Nachtrag zum "Leiden auf Stack Overflow"

Es wirkt zwar … nun, im schlimmsten Fall etwas „niederträchtig“ … und ich zögere, das hier zu schreiben, aber … Ich habe gerade nochmal auf den „Suffering On Stack Overflow“-Blogpost geschaut, der damals wohl eine der Hauptursachen für das „Welcoming“-Desaster war. Dort wurde als Negativbeispiel für die unsägliche Unausstehlichkeit von Stackoverflow das Beispiel sql - Storing sex (gender) in database - Stack Overflow genannt. Als Gegenbeispiel wurde auf eine analoge Frage auf „askquestions.tech“ verwiesen, das wohl (?) von der Autorin des Blogbeitrags gegründet wurde, und sich folgendermaßen beschreibt:

An inclusive tech community to ask and answer technical questions.

This community is for anyone with tech questions that are respectful. This is a specifically a trans- and non-binary-inclusive feminist community. Here you can find questions, answers, and community without hate, bigotry, microaggressions, or harassment.

Die „Antworten“ auf die entsprechende Frage sind dort eine Abfolge von anektdotischen „Ich erzähle einfach mal, was mir heute passiert ist“-Beiträgen, durchsetzt mit etlichen Link-Only-Answers, deren Links entweder komplett irrelvant sind, oder (natürlich) schon tot.
Die Seite hat im gesamten Jahr 2019 bisher sage und schreibe vier aktive Q/As, und eine davon war die Frage, warum denn auf der Seite keine Aktivität zu sehen ist. Die hat jemand beantwortet mit

The demographics this site appeals to don’t appear to overlap with those who are interested and engaged enough to maintain an active community.
Who would have guessed?

Wie gesagt, normalerweise freue ich mich nicht darüber, wenn jemand scheitert. Im Gegenteil. Die Betrübtheit, wenn ich sehe, dass irgendjemand z.B. ein Projekt auf GitHub open source stellt, und es nicht die gebührende Aufmerksamkeit bekommt, geht bei mir so tief, dass wohl nur wenige das nachvollziehen könnten :frowning: Aber wenn es so wenige Gründe gibt, eine Person nicht als „selbstgefällige Wichtigtuerin, die einfach nur Stunk machen und sich mit geheucheltem Mitgefühl profilieren will“ zu bezeichnen, dann sehe ich das Scheitern bei diesem Versuch schon mit einer gewissen Genugtuung. „Freude“ wäre zu viel gesagt. Aber ich sehe es als eine Art „Etappensieg der Vernunft“.

Man kann über eine Idee noch so viel diskutieren und philosophieren, ob sie taugt zeigt sich erst, wenn man sie ausprobiert. Manchmal funktionieren auch Ideen, die sich sehr, sehr dumm anhören. Wie „gen Westen segeln“ oder „fliegen“ oder „Nachrichten mit maximal 140 Zeichen schreiben“. Manchmal funktionieren Ideen, die sich gut anhören, in der Praxis überhaupt nicht (die französische Revolution ist da ein abschreckendes Beispiel). Und somit ist jedes Scheitern auch wertvolle Erkenntnis, auch wenn das unsere Gesellschaft leider nicht so sieht (*).

In Fällen wo das Scheitern einfach absehbar und folgerichtig war, wie bei Herrn Dobrindt’s Maut, Anita Sarkeesian’s Female Frequency oder deinem Beispiel, kommt bei mir natürlich auch etwas Schadenfreude dazu. Isso.

*) Wenigsten in der Wissenschaft hat man inzwischen eingesehen, dass Paper über Misserfolge genauso wichtig sein können wie „erfolgreiche“.

Nun. Ich habe eben eine Augenbraue gehoben, weil man das verstehen könnte, als wolltest du bestimmte … nennen wir es mal „Bewegungen“ … mit den angedeuteten Ideen vergleichen.

Es ist ein Unterschied zwischen einer „Idee“, aus der jemand ein persönliches Ziel ableitet, das er systematisch und auf eigene Gefahr hin zu erreichen versucht, und einer „Ideologie“, an der man kaum mehr positives finden kann als eine Art oberflächliches Zusammengehörigkeitsgefühl derer, die (behaupten, sie würden) sie verfolgen, bei der es aber im wesentlichen darum geht, dass Gruppenidentitäten definiert werden, und der gewinnt, der am lautesten schreit.

In diesem Sinne wäre da fast schon das Zitat passend, mit dem ich mich ansonsten ja mal so gar nicht identifizieren kann, und das mir ansonsten viel zu schmalzig-pathetisch klingt:

Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. (Antoine de Saint-Exupéry)

Darauf übertragen hat diese Frau wohl gedacht „Ich hätte gerne ein Schiff - aus purem Gold“ und dann gefordert, dass andere ihr die Räder und die Tragflächen liefern. (Keine „Männer“, aber … äh… .ja). Leider kann man über den volkswirtschaftlichen Schaden, den sie mit diesem Blogpost angerichtet hat, nur spekulieren. Wenn jemand irgendwas positives daran erkennt: Nur raus damit. (Und jetzt nicht was mit „gesteigertem Bewußtsein und gesellschaftlichem Diskurs über das Anderssein“ faseln, sondern was richtiges…)

Auch bei dem Wort „Schadenfreude“ bin ich nicht sicher. Wenn jemand mit einem Fahrrad an einer reichen, alten Frau vorbeifährt und versucht, ihr im Vorbeifahren die Handtasche zu klauen um das Geld mit armen Menschen zu teilen, und sich dabei auf die Fresse legt, ist das keine „Schadenfreude“ im engeren Sinne. Aber das ist sicher kein perfekter Vergleich.

So hätte ich es nicht ausgedrückt, aber vielleicht ist doch klarer geworden, dass man sich als erfolgreiche Organisation zwar durchaus Kritik anhören, aber nicht einfach über jedes Stöckchen springen sollte, das einem jemand hinhält (insbesondere nicht unter einem glitzernden PC-Banner). Dass man lernt, Augenmaß zu bewahren, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten. Vielleicht haben auch einige Nutzer gelernt, dass ihre gewachsene Kultur etwas wertvolles ist, für das man gegebenenfalls kämpfen muss. Zugegeben, das ist nicht viel.

Auch einer Ideologie liegen Ideen zugrunde - meistens schlechte. Eine Ideologie startet meist als Idee, und verkrustet dann um diese herum, schluckt vielleicht andere, schafft Echokammern und zirkuläre Selbstbestätigung. Im Kern bleiben aber doch immer Ideen - und die sind angreifbar (auch wenn man manchmal meint, mit einer Hydra zu kämpfen). Für mich also eher ein quantitativer als qualitativer Unterschied.

es gibt wirklich keiner Grund, am Misserfolg der alternative Seite oder sonstigen dazu Freude zu haben, niemand hat einen Nachteil oder Problem durch deren Existenz,

insbesondere hier wo sich der Vergleich Java-Forum zu Bytewelt anbietet, mit sehr bekannten Problemen,
wieviele gute Fragen/ neue User hat dieses Forum in 2019? auch nicht viel mehr…,

auch wenn die besonderen Bedingungen bei askquestions.tech, was immer das ist, gewiss eine Rolle spielen, kann es wie bei uns zu sehen selbst bei umgekehrter ‘Vernunft’-Lage genauso schlecht laufen,
Gründe völlig unabhängig von den bedachten Details


Schadenfreude-Gedanken, Lästereien usw. kann insgeheim jeder haben, das liegt in der Natur, vor sich selber muss man sich nicht schämen, egal wie man tickt

der einzig relevante Schritt ist die Frage, das auszudrücken oder drüber zu stehen,
bei anderen mitzugrölen oder wie hier ohne Not aus dem Nichts sowas zu beginnen, erinnert an witch-Olle im Wochenende zuletzt,

wenn es wichtiges zu sagen gibt wie die Fakten zum Java-Forum, kann man versuchen die in der Welt zu verbreiten,
aber Jagd und Lästereien zu Gender-Feminismus-Was-auch-immer, das hat aber nun überhaupt keinen guten Grund, und immer den sehr negativen Beigeschmack der herabblickenden Bestimmung der machthabenden Männer

zum Kotzen, einfach sein lassen und fertig…

Das klingt ein bißchen, als hättest du (obwohl das ja nun hier auch gelegentlich Thema war) von bestimmten Diskussionen und Entwicklungen nicht sooo viel mitbekommen. Oder einfach eine seeehr andere Ansicht zu bestimmten Dingen. Darum nochmal kurz ein paar (wenige) rechtfertigende Punkte zusammengefasst, die das erklären, was du jetzt (obwohl ich gesagt habe, dass es das nicht trifft) als Schadenfreude bezeichnest:

  • Stack Overflow ist eine der ganz wenigen Seiten im Internet, die im Kern auf praktisch rein altruistischen Motiven aufgebaut ist. Sie steht damit auf einer Stufe mit Seiten wie Wikipedia (weitere würden mir nicht einfallen … und Byte Welt hat keine 10 Millionen Seitenaufrufe pro Tag :wink: ). Ich finde, es ist eine der wichtigsten Seiten, die es im Internet gibt (und bin mir der Tragweite der Aussage bewußt). Alle Inhalte werden frei und unter Creative Commons zur Verfügung gestellt.
  • Stack Overflow ist inhärent „blind“. Man registriert sich als „user1234“, und jedem steht es frei, so viel Informationen über Geschlecht und Hautfarbe für sich zu behalten, wie man will. Es geht nur um gute Fragen und gute Antworten. Sonst nichts. Das ist das, was die Seite so gut und wertvoll macht. Foren und Gelaber gab es vorher auch schon. Es gibt ein System aus Kontrollmechanismen (Bewertung und Moderation durch engagierte User), die hohe Qualität sicherstellen sollen, und das funktioniert(e) erstaunlich gut.
  • Die Autorin des Blogbeitrags (und den solltest du dir wirklich mal durchlesen) hat, das kann man kaum anders sagen, öffentlich rumgeflennt, darüber, dass ihr (und das könnte man anders formulieren, will ich aber nicht: ) die Mechanismen, die der Qualitätssicherung dienen, nicht passen, sie „toxisch“ und „inhuman“ seien. Sie setzt dem ganzen 14 mal was Wort „compassion“ (Mitgefühl) entgegen. Aber da das alleine natürlich nicht reicht, wurde der politisch-soziologische Hebel des „Sexismus“ und „Rassismus“ angesetzt, und die unfundierte Behauptung aufgestellt, dass die Mentalität von Stack Overflow Frauen und „people of color“ ausschließe
  • Die Folgen für das Netzwerk waren gravierend. Die Vorwürfe zu Sexismus und Rassismus wurden wörtlich in einem Stack Exchange Blog-Post wiedergegeben, und unzweifelhaft und ohne den Hauch eines Beleges als Unterstellung an die die Stack Overflow Community als ganzes gerichtet. Monatelange Debatten, Moderatoren und engagierte User, die die Seite verlassen haben, Etablierung von Zielen, die dem ursprünglichen Ziel der Seite entgegen standen, und im wesentlichen auf ein Absenken der Qualitätsstandards hinauslaufen - nur um ja niemanden auszuschließen.

Falls du noch nicht mitbekommen hast, dass das, was in bestimmten Bereichen abläuft, eine feindselige, destruktive und höchst gefährliche Ideologie ist, dann beneide ich dich tatsächlich fast schon ein bißchen darum. Es wird versucht, böswillige, feindselige Unterstellungen als ideologische Waffe einzuetzen. Und wenn jemand mit dem Versuch, diese feindselige Ideologie zu verbreiten, scheitert, dann ist das gut. Das hat nichts mit „Lästern“ oder „Schadenfreude“ zu tun.

Das ist der Punkt.

Diese Aussage, die man (und da muss man gar nicht mal „böswillig“ sein) so interpretieren kann, dass du „Angst“ hast, zu dieser stigmatisierten Gruppe der „herabblickenden machthabenden“ zu gehören, zeigt, dass das ganze an einigen Stellen wohl schon viel tiefer eingesickert ist, als es sein düfte.

Akzeptiere nicht einfach alles, was dir unterstellt wird! Du bist nicht automatisch ein schlechter Mensch, nur weil du ein weißer Mann bist. (Und ich bin nicht automatisch ein schlechter Mensch, nur weil ich etwas dagegen habe, dass im „weißen Partiarchat“ die Wurzel jedes Übels und jedes Leids gesucht wird. Das ist einfach nicht so! ).

Man kann sich lange über diese Themen informieren. Du hast das anscheinend nicht getan, oder aus gaaanz anderen Quellen, als ich. Man könnte da sehr viel dazu sagen und dazu schreiben. Aber vielleicht mal ein ganz spezieller Punkt aus diesem Video:

„We rewrote a section of „Mein Kampf“ as inter-sectional Feminism, and it was accepted.“

Ich verwende dieses Beispiel, zugegeben, weil es (gerade hier in Deutschland) sehr leicht ist, zu verdeutlichen, dass da etwas im Argen liegt - also mal ganz suggestiv: Ein Kapitel des Buches, das quasi als Synonym für gefährliche Propaganda und letztlich unfundiert-destruktiven Menschenhass gilt, wird in einem peer-reviewten akademischen Journal veröffentlicht. Hältst du das für unproblematisch?

Es geht nicht um Lästern, oder darum dass man eine poltitisch engagierte Person niedermacht oder als „Hexe“ bezeichnet, und auch nicht um Schadenfreude. Es geht darum, bei höchst gefährlichen Entwicklungen auch aus (leider kleinen) Rückschlägen für die lautesten Agitatoren zumindest eine gewisse Beruhigung zu ziehen.

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was war das Problem der monatelangen Diskussionen usw.? einfach ignorieren, 0 Nachteile, 0 Probleme,

hast du konkrete Einzelfälle von ‚verlorenen‘ Usern, die nicht vermeidbar waren, oder vielleicht nur Nebenerscheinung? ich etwa bin bei Java-Forum gegangen aus den aktuellen Anlässen aber habe auch allgemein mal etwas die viele Forum-Arbeit zurückgefahren, würde aktuell alles wieder zurückgedreht werden würde ich auch nicht mehr so viel machen

welche Ziele haben sich inwiefern nachteilig erwiesen und wie stören sie noch heute?

‚öffentlich rumgeflennt‘ sagt schon aus dass überhaupt nichts vorliegt, einfach nur Meinungsäußerung, Vertretung einer bestimmten Richtung, wer kann davon sachlich ernsthaft angegriffen werden?

nie für eine Mehrheit an der eine Minderheit kratzt ernsthaft nachteilig (außer Verlust Privilegien), das zeigt die Historie,
dagegen immer die Voraussetzung für sämtliche Fortschritte der Welt, Sklavenabschaffung, Frauenwahlrecht, Gleichstellung der Schwarzen, LBQ-wasauchimmer,
was haben die da auch jeweils vorher gemeckert, wie können sich nur andere empören…

wenn dagegen andersrum eine Mehrheit auf einer Minderheit einschlägt, das endet immer übel,
Best Case alter schlechter Status Quo, Verweigerung von allem, Worst Case…


ich habe keine Angst und Problem zur Gruppenzugehörigkeit und habe lieber 100x den evtl. Vorwurf (zu dem nichts individuell aktiv zu machen ist) als 1x das Problem der Minderheiten, dafür Mitgefühl

und große Angst habe ich zu den Folgen wie Trump, AfD usw.:
die selbstgefällige Mehrheit sieht sich auf ihrem hohen Ross angegriffen und radiert dafür die Minderheit aus, ob von Dummen wirklich so geglaubt oder von Wissenden wissend so gesteuert, Angst und Hass geschürt, absolut schlimm in der Welt aktuell,

dazu kann man sagen dass die Minderheiten und die vertretenden politischen Parteien es wohl schädlich für ihre Sache übertreiben, aber das ist maximal schlechte Taktik, in der Sache absolut nicht falsch, muss man nicht mögen, aber muss man nicht verurteilen


edit:

keine Ahnung was das ist aber komplett egal, maximal eine einzelne unbedeutende Erscheinung,
nichts was eine Minderheit in so einer Sache machen könnte wäre schlimm und die Sache an sich schädigend,
und allgemein ist mein Eindruch eher andersrum: von den Minderheiten todernste fundierte Blogs, Studien usw., das Thema ernsthaft vorgebracht, vielleicht ein Angriff, aber Wörter wie ‚toxisch, inhuman, compassion‘ eine ernste und sauber formulierte Problembeschreibung, die auch in Nachrichtensenndungen vorgelesen werden können,
wenn anderer Meinung dann eben das und fertig,

von den Gegnern dagegen unsägliche Schmierereien a la ‚olle Hexe die in der Hölle verrotten soll‘, über die man gar nicht erst reden muss…

edit: falls dieser Punkt nur ein Test war, was alles umgeschrieben dort untergeschoben werden kann, dann absolut kein größeres Problem,
100x mehr ist ein Problem wie ‚Mein Kampf‘ als aktuelle Politik von Trump in aller Öffentlichkeit sichtbar und tausendmal erklärt von seinen seinen Jüngern akzeptiert wird!,
wie kann man nur in diesem Wind gehen und genauso gegen links, Minderheiten, political correctness usw. Stimmung machen?

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Einige der angesprochenen Punkte scheinst du einfach als „unbedeutend“ wegwischen zu wollen, oder sie in einen Kontext zu stellen, in den sie meiner Ansicht nach nicht gehören. Darum gehe ich auf diesen Teil der Argumentation mal (auch) nur kurz ein.

  • Die Diskussionen sind kein Problem. Im Gegenteil. Aber dass diese Diskussion ausgelöst wurde, indem einer Gruppe (nämlich der Stack Overflow Community) pauschal und unfundiert Sexismus und Rassismus unterstellt wurde, ist nicht in Ordnung

  • Ich könnte Einzelfälle von Usern/Mods nennen, die direkt gesagt haben, dass sie aus den angesprochenen Gründen gehen. Der Vergleich mit dem Java Forum ist unpassend (wenn ich das noch begründen muss, sag’ bescheid)

  • Die Frage ist eher: Welche Ziele wurden denn überhaupt verfolgt? Was war der Anlass dafür, zu sagen, dass Stack Overflow „toxisch und inhuman“ ist, und vor allem: Warum wurde postuliert, dass damit „women and people of color“ ausgegrenzt würden? Ich könnte mögliche Antworten nennen, aus meiner Sicht, richte die Frage aber bewußt an dich - nicht zuletzt um die passende Antwort auf deine Frage geben zu können.

Ja. Das ist ja das Problem. Bestimmte Personengruppen beziehen sich auf den ursprünglichen Feminismus, die Civil Rights Movements, und die Gleichstellung von „LBQ-wasauchimmer“. Wenn du dieses „wasauchimmer“/„whatever“ an einer amerikanischen Uni sagen würdest, würde das als „Mikroaggression“ gewertet werden, und dir würde mit einer Exmatrikulation gedroht. Und wenn du sagen würdest, dass du das nicht in Ordnung fändest, würde dir vorgeworfen, was auch allen anderen vorgeworfen wird, die versuchen, bestimmten Entwicklungen entgegen zu treten: Diese Leute werden als sexistisch, rassistisch oder homophob deklariert, um ihnen jegliche Kredibilität zu entziehen.

Die Kernaussage hiervon…

müßtest du nochmal verständlicher formulieren. Wenn das darauf rausläuft, dass man beliebige politische Forderungen und Agenden einfach hinnimmt, dann klärt sich im Folgenden vielleicht noch, warum das nicht in Ordnung ist. Der Bezug zu Trump und AfD klingt (sorry) als würdest du versuchen, in die Diskussion irgendwas einfließen zu lassen, wovon du in der heute-Show gehört hast, dass es schlecht wäre - aber vielleicht kannst du da auch noch was fundierteres dazu sagen.

Nein.

Das ist der Punkt (und es ist schwer, sich da den Spruch mit dem „Unterschied zwischen Ignoranz und Dummheit“ zu verkneifen).

Nochmal zum mitschreiben:

Ein Kapitel aus „Mein Kampf“ wurde (umgeschrieben auf Feminismus) als wissenschaftliche Arbeit in einem angesehenen Journal angenommen.

Das ist kein „Einzelfall“. Diese Gruppe hat innerhalb von wenigen Monaten ein halbes Dutzend solcher Papers veröffentlicht. Bestimmte Forschungsbereiche sind durchsetzt mit einer verzerrten, realitätsfernen, hasserfüllten, destruktiven Ideologie. Wenn diese Ideologie und die daraus gezogenen Schlüsse und postulierten Forderungen als „wissenschaftlich“ anerkannt werden, dann hat das Einfluß auf die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft als ganzes. Etwas überspitzt: Wenn das, was in „Mein Kampf“ steht, als „wissenschaftlich“ gilt, und politische Maßnahmen zur Umsetzung der darin postulierten Ziele ergriffen werden, und das mit der „wissenschaftlichkeit“ so eines Papers gerechtfertigt wird, dann haben wir ein verdammtes Problem!. Es sollte doch nicht sooo schwer sein, das einzusehen…

Und auch in bezug auf das oben gesagte: Diese Gruppen schwenken zwar den Banner von „Frauenwahlrecht, Rassengleichheit, Toleranz und Mitgefühl“ - aber das ist eine Fassade, und dient vermutlich nicht zuletzt dem Zweck, die Angriffsfläche für ihre abstrusen Forderungen zu minimieren, indem sie jedem, der ihnen widerspricht, Sexismus, Rassiums & Co unterstellen können. Man muss davon ausgehen, dass sie nicht zuletzt auch denjenigen schaden, von denen sie behaupten, sie würden in ihrem Namen sprechen.

Dazu nur kurz:

Es geht da nicht um Studien, sondern um eine Einzelmeinung, höchstens mit Anekdoten untermauert. Jeder, der es auch nur wagt, zu fragen, ob es denn Indizien dafür gibt ob „women and people of color“ auf Stack Overflow denn anders behandelt werden, als „andere“, bekommt die entsprechenden Vorwürfe vor den Latz geknallt. Es werden Dinge postuliert, die sich jeglicher objektiver Rechtfertigung (und teilweise schon einer Möglichkeit zur objektiven Analyse) entziehen, und aus denen (als Teil der Ideologie) nur der Schluss gezogen werden darf, dass man etwas gegen die weiße männliche Mehrheit der böswilligen Unterdrücker unternhemen muss.

(Es gibt Sexismus auf Stack Overflow. Es gibt Rassismus auf Stack Overflow. Beides gibt es auch bei McDonalds oder im Kraftfahrtbundesamt. Wenn man das beobachtet, sollte man etwas dagegen unternehmen. Bei Stack Overflow kann man diesen „-ismen“ schon dadurch die Grundlage entziehen, dass man als anonymer user1234 schreibt. Aber selbst wenn eine Frau meint, sich „SugarBunny“ nennen und ein Duckface-Profilbild verwenden zu müssen, gab es schon immer Mechanismen, um jegliche sexistische oder rassistische Äußerung von der Seite zu entfernen. Mal ganz abgesehen von der Frage, ob diese Person dann nicht vielleicht eher hilfreiche Anworten bekommt, obwohl ihre Frage sche!ße ist…)

Aber du tust es.

OK, nochmal der Kurzabriss über die oben schon besprochenen Punkte:

  • Wenn „Mein Kampf“ als „wissenschaftlich“ anerkannt wird, ist das ein Problem. Widerspruch?
  • Lass’ mal den Trump weg. Das schweift zu weit ab.
  • Es geht nicht darum, gegen Links, Minderheiten und PC Stimmung zu machen, sondern klar zu machen, dass einige (natürlich nicht alle) die mit dem „Mitgefühl für Minderheiten“ argumentieren das als eine Fassade verwenden, für eine feindselige, destruktive, hasserfüllte Ideologie.

ich weiß nicht was mit diesem ‚Mein Kampf‘-Paper ist, soweit bisher in 2 Min. über 7 Stunden verteilt dazu nachgedacht und fetzenhaft gelesen ist da was heimlich untergeschoben,
entweder um eine bestimmte extreme Untergruppe hervorzuheben oder zu zeigen wie wenig auf Inhalt geachtet wird, alles ‚für die Sache‘ veröffentlicht?

und ich sage dir das ist komplett unbedeutend, in keiner ernsthaften Beschäftigung damit wird das aufgegriffen, verfechtet usw., jedenfalls nicht nicht gesehen, nicht in dem ‚compassion‘-Blog, nicht bei Anita Sarkeesian-Wikipedia (zuletzt Wochenende-Thread), nicht was sonst spärlich in News beachtet,

und so wenig du es willst ist dabei anzumerken, dass die politische Gegenseite, Rechts statt hier eher Links, in Form von Trump, AfD, Netanjahu, Erdogan usw. zwar auch nicht Mein Kampf auf der Webseite verlinkt, dafür politisch zu schlau, aber exakt danach lebt! Presse Fake News, Opposition und gerechte Wahlen soweit machbar niederhalten, Stück für Stück abbauen,
Minderheiten erst im Land ausgrenzen, für eigene Wahlzwecke zum Sündenbock machen,
je nach Möglichkeiten dann komplett entfernen, Nationalismus, MAGA

DAS ist das Problem, wenn man in dieser Richtung denkt, oder überhaupt in jeder Richtung das Problem Nummer 1 in der Welt aktuell,
nicht ob irgendjemand irgendwo unbekannt obskure Paper-Experimente veranstaltet

gerade wenn man den Inhalt des Buches bedenkt (ohne ihn genauer zu kennen…) und den historischen Kontext ist es geradezu ein Frevel, so eine Sache einer solchen linken Minderheiten-Rücksicht-Gleichberechtigung-Bewegung anzudichten, egal ob irgendwelche kleinen Parallelen stimmen

Mein Kampf kann nur im Sinne einer starken (zumindest Macht-)Mehrheit funktionieren, die alles andere ausschaltet,
es hier überhaupt als Gedanken aufzubringen mit verrückten Einzelfall oder was auch immer…

gerade noch testweise ‚feminismus mein kampf‘ in Suchmaschine und nur paar Artikel zu diesem Hoax, auch einer von Fox News…, schön rein in die rechte Kerbe, die sowieso alle Universitäten und Wissenschaft ablehnt, da ja zu 90% nicht Republikaner,
Klimawandel?!

sonst nirgendwo reales Thema oder doch noch?
welchen Sinn hat es solche Hoaxe zu verfolgen/ zu fördern?

allgemein eine typische Taktik von Rechts, ohne Scham in allem,
selbst mit Neo-Nazis auf eigener Seite noch Gegner als antisemitisch beschimpfen usw., wenn man nicht jeder einzelnen Aktion der brutalen Rechts-Regierung von Israel zustimmt,

in USA selbst mit Konföderierten-Flaggen auf dem Auto noch auf Historie verweisen wie Republikaner Sklaven befreit haben während Demokraten in Südstaaten Hauptpartei waren…

warum nicht drüber nachdenken und sowas unterlassen, was hilft das weiter?


ich weiß dazu nicht viel, wenn ich davon was nebenbei mitbekomme dann nur die allgemeinen Gedanken wie hier zu sehen, Bedenken dass mit Aktivismus ohne Bedacht Feinde gemacht wie auch hier zu sehen und fertig,

ist doch ganz egal was das ist, sollen sie reden wie sie wollen,
aus der Geschichte bekannt hat jede berechtigte Minderheit absoluten Blanko-Check immer zu meckern, oft genug bekannt völlig zu Recht und mit Folgen die die Welt besser gemacht haben,
wohin die Geschichte hier geht ist etwas ungewiss, aber selbst wenn am Ende sinnlos, wen störts?

USA ist eine andere Welt, hier wird niemand exmatrikuliert oder anderes, keinerlei Probleme in irgendwas, man droht nicht mal vom hohen Ross zu fallen,
maximal in USA bei solchen Worten besser aufpassen, kennt man dort, und fertig, ach wie schlimm?

das ist nicht gut und fertig,
würdest du hier gesittet solche Fragen stellen, würde ich zumindest nicht derart reagieren,

aber es gibt keinen Grund die allgemeinen Bewegungen generell zu verspotten und niederzumachen, wie du es hier machst,

mit einer Webseite mit “Ich erzähle einfach mal, was mir heute passiert ist”-Beiträgen…

es gibt ja auch andere mehr oder weniger-Minderheiten, für die auch ich wenig Verständnis habe wie NeoNazis oder die Breitbart-Community, und deren Webseiten und Foren strotzen sicherlich nur vor Hass tagtäglich, bei Breitbart weiß ich es, lese viel…

wie kannst du hier ein bedeutendes Problem sehen, wie läuft das auf StackOverflow ab?
wenn es zum erstem Mal Thema wird und paar Monate diskutiert, das ist etwas Beschäftigung, aber danach noch real vorhanden? sinnlose Postings gelöscht, User entfernt, fertig,
ist da überhaupt real etwas los? mir nie aufgefallen wenn auch in letzten Jahren nicht allzu häufig besucht,

Zufallsgenerator liefert einen Thread, der hier nun groß rauskommt:
CSS Width not Applying - Stack Overflow
Frage, Antworten, nichts los?

wo ist hier das große Problem?
und nie zu vergessen zu einem Thema, was es ruhig einfach geben darf, historisch gerechtfertigt,

ich beschäftige mich nicht groß damit, ich bin aber wohl auch nicht das Problem, was besteht oder auch nicht,
wenn das ein oder andere Prozent oder Promille sich damit beschäftigt, sollen sie doch

‚feindselige, destruktive, hasserfüllte Ideologie‘, meine Güte, wo sind die Prioritäten?

Die Texte werden länger, aber immer bruchstückhafter, zusammenhangsloser. Der “SlaterB’sche Grammatik wozu geht auch so kein Problem schon immer muss man dreimal lesen ist nicht schwer”-Stil nimmt immer mehr überhand. Breitbart, Konföderierte, Israel, eine Frage zu CSS, Trump und der Klimawandel werden einfach mal so erwähnt.

Vielleicht versuchst du nochmal, in wenigen, grammatikalisch korrekten, vollständigen deutschen Sätzen zu beschreiben, worum es hier deiner Ansicht nach gerade geht.

Ansonsten weiß ich gerade nicht, wie man hier so über irgendwas reden soll.

Die Diskussion geht natürlich weiter (an anderer Stelle, etwas sachlicher und geordneter und zielgerichteter), und es gab zuletzt etwas, was für mich (als geborenen Optimisten :roll_eyes: ) zumindest wie ein Funke von Einsicht wirkte - siehe auch How will Stack Exchange Overhaul their Q&A Format? - Meta Stack Overflow