Spiele entwickeln

Hey,

ich hatte überlegt noch einmal ein Studium (zusätzlich) im Bereich Game Development zu beginnen.
Habe allerdings gehört, dass Game Developer mitunter sehr schlecht bezahlt werden aber trotzdem unglaublich viel Arbeit machen müssen.
Auf der andere Seite stelle ich mir den Beruf auch sehr spannend vor.
Was ist eure Einschätzung?

Nun ja, was ich auf die schnelle gefunden habe war so irgendwas um 41K€/Jahr - und da kannst du als Java-Entwickler definitiv mehr raus holen (und das selbst ohne Studium).

Da da ein weiteres Studium dahinter steckt, würde ich mir halt wirklich auch nochmal gut Gedanken machen, ob es wirklich das ist, was du möchtest. Und auch wenn Spieleentwicklung sicherlich interessant ist (ohne Frage!), so wird es früher oder später irgendwann zum Alltag. Dann verliert es seinen „Zauber“ - was aber nicht schlimm ist sofern du ein Interesse am Programmieren im Generellen hast :wink: .

Sollte es aber das sein, was du tun möchtest - dann würde ich es auch tun (auch wenn das Gehalt hinter vielleicht tatsächlich geringer ausfällt). Bedenke: die meiste Zeit deines Lebens wirst du am Arbeitsplatz verbringen. Im Idealfalle gehst du da dann auch entsprechend gerne hin :wink:

Als dedizierten Studiengang hatte ich „Game Development“ nicht auf dem Schirm, aber nach einer schnellen Websuche scheint das ja doch in verschiedenen Unis angeboten zu werden.

Neben der möglichen späteren Bezahlung sollte man sich da wohl auch weitere Fragen stellen. Nämlich ob einen das ganze wirklich speziell interessiert (also speziell in dem Sinne, dass man eben nicht einfach „normale Informatik“ studiert). Den Veranstaltungslisten nach scheint es da aber viele Freiheitsgrade zu geben, in bezug auf Nebenfächer oder ergänzende Veranstaltungen (3D Modeling vs. Psychologie).

Verwandt mir der Frage nach dem Gehalt ist IMHO auch: Wenn man dann nicht „echter Spieleentwickler“ wird, kann man dann mit diesem Studium was anfangen? Und ich denke, die Antwort ist da: „Eher Ja“. Einerseits weil man verschiedene Themen kennenlernt, andererseits weil viel von dem, was Spielentwicklung (heute) ausmacht auch allgemein immer relevanter wird. Sowas wie „Augmented Reality“ ist zwar gerade (mal wieder :wink: ) recht weit oben im Hype Cycle, aber inzwischen kann man wohl sagen: „It’s here to stay“. Selbst wenn man nicht Spiele entwickelt, kann man diese Techniken wohl auch bei einem Autobauer einbringen.

Die Frage nach dem Gehalt ist schwierig. Landet man danach in irgendeiner App-Schleuder und hofft, das nächste CandyCrush zu entwickeln (wovon man dann selbst allerdings nichts hätte), oder schafft man es in eine der AAA-Game-Schmieden und schubst dann bei Crytek pixel?

(Dass die Frage hier im „Moblie Entwicklung“-Teil gepostet wurde (und nicht in https://forum.byte-welt.net/c/java-forum/spiele-und-multimedia-programmierung fand ich etwas irritierend, aber das könnte daran liegen, dass letzteres ein Unterforum des Java-Bereiches ist)

Puh, also der Beruf des Spieleentwicklers ist sicherlich immer mit einer gewissen Romantik verbunden. Der Gedanke sein eigenes Spiel zu machen oder zumindest sich entsprechend einzubringen, scheint auf jeden Fall sehr reizvoll. Ich glaube aber, dass bei den meisten Studios die Realität ganz anders aussieht. Bei den größeren Entwicklern wird man wohl sehr unter Druck gesetzt und darf nur eine kleinen Teil zum großen Ganzen beitragen. In den kleineren Studios hat man dann vielleicht mehr Freiheiten aber dafür auch wenig Geld. Zudem werden von den kleinen Studios auch nur die wenigsten den großen Wurf landen und bevor man sich umsieht, landet man beim xten Apphersteller und programmiert dümmliche Handyspiele.

Trotzdem erfreut sich der Studiengang großer Beliebtheit und wer Bock darauf hat, sollte das auch machen und sich nicht verunsichern lassen. Teilweise kann man das sogar im Fernstudium erledigen. Schau mal hier: https://www.wb-fernstudium.de/kursseite/bachelor-studiengang-game-development-bsc.html

Beste Grüße

Sagen wir mal so: Wer eine gute Idee, ein realistisches Ziel und ausreichend Durchhaltevermögen hat, kann auch über Crowdfunding als Einzelkämpfer oder kleines Team seinen Traum verwirklichen. Siehe z.B. „Equilinox“, „Everspace“, „Praey for the Gods“ oder - wegen der Größe des Studios ein wenig untypisch - „Hellblaue - Senua’s Sacrifice“. Ich will nicht sagen, dass das einfach oder für jeden geeignet ist, aber möglich ist es allemal, und inzwischen sind auch mehr Leute bereit, solche Projekte zu fördern.

@Landel: Damit hast du natürlich recht und die Beispiele die du genannt hast sind ja so die “Spitzenklasse”
Aber von denen bei denen es nicht geklappt hat hört man eben nichts und das ist sicher die größere Dunkelzahl… Wäre mir persönlich zu riskant, das auf eigene Faust zu regeln.

Würde tatsächlich lieber ein Studium abschließen, ich bin nicht so der “Spieler” (ha ha, ich weiß dass es witzig ist in dem Zusammenhang. Ich meine aber der “mit dem Schicksal Spieler”)