Informatikstudium

Hi Leute,
Ich bin jetzt in der 10. Klasse am Gymnasium und mache mir Gedanken über mein späteres berufliches Leben.
Ich weiß nämlich nicht genau, was ich später genau machen möchte. Fest steht für micht, dass es etwas in Richtung Informatik sein soll, da ich mich bereits intensiv mit dem Thema beschäftige.
Was könnte man da denn alles machen und wie gut sind die Jobs da. Der Großteil von euch ist ja schon erwachsen und wird wohl auch einiges an Erfahrung gesammelt haben. Was würdet ihr mir denn empfehlen
Bisher habe ich mit Java kleinere Sachen, insbesondere Spiele, programmiert, mir jedoch auch mal andere Sprachen(C/C++, Ruby, C#, etc) angeschaut.
Würde mich über alle Anregungen freuen.
MfG
InDaMoon

Jobs sind gut, gibt viel zu Auswahl und du kannst alles machen. :wink:
Aber du musst wissen dass nen Informatik Studium, egal in welche Richtung du gehst ein verdammt schweres Studium ist.

Schwerer als Jura oder Medizin wirds wohl nicht werden, zumal ich ja auch schon einiges an Erfahrung besitze :wink:
Da ich begeisterter Programmierer bin kommt für mich eh nichts anderes in Frage.

Mach dich davon frei, dass du im Informatikstudium nur programmierst. Ich studiere zwar Medieninformatik, aber von den Modulen bisher war exakt eins etwas mit Programmieren. Der Rest war Englisch, zwischenmenschliche Kommunikation, Mathematik und ein Haufen trockener Theorie.

Jura (und vielleicht auch Medizin) ist nur auswendig lernen, Informatik ist 0 auswendig lernen das schaffst du nur mit verstehen.
Programmieren ist vielleicht 5% vom Studium, je nach Uni oder FH hast du aber 40% Mathe (oder mehr)

Ach, Theory ist(solange es im Informatischen Bereich ist) doch auch ganz spannend.
Wie man zum Beispiel Hex-Codes in Binär-Code umrechnet und das ganze dann wieder in Dezimal uws… ich fands spannend :wink:

Pauschale Aussagen sind IMMER falsch :smiley: Deswegen ist es schwierig, dazu was zu sagen. Das Studium kann von was anwendungsorientiertem an der FH reichen, bis zu etwas an der Uni, was genausogut in einem Mathe-Studiengang gemacht werden könnte. Aber allen gemein ist wohl, dass Programmieren einen relativ kleinen Teil ausmacht. Das macht man eher zuhause, im Rahmen des sogenannten „Recreational Learning“ :smiley: Was sich alles durch dieses neue Bolongnese-System geändert hat, weiß ich zwar nicht, aber ebenso vielfältig wie die genauen Ausprägungen der Studiengänge sind wohl die anschließenden Berufe.

Naja ich war an ner FH mit viel Praxisanteil und trotzdem gabs überall Mathe :wink:

Bei uns (Kooperation Uni / FH) war der Anteil an Mathematik und Theorie (grade so Zeug aus der Theoretischen Informatik - schadet aber nicht, wenn man das einmal gehört hat) auch relativ hoch :wink: - davon sollte man sich dann aber doch nicht abschrecken lassen, weil so „krank“ ist das dann auch wieder nicht. Ich habe / hatte zwar einen großen Praxisanteil, u.a. auch im Programmieren, aber würde das auch unterschreiben, dass das eher einen geringen Anteil ausmacht - will man was reißen, muss man sich sowieso daheim damit befassen.

Aber es kann doch nicht sein, das man Informatiker ausbildet die am Ende die Mathematik hinter der Informatik kapieren, aber keine Ahnung haben wie man eine Textdatei auf den Desktop schreibt(nur ein Beispiel)!?

Herzlichen Glückwunsch! Damit weißt du schon viel mehr über deinen Berufswunsch als viele andere in deinem Alter. :slight_smile:

So kannst du schonmal gezielt mit der Sammlung von Informationen beginnen. Viele Hochschulen bieten z.B. Tage der offenen Tür an. Dort kannst du dich über verschiedene Informatikstudiengänge informieren und an Beispielvorlesungen teilnehmen. Du erfährst einiges über die verschiedenen Berufsbilder (z.B. Software- oder Netzwerkarchitekt, IT-Berater). Am besten suchst du dir eine Uni und eine FH aus und informierst dich dort gezielt. Es lohnt sich auch, mehrere Hochschulen zu vergleichen, da die Inhalte und der Studienaufbau sich gerade bei speziellen Themen/Wahlfächern unterscheiden können.

Generell bietet dir das Hochschulstudium bessere Karrierechancen als eine Ausbildung zum Fachinformatiker. Viele Absolventen arbeiten schnell im Projektmanagement, Produktmanagement, in der Beratung oder in besseren Positionen der Systemadministration. Programmierung spielt hier nur eine untergeordnete Rolle ist jedoch nicht ausgeschlossen.

Und lass dich nicht verrückt machen: mit Fleiß und Begeisterung an Informatik ist das Studium definitiv zu schaffen. Nicht jedes Fach und jeder Dozent wird dir liegen. In diesem Fall muss man sich halt mal zusammenreißen. :wink:

Wenn man einen Führerschein macht, lernt man auch nicht, wie man tankt. Bestimmte Sachen werden einfach vorausgesetzt. Aber ich denke, dass es Informatikstudiengänge gibt, wo man sich im Prinzip (und mit etwas sozialer Kompetenz) “durchmogeln” kann, ohne auch nur ein nicht-triviales Programm geschrieben zu haben.

Einige Unis bieten auch offene Vorlesungsaufzeichnungen an, hier z.B. :
https://openlearnware.tu-darmstadt.de/material#v=c&l=d&m=0&c=0&area[]=4

Graphenalgorithmen, Optimierungsalgorithmen oder die Grundlagenveranstaltungen sollten ein gutes Gefühl dafür geben, mit was man im Studium so beschossen wird :slight_smile:

Im Mathematik-Bereich gibt es auch 2-3 Vorlesungen für Informatiker, das hat allerdings mit dem Schulmathe nicht mehr viel zu tun.
https://openlearnware.tu-darmstadt.de/material#v=c&l=d&m=0&c=0&area[]=5

Wie schon oben gesagt wurde, Programmieren ist nur das Handwerkszeug, für ein Informatikstudium muss man sich mit dem Zeug da oben schon anfreunden können (oder es zumindest überleben :rolleyes:).

Gruß

Mach dich nicht verrückt und freu dich aufs Studium. Ich denke auch, dass du deutlich mehr mitbringst als 90% die mit dir anfangen werden und maximal Windows neu installiert haben und sonst nur zocken.

Jura ist IMO einfacher. Ich mache soviel Jus-Fächer wie ich kann in Wahl- und Freifächersparten da ich dort relativ leicht 1er bekomme und es mich interessiert. Denke also, dass ich das schon halbwegs beurteilen kann :wink:

Das ist keine Theorie die dir auf der Uni begegnet. Das ist Mathematikstoff der ersten Klasse in der Obestufe. (Jedenfalls war’s so bei mir.)

Ich hab dir ein bisschen Stoff aus den Theoriefächern meines Bac.-Studiums zusammen gesucht. (Mathe und Statistik hab ich nicht angefügt, findest du aber auch leicht im Wiki. Algebra ist bei uns auch sehr, sehr viel Theorie. Analysis ist wieder viel Integrieren u. Differenzieren.)
Einführing in die Artificial Intelligence
Einführung in Wissensbasierte Systeme
Algorithmen u. Datenstrukturen 1
Algorithmen u. Datenstrukturen 2
Theoretische Informatik u. Logik

Wo wir gerade beim Thema sind: Gerade für solche Fächer kann ich dieses Buch empfehlen: How to prove it.

Es kann aber sehr wohl sein, dass der größte Teil des Studiums mit Computational Logic, Komplexitätstheorie und Beweisfindung verbracht wird. (Ist bei uns eine Spezialisierungsmöglichkeit.) Die Abgänger eines solchen Studiums haben klarerweise die Bascis gelernt, sind aber vom Software-Engineering soweit weg wie ein technischer Mathematiker oder Physiker. Sie können’s bis zu einem gewissen Grad, allerdings sind da Fachinformatiker durch deren Erfahrung bessere Entwickler.

Wenn du hauptsächlich Programmieren möchtest: Such’ dir ein duales Studium auf einer FH mit starker Praxisausrichtung.
Wenn du auch Theorie (also das was ich oben verlinkt habe) verstehen möchtest: Such dir eine gute Technische Universität und geh ein richtiges Studium an. Dabei solltest du darauf achten, dass dort nicht nur im Sandkasten gespielt wird sondern auch Verbindungen zur Industrie da sind.

Mit Lehre kenne ich mich nicht aus. Das gab’s bei uns in Österreich noch nicht wie ich 2002 mit der Materie angefangen habe. Einkommen ist höchst wahrscheinlich besser wenn du einen Uni-Abschluss hast, da auch viele Posten das als Voraussetzung haben.

hm, vielleicht sollte man sich, sofern es einen interessiert, vor dem Studium soviel Programmiererfahrung wie möglich aneignen(das macht nämlich Spaß) und dann im Studium den ganzen Hintergrund kram lernen(das macht wohl weniger Spaß)… Dann kann man am Ende des Studiums gut ins Berufsleben einsteigen :wink:

Nein, das ist Unsinn. Wenn die Uni einem nicht viel mehr als das was man alleine lernt beibringen kann ist man auf einer schlechten Uni gelandet. Je nach Institut sollte man immer sehr gute Leute finden die einem viel beibringen können. Kann man das nicht, am besten wechseln.

Ich bin im Zweig Software-Engineering und hab’ bereits vor dem Studium zu Arbeiten begonnen. Ich habe dennoch noch viel (auch praxisrelevantes) auf der Uni gelernt.

Richtig nur lernt man hier auch nicht wie man einen PC bedient oder nur mal nen Hello World baut sonder tiefer geht.

Wenn denkt dass im Informatikstudium nur ums Programmieren geht ist auf dem Holzweg. Wenn man nur etwas programmieren will nimmt man Fachinformatiker, die lernen zu programmieren.
Will man aber ein komplexes System entworfen und gebaut bekommen nimmt man studierte, weil die mehr können als nur paar Zeilen Code zu entwickeln. Daher kann es auch nötig sein mal Mathe zu können :wink:
Außer einige Teile von Mathe habe ich fast alles aus meinem Studium schon gebraucht, auch Compilerbau :wink:

@schlingel was ist unsinn? ich finde den Ansatz Programmieren vorher schon zu lernen nicht verkehrt, jedoch (auch wenn man meist nur eine Vorlesung programmieren hat) lernt man eine Menge, die einem zu einen besseren Programmierer macht im Studium (so man sich dafür wirklich interessiert)

Ich hatte zunächst Medieninformatik an einer Uni studiert, dieses habe ich aber nach 4 Semestern abgebrochen, weil es mir zu theorielastig war und ich auch irgendwo den Anschluß verloren habe.

Danach hab ich Multimediatechnik an einer Fachhochschule studiert. Dort gab es jedes Semester mindestens ein Modul in dem programmiert wurde. Dieses Studium hat mir mehr Spaß gemacht. Es hat einen hohen Anteil an Programmierung in verschiedenen Sprachen aber auch reichlich thoeretische Grundlagen waren dabei.
Ich hatte zusätzlich noch das Glück als HiWi in einem Forschungsprojekt der Hochschule mitarbeiten zu dürfen und konnte dort auch viel programmieren.

Jetzt arbeite ich als Softwareentwicklerin und möchte dann in Richtung Projektmanagement gehen. Die Grundlagen dazu hab ich auch vom Studium und der Fachhochschule.

Wie andere vor mir, rate ich dir: such dir einige Hochschulen raus und setze dich dann mit der jeweiligen Studienberatung zusammen.
Es bietet sich auch an Tage der offenen Tür zu besuchen, manchmal gibt es sogar eine Sommeruni, die mehr Einblicke in das Studentenleben gewährt.