Linux - beim Betreten eines bestimmten Ordners, schließt sich der Dateimanager allein

Moin Linux-Freunde!

Habe heut mal ein ganz spezielles Problem, von dem ich denke, dass es was mit Benutzer- oder Besitzerrechten zu tun hat.

Ich beschreibe mal kurz, was ich gemacht habe:
Bei einem Bekannten habe ich auf seinem Rechner Linux installiert.
Zuvor habe ich den Rechner mit einer Live-CD gebootet und meinem Bekannten das System ein wenig vorgestellt und erläutert.

Ihm gefiel das System und so haben wir zunächst unter Live-CD-Bedingungen die Daten einer 250GB-Platte mit 2 NTFS-Partitionen auf die große 1TB-NTFS-Platte kopiert.
Anschließend habe ich die 250GB-Platte neu partitioniert (1 Partition) und mit NTFS formatiert. Den Grund erkläre ich gleich noch.

Dann habe ich unter Live-CD-Bedingungen die voher gesicherten Daten und Daten, die von der 1TB-Platte gesichert werden sollten, auf die frisch formatierte 250GB-Platte in ein Verzeichnis namens Backup kopiert.

Alles war gesichert, nun kam Linux auf die 1TB-Platte, die ich mit dem Install-Tool so partitionierte:
50GB (Primäre Partition) /
-Erweiterte Partition
~870GB /home
~8GB SWAP

Nach der Installation sollte noch sein altes Windows 7 in eine VirtualBox-VM installiert werden. Damit er auch noch mit diesem Windows seine alten Daten lesen kann, hatte ich die 250GB-Platte mit NTFS formatiert.

Nun richtete ich das Produktivsystem ein. Alles klar, keine Probleme.
Zwischendurch versuchte ich auf den Backup-Ordner auf der 250GB-Platte zuzugreifen. Und jedes Mal, wenn ich das versuchte, schloss sich der grafische Dateimanager wieder von allein.
In der Shell konnte ich aber das Laufwerk und all seine Verzeichnisse betreten.

Das konnte ich mir nicht erklären und habe mal die Benutzerrechte des Ordners Backup auf der 250GB-Platte untersucht. Sie gehörten alle dem aktuell am System angemeldeten Benutzer.
In der Shell versuchte ich trotzdem nochmal den Besitzer mit chown zu setzen, was auch klappte, aber keine Änderung der Situation brachte.
Das Fenster des Dateimanagers schloss sich beim Betreten des Backup-Ordners von allein.

Dann habe ich mal versucht den Backup-Ordner von der 250GB-Platte auf die 1TB-Platte zu kopieren. Das gelang, aber auch dort konnte der Ordner nicht geöffnet werden, Das Fenster schloss sich wieder von allein.

Nun bin ich ratlos. Was habe ich übersehen, was habe ich verkehrt gemacht? Hat jemand einen Tipp für mich?

Um welche Desktopumgebung und um welchen Dateimanager handelt es sich?
Evtl. hilft es, den Dateimanager vom Terminal aus zu starten, so könnte man evtl. dann zumindest einige Informationen beim Absturz erhalten.

Linux Mint, Dateimanager ist Nemo.

Versuchst du auf den Pfad direkt zuzugreifen (also mit der Angabe des Pfades), oder navigierst du durchs Dateisystem mit Hilfe der grafischen Oberfläche? Im ersteren Fall hatte nemo in der Vergangenheit seltsame Crashes verursacht.

Außerdem hilft in dem Fall, wenn das Starten vom Terminal aus nicht den gewünschten Effekt der Fehlerlokalisierung zur Folge hatte, nemo mit Hilfe des Pakets gdb vom Terminal aus zu debuggen:


gdb nemo
...
run

Weitere Infos: https://wiki.archlinux.org/index.php/Debug_-_Getting_Traces#Getting_the_trace

Genau das. Ich wechsle einfach mal die Platte und öffne den Backup-Ordner. Und kurz darauf schließt sich Nemo.
Ich habe Nemo auch mal per Shell gestartet. Keine Ausgaben in der Shell, wenn sich Nemo schließt.

Das habe ich mal probiert. Keine Ausgaben mit Hinweisen auf ein Problem. Hier die Ausgaben auf der Shell:

user@rechner ~ $ gdb nemo
GNU gdb (GDB) 7.6.1-ubuntu
Copyright (C) 2013 Free Software Foundation, Inc.
License GPLv3+: GNU GPL version 3 or later <http://gnu.org/licenses/gpl.html>
This is free software: you are free to change and redistribute it.
There is NO WARRANTY, to the extent permitted by law.  Type "show copying"
and "show warranty" for details.
This GDB was configured as "x86_64-linux-gnu".
For bug reporting instructions, please see:
<http://www.gnu.org/software/gdb/bugs/>...
Reading symbols from /usr/bin/nemo...(no debugging symbols found)...done.
(gdb) run
Starting program: /usr/bin/nemo 
[Thread debugging using libthread_db enabled]
Using host libthread_db library "/lib/x86_64-linux-gnu/libthread_db.so.1".
[New Thread 0x7fffee193700 (LWP 3129)]
[New Thread 0x7fffed992700 (LWP 3130)]
[Thread 0x7ffff7fc39c0 (LWP 3125) exited]
[Thread 0x7fffed992700 (LWP 3130) exited]
[Inferior 1 (process 3125) exited normally]
(gdb) _

Edit

Aber: ich glaube ich habe das Problem gefunden!
Normalerweise sollte das aber, wie ich finde, nicht passieren!

Ich habe eine Datei im Backup-Ordner gefunden, die von einer Digitalkamera stammt. Sie trug den namen DSC00598.jp2.
Jedenfalls habe ich diese Datei einfach mal mit Gimp in DSC00598.jpg umgewandelt. Und das Problem war weg! Nemo bleibt nun geöffnet, wenn ich das Verzeichnis betrete.

Ich habe später noch festgestellt, dass die JPEG2000-Datei wahrscheinlich nicht korrekt gespeichert wurde, vielleicht war sie auch korrumpiert, denn nachdem ich mit der Datei etwas herum experimentierte, konnte Nemo sie auch als JPEG2000-Datei anzeigen, ohne sich gleich zu schließen.

Hat jemand schon mal von einem solchen Bug (denn nichts anderes ist es) gehört?

Nein, auch in dem Repository scheint das noch nicht gemeldet worden zu sein https://github.com/linuxmint/nemo/issues

OK, jedenfalls danke, dass du dich mit eingebracht hast. :slight_smile:

Kein Problem :slight_smile: Das Problem hast du ja auch selber gelöst. Aber durch eine Beschäftigung mit solchen Bugs lernt man wirklich was dazu. Ich konnte jedoch bei mir den Bug nicht reproduzieren, allerdings bin ich auch mit Debian GNU/Linux testing / sid unterwegs, und die Nemoversion, die ich getestet habe ist 1.8.4