten, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist, erscheint mir genauso naiv-idealistisch wie die im Video angedeutete Annahme, man könnte durch eine andere Wortwahl bei der Administration ein Umdenken und damit eine echte Veränderung bewirken. „Dafür zu sorgen, dass es einem gut geht“ muss man sich leisten können. Und die wenigsten können das. Bla-bla-Hamsterrad-bla-bla.

Klartext:

  • Zwei Leute arbeiten seit 5 Jahren in einer Firma
  • Beide kommen mit der Arbeitsbelastung nicht mehr klar
  • Der eine reduziert auf 75% Teilzeit (um mit Überstunden auf 100% zu kommen)
  • Der andere geht zum Arzt und läßt sich Methylphenidat verschreiben, um 125% leisten zu können
  • Einer muss entlassen werden
  • Wer wird das sein?

Aber das ist ja kein Problem. Wem „das normale Arbeitsleben®“ (z.B. in der IT) zu viel ist, der kann ja mit 40 noch zum Imker oder Pfarrer umschulen.

Tatsächlich gefällt mir „Moral Injury“ auch nicht, es geht am Kern der Sache vorbei. Und ich bin auch eher skeptisch, dass eine Änderung der Sprache zu einer realen Verbesserung führen kann. Aber ich habe vorher noch nie darüber nachgedacht, dass der Begriff „Burnout“ den Kackhaufen zielsicher auf dem Kopf des Betroffenen deponiert.

Nicht dass ich individuelle Verantwortung in den Skat drücken will, aber wenn Organisationen so etwas billigend in Kauf nehmen, oder sogar strukturell auf das Verheizen von Angestellten ausgelegt sind, kann das Individuum wenig tun.

Die Dinge beim (richtigen) Namen zu nennen kann dabei höchstens der erste Schritt sein, um die Dinge zu ändern.

Meiner Erfahrung nach hast du da noch ein paar Leute vergessen.

  • der eine der einfach Feierabend gemacht hat auch wenn noch Arbeit übrig war, von dem man sich aber zeitnah getrennt hat
  • der der einfach bescheißt. (Pragmatische Lösungen, die einem zeitnah um die Ohren fliegen, was dann Mehrbelastung für die Kollegen bedeutet)
  • der andere der kein Problem damit hat, die Mehrbelastung zu Leisten. Sprich an freien Tagen, während der Mittagspause oder übermässig Überstunden arbeitet

Das Problem ist der letzte. Der setzt den Standard. Alle anderen müssen in irgend einer Form nachziehen.

Das ist aber kein IT spezifisches Problem. Das ist überall so. Selbst Pfarrer oder Imker.

Ein klassisches Beispiel ist Akkordlohn. Da gibt es Leistungskennzahlen. 100% ist OK. Bei mehr gibt es entsprechend mehr Lohn. Und wenn jemand anfängt über 140% zu leisten, dann wird die Leistungskennzahl angepasst und der Vollidiot kriegt von seinen Kollegen die Fresse poliert.

Das mit der Überforderung ist kein Problem, dass sich auf zwei Personen reduzieren lässt. Das betrifft in der Regel immer das ganze Team, die ganze Abteilung oder die ganze Belegschaft, leitende Personen ausgenommen.

Das einzige was da helfen kann ist Betriebsrat oder Gewerkschaft. Bei letzterem ist man in der IT allerdings zu arrogant und für das erste zu doof. Da wählt man dann einen Betriebsrat der alles abnickt und dem Chef genehm ist anstelle des größten Querulanten.

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Naiv ist es doch nur zu glauben, dass es von selber besser wird, oder gar durch staendiges jammern oder Schuldzuweisungen.

Wenn man sich selber klar wird dass man da ein Problem hat welches man nicht selber in der Lage ist zu loesen, dann koennte man ja nach Hilfe und Rat zu fragen, man koennte dann auch sagen „das wird so nix, das kann man nicht auf Dauer machen“.

Das hat rein gar nix mit „leisten“ im finanziellen Sinne zu tun, sondern damit, dass man sich das selber und anderen eingestehen kann.

Woher soll denn mein Chef wissen das ich mich verausgabe und leide, wenn ich und andere, juengere eine 70 Stunden Woche reissen ohne zu murren?

Das ist die Verantwortung von der ich Spreche, aufzustehen und zu sagen:
„Das geht nicht, das kann ich nicht machen, nicht ohne meine Freizeit zu opfern und das will ich nicht.“

Dass das wohl nicht den Junioren liegt ist klar, die wollen/muessen sich ja noch beweisen, aber mit 5, 10 oder gar 20 Jahren Erfahrung darf, nein muss (!) ein Senior schon mal aufstehen und sagen dass er ausgebeutet wird und er diesen harten Kurs nicht laenger fahren kann, nicht ohne gesundheitliche Schaeden davonzutragen.

Wenn das alles nix hilft, kann ich mich entweder kaputtarbeiten, oder mich dieser Situation entziehen, dafuer bin ich dann wiederum auch selber verantwortlich.

Oh ja, die armen Pfarrer. Ich hab’ gehört, dass manche von denen sogar Sonntags arbeiten müssen! :clown_face: Mal im Ernst: Das mit den zwei Leuten war natürlich ein aufs wesentliche reduziertes Suggestivbeispiel, um genau den Punkt zu verdeutlichen, den du ja auch bestätigt hast: Man wird verglichen. Und da es gerade in der IT (!) für jemanden, der auch nur in der untersten Management-Schicht steht, praktisch unmöglich ist, „Leistung“ sinnvoll zu bewerten, gibt es nicht viele Möglichkeiten:

  • Man bildet ein Leistungsbewertungs-Gremium das sich halbseidene KPIs aus den Fingern lutscht
  • Man schaut auf die Uhr. Jemand der von 8:00 bis 20:00 an seinem Rechner sitzt und Reddit liest ist ja offenbar fleißiger und leistungsbereiter, als jemand, der meint, jeden Tag mehrere Stunden mit Freunden oder Familie faulenzen zu müssen.

„Deine Kollegen kriegen es doch auch hin. Willst du dich vielleicht mal nach Alternativen umsehen? Vielleicht irgendwo, wo kein Wert auf Leistungsbereitschaft gelegt wird?“

https://cdn.shopify.com/s/files/1/0535/6917/products/retirementdemotivator_grande.jpeg

(Mehr passende demotivatoren zum Thema unter Burnout - Despair, Inc. )

„Arbeit zu haben“ ist so wichtig und „Keine (‚richtige‘) Arbeit zu haben“ so stigmatisiert, dass man sich ausbeuten lassen muss. Ansonsten macht’s jemand anderes. Jeder „Senior“ kann im Zweifelsfall durch den erstbesten Bachelor ersetzt werden, der 30% weniger kostet und 30% mehr arbeitet.
Ja, er braucht auch überall 30% länger, und die Arbeit ist 30% schlechter, aber das merkt ja niemand).

Auf Dauer 60-70 Stunden die Woche zu arbeiten wird kein vernuenftiger Team Lead/Manager/Chef vertreten wollen IME, gibt ja auch rechtliche Regelungen zu diesem Thema.
Hast du diese Aussagen denn schon mal wirklich gehoert als du das angesprochen hast?
Ich nicht.

Nein, muss man neben nicht.
Aber dazu gehoert eben auch den Mund aufzumachen anstatt nur zu jammern.

Meiner Erfahrung nach sind Senioren sehr gefragt, eben nicht weil sie dann 70 Stunden die Woche arbeiten.
Ein Mitarbeiter oder gar ganzes Team das „Burnout“ bzw. and Erschoepfung leidet und dann erstmal Wochen- oder gar Monatelang krank ist, ist sehr ungut fuer for Firma, aus mehreren Perspektiven.
Hab schon gesehen wie Teamleiter deswegen wieder zu Senior Entwicklern „degradiert“ wurden.

Bin etwas enttäuscht, hier das Wort Work-Life-Balance noch nicht gelesen zu habn… und ich finde, darauf kommt es auch an. Sehr plakativ gesagt, sollte man, bevor man an überarbeitung stirbt, erwägen, kürzerzutreten. Nicht jedem liegt eine 80h-Woche.

Und die zweite Sache ist vielleicht, dass es wie in fast allen Berufsfeldern eine steile Lernkuve gibt. D. h., man wird irgendwann in die Lage versetzt, in derselben Zeit mehr sowie auch länger zu arbeiten. Das hat dann wirklich zur Folge, sich leicht zu überarbeiten sowie sich unter Kollegen nicht gerad beliebt zu machen.

Also ich denke, man muss, so wie es auch Konfuzius sagte, einen Mittelweg finden, der zudem auch das Ziel ist…

Ich sowieso nicht. Ich bin auf dem Weg nach draußen. Aber auch wenn sowas nicht wörtlich so gesagt wird, sind die Anforderungen doch klar, die Erwartungshaltung ist die, dass man für seinen Job lebt, und wer befördert werden (oder im Zweifelsfall nicht entlassen werden) will, muss „“„besser“„“ sein, als die anderen. Und wenn jemand später kommt und früher geht, als andere, ist er angezählt, auch wenn es 8 Stunden sind und die anderen „zu viel“ arbeiten. Mal konkret: Du bist Teamleiter und hast 10 Leute „unter dir“. Du kannst nicht echt die Kompetenz oder Leistung einzelner beurteilen. Wonach richtest du dich da?

Hm… vielleicht bildet man sich das auch nur ein?
Woher will ich schon wissen was mein Chef erwartet aber nie gesagt hat?

Vielleicht sehe ich mir den Code Pull Requests an?
Vielleicht beurteile ich die Teamfaehigkeit an sich am staerksten?
Vielleicht wuerfle ich auch einfach nur…

Wirklich egal wonach wenn die Jungs in ihren eigenen Fantasiewelten genug Ausreden finden warum sie nicht befoerdert werden :smiley:

Mal im ernst @Marco13, ganz schoen starke Aussagen hier von dir und nicht eine einzige Referenz dass dir das mal passiert ist, offensichtlich siehst du das ganze sehr negativ, geradezu bitter, muss an dir liegen.

Nun, jeder sieht das ganze aus seiner Perspektive, und wer nun besonders negative Erfahrungen gemacht (oder eine besonders negative Wahrnehmung seiner Erfahrungen) hat, und wer ungewöhnlich positive Erfahrungen gemacht hat (oder glaubt, dass jeder alles schon irgendwie (selbst) regeln kann, wenn er nur ja nicht “rumjammert”, oder nicht wahrhaben will, dass eine Aussage wie “das wird so nix, das kann man nicht auf Dauer machen” als böswillig-toxisch-zersetzerische Demotivation wahrgenommen wird) ist schwer objektiv einzuschätzen.

Von den 3…4 Chefs, die ich bisher hatte, hat sich nie einer auch nur einen einzigen Pull request angesehen - einer wüßte wahrscheinlich nicht mal, was das ist, aber wenn ich mal (nicht zu einem Termin, sondern allgemein) 5 Minuten “zu spät” gekommen bin, hat er mich angekackt. Über die Fadenscheinigen Begründungen, warum der Vertrag nicht verlängert wurde, will ich mich jetzt aber gerade mal nicht auskotzen. (Ich habe übrigens eine Teamfähigkeit von 8.6. Das ist gut, weil mein direkter Kollege hat nur eine von 7.2, darum wird der wohl eher entlassen als ich…)

Die “Verbitterung”, die du ansprichst, ist vielleicht genau das, was in dem Video als “Moral Injury” beschrieben wird. (Auch wenn letzteres dort als Synonym für “Burnout” propagiert wird, sind die Symptome und Ursachen, die er für “Moral Injury” anführt, eher welche, die ich mit “Verbitterung” in Verbindung bringen würde). Natürlich kann mann die “Schuld” suchen, wo man will. Im Zweifelsfall bei der Fehlentscheidung zu Berufswahl, die der Einzelne vor 20 Jahren getroffen hat. Ob wir uns auf ein vages Statement einigen können, wie etwa, dass ~“in der Arbeitswelt (speziell(!) in der IT) ~einiges gewaltig schief läuft, und einzelne da nicht viel dagegen machen können”, weiß ich nicht. Aber vielleicht spielt das auch keine Rolle. Dass es ein Problem gibt, belegen die Zahlen zur Zunahme von Burnout, Depressionen, und Verschreibungen von Psychopharmaka. Wir werden nicht die Lösung für dieses Problem finden.

Mann, das klingt echt nach einer Scheissaktion von deinem vorherigen Chef, muss hart gewesen sein.
Hoffe dass du etwas findest, wo der Chef besser zu dir passt, man braucht auch Glueck, und wenn man Pech hat, laeuft es eben schlecht.

Es geht ja (eigentlich) nicht um die konkrete Situation. Sondern (allgemein) darum, dass man sich genötigt sieht, mehr zu „leisten“, als man „will“ (und faktisch auch mehr als man kann), weil immer das Damiklesschwert über einem hängt, als faul, nicht leistungsbereit oder unmotiviert abgestempelt zu werden - mit den entsprechenden Konsequenzen („Verlust der Lebensperspekive, sozial-gesellschaftliche Benachteiligung und ein baldiger, qualvoller Tod…“ :wink: )