Schwere Krise
Schwierige Krise
Das ist eine Krise, die sich nicht leicht lösen lässt
Das ist eine Krise, die nicht leicht zu lösen ist
Das ist eine Krise, die nicht leicht gelöst werden kann
Das ist eine nicht leicht zu lösende Krise
Wenn mir, auf Anhieb, vier Formulierungen einfallen, die alle dasselbe meinen, wie entscheidet man dann, welches die beste Formulierung ist, wenn man (akkurate) Texte schreiben will?
Ich meine, alles ist uneindeutig. Geht’s euch auch manchmal so?
*auf den Titel schielt*
*auf das Papierkorb-Symbol schielt*
*kurz überlegt, was er mit diesem Thread machen soll*
*aus dem Erikativ-Modus in normalen Text wechselt*
Dass diese Bedeutungen keine echten Synonyme im engsten Sinne sind, ist klar, aber von einer „schweren schwiereigen Lage“ oder einer „schwierigen Schwierigkeit“ zu reden klingt halt schon arg redundant, und Redundanz ist immer redundant, weil sie redundant ist.
Auch über die Fragen, ob man eine Krise „löst“, oder sie eher „bewältigt“, oder inwieweit wirklich die Bedeutung der Aussage durch irgendwelche Permutationen oder Hilfsverben oder aktive oder passive Formen verändert wird, kann man lange nachdenken und sicher auch streiten.
In bezug auf manche Dinge mag es einen gewissen „Konsens“ geben, was subtile Unterschiede der Bedeutungen angeht. Bei anderen ist das vielleicht eher ein Bauchgefühl.
Ich meine, alles ist uneindeutig.
Meinst du nicht eher „mehrdeutig“? Oder vielleicht „nicht eindeutig“?
alleine ob etwas „schwer“ oder „schwierig“ ist ein riesen Unterschied. Umgangssprachlich mag das man vielleicht als gleich betrachten, ists aber nicht.
Neben deinem Publikum kommt es auch auf den Kontext an, wenn du im schlimmsten Fall Juristen hast oder noch schlimmer gute Entwickler zerlegen die dir jedes Wort
Ich meine nicht einzuordnen · nicht klar zuzuordnen · nicht zu bestimmen · rätselhaft · unbestimmbar · unbestimmt · undefinierbar · uneindeutig
damit.
Also ich meine damit, dass es mir schwer fällt, IMMER die richtige Formulierung zu finden, dass es rätselhaft ist, dass es kompliziert ist, dass es manchmal… ist. Andere Sprachen haben für denselben Sachverhalt nicht so viele Kombinationsmöglichkeiten.
Eigentlich finde ich es schön und interessant, dass Deutsch so viele Möglichkeiten bietet - auch wenn Deutsch dadurch eine Sprache wird, die niemand im Detail wirklich „kann“. In informellen Zusammenhängen neige ich dann dazu, Worte oder Phrasen in Anführungzeichen zu setzen, um sie „abzuschwächen“. Eigentlich sollte man das nicht. Aber eigentlich ist eigentlich kein Wort.
Und man muss sich auch immer damit abfinden, dass natürliche Sprache oft uneindeutig, zweideutig, oder mehrdeutig ist. (Und wenn man versucht, eine präzise Sprache zu verwenden, kommt bestenfalls „mi ne bone parolas Loĵbanon“ als Antwort ).
Ich glaube, es hilft, einen Bezug zu Mathematik herzustellen, um die Probleme zu erkennen, die daraus resultieren, dass es sowas wie das Assoziativ- Kommutativ- oder Distributivgesetz bei der natürlichen Sprache nicht gibt. Ja, das glaube ich. Aber … wie man eben so sagt:
„Glauben“ heißt „nicht wissen“
„Glauben“ heißt nicht „wissen“
nö gibt es idr nicht, nur weil es Umgangssprachlich so gemacht wird heißt es nicht dass es per Definition so ist.
Deshalb gibt es im juristischen ja fixe Formulierungen wie etwas zu schreiben ist