Rechtschreibung: kein/keinen :(

ver.di und der ÖPNV streiken gerade. Motto: „Ohne uns - kein Verkehr“
Müsste es nicht „Ohne uns - keinen Verkehr“ lauten, also „Ohne uns gibt es keinen Verkehr“?
Wie ist es bei „Keinen kostenlosen Reklameeinwurf, bitte“ und „kein kostenloser Reklameeinwurf, bitte“?

Btw.: Nun funktionieren Smileys/Emoticons im Titel endlich. :rofl: *freu*

Eigentlich ja. Wahrscheinlich hat jemand den Bindestrich reingemacht, weil er gemerkt hat, dass es „irgenwie falsch“ aussieht.

Geht beides, der erste Satz ist aktiv: „Wir wollen keinen kostenlosen Reklameeinwurf“ und der zweite passiv, etwa „[Hier ist] Kein kostenloser Reklameeinwurf erwünscht“ oder so.

Ich schätze mal, der deutschen Sprachen schwimmen langsam ihre Fälle davon (wie schon lange in anderen germanischen Sprachen)…

Vielen Dank für diese Herleitung, Landei! Irgendwie glaube ich, dass du auch Latein während der Schule hattest, oder? :nerd_face:

Oder anders gesagt, mir fallen immer nur solche „Belanglosigkeiten“ auf, wenn ich mal tv schaue.

Nein, Russisch und Englisch.

Ich mag Wortspiele. Ich glaube, das ist hauptsächlich wegen dem Genitiv :smiley:

Deutsch ist aber auch schwer. Gelegentlich mache ich mir einen Spaß daraus, Klugexkrementierer da etwas auflaufen zu lassen, und frage im Stil des Deutschunterrichts der 8. Klasse ab:

  1. Erste Person, Singular, Präteritum von „gehen“
    Das ist einfach

    ich ging

    Und wenn jemand diese Antwort ganz stolz und mit ungerechtfertigtem Selbstvertrauen gibt, kommt die nächste Schwierigkeitsstufe :smiling_imp: :
  2. Dritte Person, Singular, Perfekt, Zustandspassiv, Konjunktiv 1 von „hängen“
    Das ist nicht so einfach

    er/sie/es sei gehängt gewesen (Siehe Flexion:hängen – Wiktionary )

Mal im Ernst: Niemand kann das wirklich. Einerseits ist es „schön“, dass man die Möglichkeit hat, sich sehr präzise und spezifisch auszudrücken (auch wenn natürliche Sprache - schon wegen der fehlenden Assoziativität - nicht eindeutig sein kann, und Lojban - Wikipedia keine echte Alternative ist). Aber solange man sich gegenseitig versteht, ist das ganze im Detail im täglichen Leben ja nicht so wichtig.

Und jetzt geh ich erstmal Döner mit scharf :yum:

Ich weiß, Eigenlob stinkt wie ein alter Fisch, aber man sollte jemanden wie mich, der Deutsch und Latein bis zum Abi hatte(*), nicht unterschätzen. :wink: Ich hätte dieses Verb „richtig“ konjugieren können. :slight_smile:

Es ist aber richtig, zur Verständigung im Alltag braucht man es nicht unbedingt, und ich sage auch gerne: Döna macht schöna!, aber dennoch spiele ich manchmal gerne die „Rechtschreibpolizei“, und finde die Einhaltung der Regeln, wo immer dies möglich erscheint, „richtig“. :speak_no_evil:

(*): Was aber gleichwertig (oder schwierig) mit dem Fach „Russisch“ ist.

Wie ist es mit der doppelten Verneinung sowie mit verneinenden Fragesätzen?

Angenommen, in einer Quizshow gewinnt niemand Geld. Heißt es dann: Kein Geld für keinen, oder: Kein Geld für alle? Letzteres würde ich nach der Aussagenlogik I als richtig ansehen.

Und: Du hast das nicht gesehen, oder? Nein, ich habe das nicht gesehen. Oder: Ja, ich habe das nicht gesehen. Heißt es dann „Ja“ (x)oder „Nein“, was wäre „richtiger“?

Und dann noch: Sie ging in den Park(,) und aß Picknick(,) oder trank einen Tee. Ging sie also in den Park und machte dort ein Picknick? Oder ging sie in den Park und trank einen Tee? Oder trank sie nur einen Tee? Was bindet hier wann stärker?