Schlaf, Arbeit, Gesundheit

die Tageszeit des Maximum an Leistungsfähigkeit sollte an die Arbeit gehen (oder Lernen), an was sonst, Freizeit?, dafür gibt es ja auch Geld, wichtig für alles andere,

wieviel Arbeit, dazu kann man je nach eigenen Ansprüchen/ Möglichkeiten und gesellschaftlichen Entwicklungen schrauben, schon für sich ein Tradeoff,

freie Zeitwahl für Arbeit oder auch Lernen (Schule, Uni-Vorlesungen) ist naheliegend meist nicht möglich, Abhängigkeit von anderen Personen, Mitarbeitern, + viel größerer Gruppe der Kunden/ Fremdfirmen, Geschäftszeiten, gemeinsame Organisation,
da liegt es schon in der Pflicht der Beteiligten, ihre Tage und Leistungsmaximum möglichst passend zu planen/ legen,

wenn partout nicht möglich, evtl. genetisch, nun, dann liegt ein bedeutendes Problem vor, aber das ist wohl die absolute Ausnahme und nicht von der Arbeitswelt allgemein zu berücksichtigen zu verlangen


je nach weiteren Verpflichtungen bleibt vom Tage üblicherweise ein offener Rest mit Tradeoff zwischen Freizeit der negativen Sorte (faules Sitzen, schlechte Ernährung, Kaffee & Alkohol, lange wach bleiben) und in der Regel wenig gemochten Gesünderem (Sport, gesund essen, Verzicht auf vieles, aber eben mehr Schlaf evtl.)

mehr als einfache oberflächliche Tipps dazu sind kaum möglich, bei Interesse kann man sich ja genauer informieren,
die Gestaltung der Zeit bleibt jedem selber überlassen, etwas Verantwortung gegenüber eigener Gesundheit und auch Leistungsfähigkeit bei Arbeit wäre nicht schlecht

prinzipiell stimme ich dir zu, aber Bedingung ist, um die maximale Leistungsfähigkeit zu erreichen, vorher und nachher „ausreichend“ Freizeit zu haben… es geht um die Länge (Qualität und Quantität) des „ausreichend“, das ist bei jedem höchtsindividuell, imo
und es kann ja durchaus sein, dass zu dieser Freizeit Computerspiele gehören, um wieder an Leistungsfähigkeit zu gewinnen. Aber wenn ich jetzt bei dir lese, „faules“ Sitzen, Kaffee und lange wach bleiben, eben das, was Computerspiele bedingt, sei schlecht, bin ich etwas entgegen deiner Meinung…
~ auch ohne „genetischen Defekt“ ist denkbar, dass man sich durch „falsches“ Ausruhen ausgeruhter fühlen kann oder tatsächlich auch ist.

Ein relevanter Punkt ist, dass man dort eben keine Wahl hat: Manche erscheinen morgens um 9:00 müde zum Scrum-Standup. Andere erscheinen etwas ausgeruhter. Aber alle haben währenddessen eine Kaffeetasse in der Hand. Unabhängig davon: Es ist „natürlich“ morgens um 9:00, weil „man“ da ja zu Arbeiten anfängt, weil … das ja „alle“ so machen.

(Wenn Darwin vom „survival of the fittest“ redet, dann neigt man zumindest im Deutschen vielleicht dazu, „fit“ mit „fit“ zu übersetzen, und mit schlechtem Gewissen daran zu denken, dass man mal wieder ins Fitnessstudio gehen müßte. Es ist aber nicht das „Überleben des fittesten“, sondern das „Überleben dessjenigen, der am besten angepasst ist“. Treffender.)

Wenn du jetzt ganz genau erlkären könntest, was „die Arbeitswelt“ ist, könnte man vielleicht was dazu sagen. Ansonsten nur der allgemeine Hinweis, dass zwar mit enormem sozialen und politischem Aufwand auf die absurdesten Absonderlichkeiten und Störungen eingegangen wird, aber eben nicht auf eine, bei der ich vermute, dass sie weit weniger eine „absolute Ausnahme“ ist, als viele vermuten. Es ist nur (im Gegensatz zu „echten“ Ausnahmen) nicht gesellschaftlich akzeptiert und antizipiert.

die genaue Uhrzeit wäre relativ egal, wenn um 12:00, dann würden alle abends länger wach bleiben, Tag verschoben, gleiches Ergebnis,

oder große These dass Arbeit, Schule usw., letztlich das gesamte gesellschaftliche Leben, hinsichtlich Sonnenstand, der einzige relevante Unterschied zwischen allen Uhrzeiten, anders beginnen soll als aktuell?

was sich 100.000 Jahre bewährt hat, von Neandertaler bis zur High-Tech-Welt, in allen Zeitzonen/ Klimazonen/ Kulturen dieser Welt teils unabhängig voneinander, kann nicht so ganz schlecht sein…,
Schlafen nachts, Aktivität tagsüber, beginnend am Morgen!,

wichtig ist dass „alle“ gleichzeitig da sind, das ist so ein Fordernis von Gesellschaft, Arbeit, Teams, Meetings (!), da muss man schon mitziehen

ach, auf deine allgemeine Andeutung <aber statt Leuten die Möglichkeit zu geben, zu arbeiten, wann sie “wollen”> geantwortet, da muss ich ja nun nicht derjenige mit konkreten Thesen sein :wink:

jedenfalls keinen (gesetzlichen/ gesellschaflichen) Anspruch gegenüber einzelner Firma wie bei Mutterschutz, Behindertenschutz usw.,

neben der Frage, was alles wie absonderlich/ akzeptiert/ verbreitet angesehen wird, das mag sich noch wandeln, sind hier ja unüberwindbare Barrieren:
wer nicht zur Arbeitszeit zur Arbeit kommen kann, kann einfach nicht mitmachen,
für einen Blinden wird auch nicht im Designstudio was auch immer veranstaltet…,
ein Rollstuhlfahrer kriegt keinen Job als Feuerwehrmann im Einsatz (auch wenn gerade zur Sicherheit online nachgeschaut und ein Video zu finden :wink: ) usw.

für besondere Talente wird man Ausnahmen machen, auch Kosten, Aufwand, andere müssen sich danach richten,
aber der 0815-Mitarbeiter mit 10 anderen Bewerbern, der folgt oder halt raus

Hier werden gerade viele Themen tangiert, zu denen man im einzelnen schon jeweils recht viel sagen könnte - ggf. auch abschweifend (oder vermeintlich abschweifend) von der ursprünglichen Frage nach Schlaf, Arbeit und Gesundheit.

Einer der Kernpunkte war ja: Schlaf ist wichtig, und es gibt Menschen, deren natürlicher Schlafrythmus nicht dazu passt, um 6:00 aufzustehen und sich um 22:00 schlafen zu legen.

(Dazu kommen (heutzutage, nicht zuletzt auch in IT-Berufen) vermehrt viele Gründe, zwischen 22:00 und 2:00 wach zu liegen, aber das mag eine persönliche Wahrnehmung von mir, auf jeden Fall aber individuell unterschiedlich sein).

Verwandt mit alledem ist, dass wenn die “Zeit knapp ist”, man fast schon gezwungenermaßen etwas vom Schlaf wegschält. Dann “bleibt man halt mal länger auf”, und “stellt sich den Wecker etwas früher”, weil man ja fleißig und angepasst sein will. Natürlich ist es kein Problem, mal eine Nacht nur 4 Stunden zu schlafen. Und vor einer Deadline kann man das auch mal eine Woche lang durchziehen (auch wenn das, was man da nach einer Woche macht, tendenziell bewirkt, dass man es bei der nächsten Deadline wieder machen müssen wird…).

Aber wenn man dauerhaft zu wenig schläft, macht einen das kaputt.

Mal ganz drastisch formuliert: Es gibt viele, die sich aus einem diskussionswürdigen (vermeintlichen) “eigenen Antrieb” heraus, faktisch aber durch gesellschaftliche Zwänge, zu dem genötigt sehen, was unter https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafentzug#Schlafentzug_als_Folter aufgelistet ist - natürlich in unterschiedlichen Abtufungen, aber mittel- und langfristig mit den (entsprechend abgestuften) Folgen, die dort aufgelistet sind.

ist das mit dem Schlafrythmus gegenüber festen Tageszeiten eigentlich real?
der beliebige menschlich definierte Wecker kann es ja nicht sein, also wieder die Sonne,

Jetlag bei anderen Zeitzonen haben alle, aber dann gewöhnt man sich dran,
was machen evtl. Betroffene bei Wechsel Sommer/ Winter, im hohen Norden/ Süden mit halben Jahr Tag/ Nacht, auf einem Raumschiff, dauerhaft in einem Gebäude ohne Sicht auf Sonne usw.?

gut, viele der genannten Punkte würde wohl selbst normale Schläfer umtreiben…, aber das ist schon eine arg merkwürdige Abhängigkeit,


wenn es dagegen mehr in die Richtung gehen sollte, dass man bei 8 Stunden Schlaf und 16 Stunden wach Leistungsfähigkeit am Anfang oder am Ende dieser 16 Wachstunden hat, kann man sich dann nicht daran anpassen, indem etwa nach der normalen Arbeitszeit gleich schlafen gehen, Mitternacht aufstehen und dann 9:00 zur Arbeit gefühlter eigener später Nachmittag?..

gewiss blöde Situation gegenüber allen anderen Menschen/ Freizeitaktivitäten/ Weltgeschehen, aber wenn derart bedeutende Störung und nicht nach Aufstehen morgens leistungsfähig…,

oder eben einen passenden Job suchen, Heimarbeit, Auftragsarbeit, Schichtensystem…,
jedenfalls nicht zu erwarten dass die normale Arbeitswelt mit Meetings und restliche Mitarbeiter 9:00 bereit Rücksicht nimmt

JetLag ist ein sehr (mir: zu) spezieller Fall. Die negativen Auswirkungen von Sommer/Winterzeitumstellung wurden zuletzt ja ausführlicher besprochen. Das entscheidende ist aber, dass das „einmalige“/„seltene“ Ereignisse sind. Eine Woche lang 4 Stunden pro Nacht schlafen ist OK. Nach einem Monat ist man da schon ziemlich kaputt. Ein Jahr (oder 40 Arbeitsjahre lang) funktioniert einfach nicht.

Vollkommen beliebig kann man seinen Rhythmus ja auch nicht anpassen. Es ist (auch wenn man da durch Jalousinen und künstliche Beleuchtung theoretisch Einfluß nehmen kann) nun mal so, dass ein Tag 24 Stunden dauert, und es nachts dunkel und tagsüber hell ist. Den Takt bekommt man ja mit, auch wenn man eben - grob gesagt - nicht eine Stunde nach Tagesanbruch fit ist, sondern erst 5 Stunden danach.

Ich hatte tatsächlich mal angesetzt, zu versuchen, den xkcd-28-Stunden-Tag durchzuziehen:

Aber es ist aus o.g. Gründen schwierig. (Das Kleingedruckte hab’ ich eben erst gelesen - hätte wohl mal genauer hinschauen müssen :roll_eyes: )

und da kommt einem die böse Arbeitswelt entgegen:
nicht Montag 9:00, Dienstag 17:00, Mittwoch 12:00, Donnerstag 23:00 usw., sondern jeden Tag 9:00…

an sich wirklich nicht schwer