2G+ und die Zukunft mit Corona

Hi, ich hoffe, mein zweites Thema wird nicht gesperrt.

Lauterbach sprach heute davon, schon im Herbst könnte eine mutierte Mutation (Corona) = ein neuer Schub auf uns zukommen.

Hieße das, ganz fatalistisch gedacht, die Pandemie ist bereits endemisch geworden?

Und 2G+ mit Ausnahme für Geboosterte ist doch eigentlich unlogisch, wenn man den damit verbundenen Appell: Lasst euch impfen! mal außeracht lässt, oder? Also so aus medizinischer Sicht…

Die Frage, die ich mir kürzlich gestellt habe (und bei der ich nicht sicher bin, wie man gezielt eine Antwort suchen sollte): Wenn nun 2G+ gilt, was ist dann mit denen, die jetzt ihre erste Spritze bekommen? Und wenn in einem Jahr dann 2G+++ gilt (also man drei der Spritzen bekommen haben muss, die als ‚Booster‘ bezeichnet werden), was passiert dann mit denen, die dann erst die erste bekommen? Sehe ich es richtig, dass die dann erstmal ein Jahr lang von der Gesellschaft ausgeschlossen sind, bis sie die erforderliche Spritzen-Anzahl (mit 3 Monaten Abstand dazwischen) „aufgeholt“ haben?

Ja, genau diesen „Gap“ meinte ich. Die Benachteiligung derer, die sich erst kürzlich für eine Impfung entschieden haben. Vor allem sollten alle Maßnahmen medizinisch sinnvoll sein. Das ist 2G+ nicht, in Bremen (98 % geimpft) verbreitet sich das wie ein Lauffeuer. Entweder man lässt das + weg oder man streicht die Ausnahme für Geboosterte, denke ich.

@Marco13 Das + steht eigentlich für die zusätzliche Testpflicht, die Ausnahme für Geboosterte taucht in der Kurzform nicht auf. Geimpft oder genesen und getestet oder geboostert, also GoGuGoG, wäre viell „richtiger“. :wink:

Hab ich mich auch gefragt, die offensichtliche Antwort ist, dass man die Abstände verkürzt…
Im Moment dauert es ja von der ersten Spritze, bis man als beimpft gilt, mindestens 5 Wochen (erste Impfung, mind. 3 Wochen danach die zweite, dann nochmals 2 Wochen abwarten).
Die „Booster“ Impfung, also die dritte, gilt"sofort". In Österreich ist diese Voraussetzung dafür, dass man in die Öffentlichkeit darf.

Finde in meinem Bekanntenkreis relativ viele, die sich gegen das Impfen entscheiden, bis „sie müssen“ (nach eigenen Aussagen).
Ist mir persönlich total unverständlich ehrlich gesagt, von diesen Bekannten sieht keiner ein Szenario in dem sie sich nicht irgendwann impfen lassen werden.
Warum dann warten? Keine echte Antwort…

Das hat IMO etwas mit fehlender Akzeptanz zu tun.

Warum man sich für „diese Seite“ entscheidet als „normalo“ ist mir total unverständlich, ist IMO nix weiter als Teenager die rebellieren, aber dann doch nicht wirklich.
Was ist denn die Alternative zum impfen?
In den Untergrund gehen und dem Widerstand beitreten?
Alles andere ist doch nur undurchdacht und inkonsequent, schadet einem selber.

Nicht impfen.

Hm. Das war jetzt vielleicht zu offensichtlich.

Aber mal im Ernst:

Ich hatte schonmal auf einen Artikel aus dem Europäischen Journal für Epidemiologie verlinkt: Die Anzahl der Neuinfektionen ist unabhängig von der Impfquote. Jedem steht es frei, sich den Artikel durchzulesen, oder selbst die Daten zu analysieren, die dem zugrunde liegen. Aber um ein bißchen cherry-picking zu betreiben:

There also appears to be no significant signaling of COVID-19 cases decreasing with higher percentages of population fully vaccinated

The sole reliance on vaccination as a primary strategy to mitigate COVID-19 and its adverse consequences needs to be re-examined […]

Stigmatizing populations can do more harm than good.

Und wenn nun in den öffentlich-rechtlichen Medien gesagt wird ~„Die Neuinfektionen steigen so stark, weil zu viele nicht geimpft sind“; oder Spahn, Lauterbach & Co sagen, ~„Impfen ist der Ausweg aus der Pandemie“, dann muss man mit sehr viel Nachdruck die Frage stellen (dürfen), warum das, was da gesagt wird, das Gegenteil von dem ist, was die Epidemiologie-Forschung sagt.

Hat jemand eine Antwort darauf?

Ich bin offen für Argumente. Ich habe lange darüber nachgedacht, und versucht, mich zu informieren, aber finde keine Antwort auf diese Frage.

(Zumindest keine, die nicht bewirken würde, dass die „Skeptiker → Coronaleugner → Querdenker → Verschwörungstheretiker → Reichsbürger → Antisemit(?) → Nazi → Abschaum“-Verbindung, die offenbar schon viel zu erfolgreich in die weichen Köpfe leicht beeinflussbarer Menschen gepresst wurde, auf denjenigen angewendet werden würde, der sie ausspricht)

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Politik wird doch anders gemacht, Meinungsmache statt Fakten, sind bald wieder Landtagswahlen, hier in Bayern muss der Markus vom Marketing der populärste Politiker bleiben, da kommt es darauf an den Wünschen der Bevölkerung nach starken, konsequentem Handeln nachzukommen, oder eigentlich nur so zu tun…

„allgemeine Impfpflicht“, „Strafen für nicht-geimpfte“ usw. sehe ich als genau das, wird nicht passieren IMO, aber wird viel diskutiert.

Wer hat denn da noch Zeit auf Fakten zu achten?

Wie ich schön öfters hier beklagte, muss ich mit einer FFP2 Maske rumrennen hier, fürs Personal reicht ein Melitta-Filter, und die müssen auch nicht geimpft sondern nur getestet sein… das schafft Unmut, würde den auch gerne diese Blödsinnsregeln aufzwingen die man mir aufgezwungen hat, aber wenn ich ehrlich bin, finde ich viele Regeln nicht nachvollziehbar, kann mich aber nicht wirklich widersetzten.

Ich möchte nichts vorwegnehmen, aber ich denke auch, es wird nicht zu einer Impfpflicht kommen. A) Die Impfungen schützen, wenn überhaupt, nur sehr begrenzt vor der Weitergabe (aber natürlich vor schweren Verläufen), B) damit fällt das eigentliche Ziel weg, die vulnerablen Gruppen schützen zu wollen und C) eine Impfpflicht wäre in De nicht praktikabel.

Das ist bitter

https://www.youtube.com/watch?v=p6MPYTSBvkU

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich möchte unsere Politiker nicht anprangern. Ich gehöre auch nicht zu den „Corona-Leugnern“ oder „Systemkritikern“ (auch wenn man schnell in diese Ecke bugsiert wird). Mir fällt einfach etwas „Unlogisches“ auf und das sage ich dann. Die Demokratie möchte ich nicht stürzen. Aber da wird etwas für die Zukunft kategorisch ausgeschlossen und dann gesagt, aufgrund des dynamischen Geschehens haben wir unser Meinung geändert. Eigentlich hat nur Kubicki eine feste Meinung in der Fdp. Söder sagt zum Beispiel heute das, morgen das und übermorgen jenes (gar keine Kontinuität).

Aber, damit wir zur Kerndebatte zurückfinden, wieso ist es „naiv“ zu denken, das milde, aber sich rasch verbreitende Omikron sei die dominierende Variante und sei damit das Ende der Pandemie? Das wäre für mich als Außenstehender, der die Datenlage nicht kennt und keinen medizinischen Background hat, eine plausible und valide Erklärung. Ist das alles inevidenter Schwachsinn, den ich denke?

Klar, fest steht, die kritische Infrastruktur sollte nicht ausfallen. Aber das muss ich dann doch anders kommunizieren.

Es ist momentan so, menschen deren 2t. impfung (also vollständiger schutz) weniger als 3 Monate her ist, die werden auch nach 2g+ behandelt.
Menschen deren 3te impfung ende oktober war ( Das ist durchaus möglich) die werden nicht mehr nach 2g+ behandelt, weil die booster impfung auch nur 3 monate gilt.

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Beim zweiten Lesen klingt das unlogisch. Ich weiß aber noch, was ich damit gemeint habe (obwohl das Thema multidimensional ist und ich hier eine Top-Down-Näherung versucht hatte). Also, ich ging vor dem Hintergrund einer allgemeinen Impfflicht aus. Gäbe es eine solche allgemeine Impfpflicht, würde es ja nichts bringen, wenn Max, Moritz und Hänschen geimpft wären, aber das Virus dennoch an vulnerable Gruppen weitergeben könnten. Daher würde ich vorschlagen, dass alle vulnerablen Gruppen (immer) vollständig geimpft sein sollten. Also eine spezifische/bestimmte Impfpflicht (heißt die so?). Alle anderen können sich natürlich auch impfen lassen, wenn sie möchten.

Seid ihr BTW für oder gegen eine (allgemeine) Impfpflicht?

Ich bin gegen eine allgemeine Impfpflicht, gibt unser GG auch nicht her.

Ich bin auch gegen eine Impfpflicht für „vulnerablen Gruppen“, das soll man schon selber entscheiden.

Wozu auch?
Will man Leute zwingen, länger zu leben? :wink:

Ich finde es wirklich super dass man hier die Ressourcen in den Krankenhäusern aufgestockt hat, das Personal wird besser behandelt und bezahlt, scheint ja doch sehr wichtig fr die Gesellschaft.
Oh warte, das ist gar nicht passiert…

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Was meinst du damit, bzw. worauf begründest du diese Aussage? Ich meine… unser Grundgesetz „gibt auch nicht her“, dass man jemanden vom Gesundheitsamt einfach so in seine Wohnung lassen und einen Corona-Test an einem vornehmen lassen muss. Außer … halt jetzt doch. Da wird halt ein Gesetz erlassen, wo das drinsteht, und dann ist das so :man_shrugging:

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Die Notstandsverordnungen haben viele Dinge „ausgehebelt“, das ist aber vorbei.

Es ist schon möglich dass ein Gesetz verabschiedet wird zur allgemeinen Impfpflicht, wär nicht das erste mal dass das in Karlsruhe wieder gekippt wird.

Man beachte dass die Diskussion recht laut geführt wird zum Thema Impfpflicht, angedacht ist es für April? Also dann zur 5., 6. Welle? Diese gab es bei keiner Pandemie…
Das ist ein „Strawman“, eine Ablenkung von eigentlich wichtigeren/akuteren Themen.
Scholz will ja auch nicht selber die Impfpflicht einführen, das überlässt er dann lieber anderen… :wink:

Da wird viel geredet, Landtagswahlen stehen an, Politiker wollen Ihre Wähler gnädig stimmen und es gibt viele fragwürdige Stimmen aus der Bevölkerung die nach einer Strafe für ungeimpfte rufen… also mal einen auf Hart machen und „sicher“.

Die Notverordnungen hatten eben den Vorteil für Politiker, dass man nicht lange prüfen/abwägen musste, ist ja ein Notstand, also eine Ausnahmesituation :wink:

Edit:
Ganz vergessen, die Rechtfertigung für eine allgemeine Impfpflicht sehe ich nicht.
Es hat ja jeder die Möglichkeit sich impfen zu lassen der will.

Ansonsten braucht man keine allgemeine Impfpflicht, wen man schon nicht mehr in die öffentlichen darf ohne und ständig verunglimpft wird, regelrecht öffentlich beschämt, dann ist die Wahl keine mehr.

:rofl: ich lese das so und denke, ohhhh cool haben die das endlich gemacht ! Hab ich wohl was nicht mitbekommen :smiley:

Ich bin auch gegen eine impflicht, wobei die schon aktiv wird, z.b. bei meiner Partnerin die im Gesundheitswesen arbeitet …

Eine Krankenschwester verdient mehr als eine angehende Anwältin. Die gesamte Debatte ist überzogen. Es ist deren Job, sich um die Kranken zu kümmern… jm2c.

Es ist schwer, da auf dem Laufenden zu bleiben, aber ich würde, wenn ich etwas dazu sage, gerne etwas „fundiertes“ und vor allem „richtiges“ sagen, darum: Kannst du spontan die Querverbindung herstellen, warum § 29 IfSG - Einzelnorm nur nur ~„unter Notstandsbedingungen“ gelten sollte? Vielleicht ist es so. Das weiß ich nicht. Deswegen frage ich. Wenn du es auch nicht weiß, muss ich halt mehr Zeit aufwenden, um in Zukunft etwas dazu sagen zu können, ohne unfundierten Mist zu labern.

Apropos:

Stell’ dir eine Welt ohne Anwälte vor, und eine Welt ohne Krankenpfleger, und überleg’ dir, in welcher Welt zu lieber leben wolltest. (Ja, das ist jetzt auch polemisch, und ich könnte stattdessen nachfragen, was du damit hervorheben wolltest, aber … ich glaube, das will ich gar nicht wissen…)

Da ich selten im KH bin, ist mir das eigentlich relativ egal. Ich wollte damit nur darauf Aufmerksam machen, dass beide nicht am Hungertuch nagen müssen und deren Stellungen oft überhöht werden.

Das Einstiegsgehalt als Krankenschwester hängt von der Art der Einrichtung ab und liegt bei 2.400 Euro bis 2.900 Euro brutto im Monat. Im Laufe des Berufslebens steigt das Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung und nach 10 Jahren kann mit einem Gehalt von 3.654 Euro brutto gerechnet werden.

Sorry, aber viel ist auch was anderes … und du musst überlegen, Ich behaupte mal informatiker bekommen deutlich mehr gehalt, geraten viel seltener in stress und haben einen entspannten feierabend ohne das gleich ein kunde sterben könnte…

Achso und hier noch mal eben die anwälte …

Es gibt also keine pauschale Antwort darauf, wie viel nach einem Jurastudium verdient werden kann. Das Gehaltsportal gehalt.de gibt das durchschnittliche Monatsgehalt eines Juristen mit rund 4.320 bis 6.400 Euro brutto an (Stand Oktober 2021). Ein Viertel der Juristinnen würden mehr, ein Viertel weniger verdienen.

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