Aber wenn ich keine Schokolade kaufe, geht es den Arbeitern auf den Plantagen wirklich besser? Dann kauft sie doch jemand anderes, die Nachfrage sinkt, den Arbeitern geht es noch schlechter, simple Marktwirtschaft.
Außerdem, keine Schokolade -> abends hungrig -> schlecht schlafen -> unzufrieden -> unkonzentriert -> deprimiert -> alle Folgeschäden (Arbeitsplatzverlust, …) - das will doch auch keiner?
Und ich hab jetzt abgestimmt, interessiert wie lange gewohnt niemanden. :o)
Von Schuld ist überhaupt keine Rede - abgegolten wird da gar nix. Im Prinzip geht es jedem nur darum, dass er am Morgen in den Spiegel schaut und sich wahnsinnig toll findet. Tagsüber dann Krokodilstränen über das Elend auf der Welt und anderere Leute aburteilen, die „VON VORNHEREIN VERKEHRT“ argumentieren. Ist immer so, so funktioniert der Mensch.
Und was zur Hölle hat Nestle damit zu tun? Böser Konzern, wer da kauft missfällt der kosmischen Gerechtigkeit???
*** Edit ***
Warum eigentlich liest und hört bei solchen Diskussionen jeder und jede immer nur Vorwurf Vorwurf Vorwurf - von Schuld und allen möglichem anderen Blödsinn mal abgesehen.
Diese Welt ist nun mal Scheiße: da kann keine „schöne Diskussion“ draus werden, wo sich jeder wohlfühlt.
wieso jetzt wieder der Blick ins Allgemeine der Diskussionen und die ‚die Welt ist nun mal‘?
so zu reden wäre vorher vielleicht passender gewesen
stattdessen hast DU in deinem Posting #25 so persönlich formuliert inklusive „Schokolade für DICH“,
statt bestimmte Probleme der Welt neutral überlegt darzustellen hast du einen persönlichen, genau: Vorwurf draus gemacht,
nun wundere dich nicht, wenn dazu andere nur den Kopf schütteln,
beschwere dich nicht über das Diskussionsverhalten der Welt,
sondern erkenne deinen deutlichen Fehler in dieser Situation als alleinige Ursache und bessere dich für die Zukunft
(ach, und um Posting #25 schreiben zu können brauchtest du wahrscheinlich Rechner (oder neuerdings Smartphone), Internetzugang, Strom für ca. paar Hundert Leben pro Jahr, pff…)
Wer da kauft hat keine Ahnung. Jedoch gibt’s einige Unternehmen deren Produkte man meiden sollte. Z.B.:
Nestle u. Subunternehmen
Monsanto u. Subunternehmen
Pioneer u. Subunternehmen
Diese Unternehmen haben ein Geschäftsgebaren das im großen Maßstab für Elend und wirtschaftliche Unterdrückung verantwortlich sind. Da geht’s schon darum, dass ein Monsanto erst gar nicht auf Konkurrenz setzt sondern mit unlauteren Mitteln Konkurrenz vernichtet. Von den Dursttoten durch die Wasserprivatisierung, etc. muss ich - denke ich - gar nicht anfangen.
Naja, aufgrund einer Prämisse zu diskutieren die gar nicht erwähnt war ist nun einmal von vornherein verkehrt.
Aber auf deinen Äußerungen aufbauend ist es interessant, dass das „linke“ Denken, wie es bei uns kultiviert wird, religiöse Tendenzen verdrängt aber die entsprechenden Mechanismen einfach substituiert. So wird aus der Erbsünde z.B. der ökologische Fußabdruck durch den Konsum von Sachen die Dritte hergestellt haben.
Ich habe den Eindruck, dass hier ein Argument falsch angekommen ist:
FALLS ich Bleiglanz da richtig verstanden habe, sollte das eine Ausprägung der Problematik andeuten, auf die ich weiter oben schon hingewiesen hatte. Du kannst etweder für 3€ Schokolade kaufen, damit dein Arsch noch feister wird oder die 3€ spenden, und damit vielleicht ein Menschenleben retten. Du kannst etweder einmal im Jahr ein neues T-Shirt kaufen, oder das alte (obwohl es schon ein Loch hat), noch ein Jahr weiterverwenden, und die damit gesparten 3€ spenden, und damit vielleicht ein Menschenleben retten. Du kannst entweder abends 3 Stunden Fernsehen, oder einen Nebenjob annehmen, 30€ verdienen und spenden, und damit vielleicht 10 Menschenleben retten.
Wenn man so polemisch, übertrieben plakativ und absurd vereinfachte Kausalitäten annehmend „3 Stunden Fernsehen“ und „10 Menschenleben retten“ in Waagschalen wirft, wirkt das natürlich schon absurd. Aber in letzter Konsequenz IST es eben so, dass wir uns hier ein schönes Leben machen (mit Schokolade, neuen T-Shirts und Fernsehern), während woanders Leute verrecken, weil sie kein sauberes Wasser oder ein billiges Moskitonetz haben.
Entscheidend sind dabei IMHO die Frage: Wie viel Verzicht (oder allgemeiner, „Lebenserschwerung“) hier wiegt vie viel Lebensvereinfachung an anderer Stelle auf? (Aus moralischer Sicht, und rein technisch, im Sinne von „Ändert der Verzicht hier etwas, oder macht er die Situation an anderer Stelle vielleicht nur noch schlimmer?“).
Jeder Mensch weiß, wie Kapitalismus funktioniert. Wenn ich hier ein Produkt kaufe, dass mir preiswert erscheint, ist es immer noch überteuert. Kein Konzern strebt Verluste an. Man muss nur in Ländern einkaufen, wo der ‘Bauer’ es gewohnt ist, mit den niedrigsten Umständen klar zu kommen. Ist regional abhängig. In Ghana kann man vielleicht Kakao anbauen und braucht nicht 19 Euro die Stunde, um seine Familie zu ernähren.
In anderen Anbaugebieten ist es vielleicht schwerer (Boden, Klima…). Dort wird der Einkauf teurer und damit der Einkäufer noch daran verdient, müssen die Preise für den Endverbraucher natürlich steigen.
Gewissenlos handelt wohl keiner, der ein Billigprodukt vorzieht. Wie Greta schon sagte, ist es auch immer eine Frage des Geldes - der Eine hat mehr, der Andere weniger. Aber egal für welches Produkt man sich entscheidet. Wenn du mehr Geld aus gibst, landet das nicht beim Ursprung, sondern bei fetten Konzernbonzen. Die Arschkarte hat immer der Bauer, der erst alles möglich macht.
Auch bei Spenden bin ich mir nicht sicher, ob die dort landen, wo sie hingehören. Die gesamte Konsumkette in Deutschland ist sehr dicht vernetzt - dort passiert nichts aus Zufall und schon garnicht, weil man Menschen helfen will, denen es dreckig geht.
Was wohl passieren würde, gäbe es eine Hilfsorganisation, die von außerirdischen Vogonen mit Lasertechnik unterstützt wird und bei der GARANTIERT ist, dass die Spendengelder dort landen, wo sie hingehören?
Meine Vorhersage ist, dass das Spendenaufkommen in der ersten Welt nicht steigen würde - menschliche Gehirne würden eben neue Rationalisierungen finden (‚schadet mehr als es nützt‘, ‚bekämpft nicht die Ursachen‘, ‚langfristig eher schädlich‘,…)
https://www.givedirectly.org hat wohl eine Quote von 90%, überhaupt macht die ganze Bewegung evidenzbasierter Hilfsprojekte diese Art von Argument obsolet
Ab einem gewissen Betrag X den du spendest kannst du einfach nicht mehr ernsthaft mit Leuten reden, die sich einen Bio-Fair-Trade-Latte (oder den „teureren Kaviar“) kaufen und glauben, damit „was Gutes zu tun“. Aus „moralischer Sicht“ ist das natürlich das Verbrechen der Arroganz, also lieber gleich bleiben lassen!
*** Edit ***
Du vielleicht, mich würde der unwahrscheinliche Unwahrscheinlichkeitsdrive sicher in eine kosmische Playboy-Mansion katapultieren.
Und wieso käuft niemand gerne billig? MMn spiegelt die Umfrage nicht objektiv wieder. Billig einkaufen hängt von mehreren Faktoren ab, je nachdem in welcher Situation.
Jop
Billig ist wenn du etwas kaufst was sowohl kostengünstig in der anschaffung ist aber auch qualitativ scheiße ist.
Günstig ist wenn du etwas kaufst was sowohl kostengünstig in der anschaffung ist aber auch qualitatitv gut ist.
[QUOTE=Michimitsu]Billig ist wenn du etwas kaufst was sowohl kostengünstig in der anschaffung ist aber auch qualitativ scheiße ist.
Günstig ist wenn du etwas kaufst was sowohl kostengünstig in der anschaffung ist aber auch qualitatitv gut ist.[/QUOTE]
Und genau da machst du einen Fehlschluss, billig impliziert nicht schlechte Qualität.
Trotzdem kann es für Arbeiter auf den Plantagen etwas „ungünstig“ sein, afaik.
Edit: Es ist negativ konnotiert, aber das ist etwas anderes.