Monopol Github

[abgespalten aus News Ende von Java.net: https://forum.byte-welt.net/news-und-schlagzeilen-aus-der-it-welt/news/java/19856-oracle-stellt-java-net-und-project-kenai-ein.html ]

Was mich in den Rahmen wundert, ist ein Vorschlag von Adam Bien:

In den Zuge gerade alles nach Github zu portieren, finde ich keine gute Idee. Wieso sollte sich die Java Community in die Hände eines privaten Anbieters geben? Ja, Github ist der defacto Standard in der Open Source Welt, aber das war Sourceforge auch mal. Wie so etwas ausgehen kann sieht man am npm Desaster vor ein paar Wochen. Mich nervt schon, dass es Communities gibt die ihre Chats von IRC nach Slack verschieben, ich versteh’ das nicht.

Edit: Ja, mir ist schon klar, dass die Infrastruktur irgendwo hin muss, wenn Oracle den Hahn zudreht und Github da wahrscheinlich der Anbieter mit der größten Reichweite ist. Ich habe auch meine Githhub Repositories, aber ich finde es zunehmend bedenklich, dass so langsam die gesamte OpenSource Welt von Github abhängt.

Es gibt ja noch Gitlab als Alternative zu Github.

Das mit Gitlab sehe ich nicht.

Auf die ASF (Apache) zugehen wäre eine Idee. Ist halt die Frage ob Oracle darauf lust hat.

Weicht zwar vom Thema ab, aber … finde die Monopolstellung von GitHub auch bedenklich. Wenn es nach einem Satz, in dem das Wort “Monopol” vorkam, nicht so bescheuert klänge, würde ich sagen: “Bis vor kurzem gab es ja noch Google Code, aber…”, aber jetzt bleibt nur die Vorstellung, wie viel Sche!ße auf einen wie großen Ventilator treffen würde, wenn GitHub jetzt auf einmal sagen würde: “Ätsch-bätsch, wir machen zu, aber danke für den ganzen gratis-Code”…

ist nicht die Definition von Gratis-Code, dass da jeder drauf zugreifen kann?
gäbe es fünf gleichstarke Anbieter, könnte dann nicht GitHub (oder jedermann/-frau) genauso überall sämtliche Projekte laden, zu welchem Zweck auch immer?
haben die irgendwelche besonderen Rechte am Code?

edit:
allzu kritisch sieht mir die Abhängigkeit auch nicht aus, was wäre wenn GitHub ausfiele oder wegen Gebühren nicht mehr gefällt,
Open Source-Projekte machen eine gewisse Entwicklungs-Pause, bis zu einem neuen vergleichbaren Anbieter nur manuelle Arbeit an wichtigsten Dingen,
Downloads nur von eigener Webseite/ FileSharer, usw.?
klingt nicht schön, aber überlebbar, oder sind manche Projekte so aktiv dass ernste Probleme anzunehmen?

echte Monopole sind die sozialen Netzwerke usw. bei Dummy-Usern, Macht der Masse,
man kann zwar einzeln woanders hingehen aber dann dort einzeln versauern…,

hier entscheiden die Organisator eines Projektes objektiv über den Anbieter (im Problemfall hoffentlich bald neuer/ Alternative/ notfalls eigene Webseite)
und alle Interessierten folgen, weniger Problem?

Die Lösung:
BitBucket und Stash anstatt GitHub
HipChat anstatt Slack

:stuck_out_tongue:

[QUOTE=SlaterB]ist nicht die Definition von Gratis-Code, dass da jeder drauf zugreifen kann?
[/quote]

Sicher. Aber wenn GitHub dichtmacht, eben auf einmal nicht mehr. Wenn es eine Migrationsphase gäbe wäre das handhabbar, aber es geht ja gerade darum, dass bei vielen Projekten GitHub praktisch der einzige Kommunikationskanal ist - oder zumindest einer, dessen Ausfall/Wegfall kritisch wäre.

Dass da die üblichen Symptome eines Monopols dazukommen ist nur ein wenig besorglich. (Ein Open-Source-Java-Projekt, das nicht auf GitHub+Maven+Travis+… setzt, wird kaum noch für voll genommen)

[ot][quote=maki]BitBucket und Stash[/quote]
Gerade du solltest es doch wissen: Stash gibts nicht mehr :wink:
(Jetzt Bitbucket Server)[/ot]

Ich verstehe die Panik-Mache nicht. Das Schöne an dezentralen VCS ist doch, dass sie dezentral sind. Wenn GitHub von heute auf morgen den Service ohne Migrationsphase schließt (und zumindest das mit der Migrationsphase schließe ich für mich gänzlich aus), habe ich alle eigenen Repositories immernoch lokal auf meinem Rechner. Der Code von einigermaßen bekannten Projekten wäre innerhalb von Stunden oder Tagen wieder irgendwo online (siehe das erwähnte npm-Desaster).

Problematisch ist nur, dass GitHub eben nicht nur ein reines Hosting-Angebot ist. Wer aber wirklich paranoid ist (oder für den ein Ausfall schwere Folgen hätte), kann einfach eine private GitLab-Instanz aufsetzen und seine (oder fremde) Projekte aus GitHub inklusive Issues, Wiki, PRs, … klonen.

Die Schließung von Google Code war keine Katastrophe, das Einschleusen von Schadsoftware bei Sourceforge war keine Katastrophe, und so wäre auch eine Schließung von GitHub keine Katastrophe.

Natürlich gibt es keinen Grund zur “Panik(mache)”, und natürlich wäre das alles “keine Katastrophe”, und natürlich könnte man irgendwie damit klarkommen.

Es ist aber so, dass GitHub ein SO wichtiger und SO zentraler Teil vieler Infrastrukturen ist, dass es zumindest gewaltige Schockwellen nach sich ziehen würde. Das langsame Sterben von sourceforge, die angekündigte Schließung von GoogleCode (mit dem “Migrate to GitHub”-Button :rolleyes: ) und kurze Ausfälle einzelner Services sind (zwar bedauerlich, und tragen zur Monopolstellung von GitHub bei, aber sind) demgegenüber IMHO eher unbedeutend.

für die Java.net-Projekte (oder was auch immer da ist) wird das Ende von Java.net genauso dramatisch sein :wink: , ob Monopol oder kleiner Spieler gegenüber GitHub,
zumal in einem hypothetischen Szenario sofortiger Abschaltung

das ist mit ziemlich allem im Internet so, das Forum hier, der Email-Provider, Webseiten-Hosting, soziale Netzwerke nochmal, Suchmaschinen…,
genauso Real Life, von Bank bis Strom

ein Ausfall großer Monopolisten hat natürlich auf einen Schlag große Auswirkungen, einfach weil es viele betrifft, richtig,
aber Ausfall von Anbieter Nummer 57 bei Banken sicher kritischer als bei Nummer 1 in VCSs

so, nun vielleicht totdiskutiert :wink: