Bevorzugte Arbeitszeiten

[quote=„Spacerat, post:20, topic:19284, full:true“]Kurz gesagt, dürfte es im Bereich Programmierung durchaus sinnvoll sein, wenn man seine Arbeitszeiten genau in den Zeitraum legt, in welchem man in Sachen Kreativität zur Tageshöchstform anläuft.
[/quote]

Ja, das ist der entscheidende Punkt: Dumm, wenn das abends um 10 ist, und nicht morgens um 10 :wink:

Ich denke, dass jeder andere Präferenzen hat. Ein Muster wie „4 Stunden arbeiten, 4 Stunden Pause, 4 Stunden arbeiten“ passt eben nicht zu den starren Strukturen, die man immer so findet - d.h. wo der Projektleiter sagt: „Das geht nicht, ich muss um 8:00 meine Kinder zur Schule bringen“ - und niemand auf die Idee kommt, die Kinder mal zu Fragen, ob sie es nicht besser fänden, wenn die Schule erst um 10:00 anfinge…

… Irgendwann werden die Menschen es einsehen. Leider sind die bestehenden Strukturen so absurd festgefahren, dass ich mich gar nicht der Illusion hingebe, das noch zu erleben…)

So neu ist das gar nicht, fast schon allgemein bekannt das „Teenager“ etwas länger schlafen, resp. genauer, später schlafen.

OT: Beantworte mal eine Frage auf skeptics stackexchange mit: “Das ist doch allgemein bekannt”. Ich denke auch, dass es so ist, aber das zu “glauben” ist eine Sache, es zu “beweisen” eine ganz andere, und … darauf hin zu wirken, dass daraus auch Konsequenzen gezogen werden, eine dritte.

Weit weniger aber dürfte bekannt sein, dass man die Zeitpunkte seiner Höchstformen und Entspannungsphasen beliebig anpassen kann, wenn man es sich antrainiert. Wenn man den Bogen erst mal raus hat, dann braucht man auch bald keinen Wecker mehr.
Bei Schulkindern ist dies ein wenig anders - da hängt aus deren Sicht der Zwang der Erziehung hinter und zu Zwängen haben die wenigsten Menschen Lust.
Deswegen wäre es bei Schülern nicht sinnvoll, sie zu fragen, wann sie am liebsten zur Schule wollen, weil sich dann früher oder später wieder der selbe Zwang einstellt, sondern dahingehend zu trainieren, rechtzeitig zur Schule zu kommen - ich selbst wüsste jedoch nicht, wie man dies bei Kindern hinbekommen könnte.

Mal ganz davon abgesehen, dass diese Einteilung nur sinnvoll ist, wenn ich bei meiner Arbeit größtenteils selbst bestimmt bin. Ich habe das Glück, Frühaufsteher zu sein. Wenn ich morgens also um ca. 7:15 im Büro anfange, habe ich knapp zwei Stunden Zeit, konzentriert zu arbeiten bevor a) Meetings geplant werden, b) Anrufe ankommen mit “kannst du mir kurz…”. Kollegen, die erst um 9:00 Uhr anfangen werden damit sofort beim Eintreffen bombardiert und können höchstens versuchen, zwischen 17:00 und 18:00 ein wenig Zeit für sich herauszuschlagen. Ihre produktive Phase Vormittags ist unter Umständen komplett verbrannt.

und wer holt die Kinder vom Kindergarten/Schule etc ?
wie @maki schon sagt, es gibt auch Familienväter/muetter , deren Zeitplan durch die Familie bestimmt wird, nich nach persoenlichrm Gusto.

Ja, wenn es viel Text wird, muss man nicht davon ausgehen, dass jeder alles liest. Dass die Schüler ggf. auch erst später anfangen würden, hatte ich schon erwähnt. Und dass man niemanden zwingen würde, erst um 14:00 anzufangen, ist auch klar. (Aber … nachdem ich damals recht schmerzhaft mit der 10:00-Kernzeit kollidiert bin, habe ich mir mit einem Lächeln (oder Grinsen? Ich weiß nicht, wo da der Unterschied ist :frowning: ) vorgestellt, wie cool es wäre, wenn der ChefChefChef auf einmal festgelegt hätte, dass jeder Mitarbeiter zwischen 22:00 abends und 4:00 morgens auf der Arbeit sein muss. Hat da irgendjemand ein Problem damit? Wenn ja: Mag derjenige vielleicht seine Arbeit nicht? Ist derjenige vielleicht nicht motiviert? Sollte derjenige sich vielleicht nach anderen Beschäftigungen umsehen? *nachbohr* …)

Nicht so engstirnig sehen, bitte. Was wäre, wenn man das Modell infrage stellte? Also das auch Schul- und Kindergartenkinder später anfingen? Dann würden alle später anfangen - und alle Probleme wären gelöst.

Es bliebe nur noch die Frage, warum Babys und Kleinkinder oft schon um 5 Uhr wach seien?

Evolutionsbiologisch würd ich jetzt darauf antworten, dass eben nachts gejagt wurde, während viele andere schliefen.


Und mit „allgemein bekannt“ ist das so eine Sache… die ersten Menschen lebten nach neusten Erkenntnissen auch schon länger, als bisher angenommen. So ist Ötzi vielleicht nicht mehr der älteste Mensch - und alle Geschichts- und Biologiebücher müssen jetzt umgeschrieben werden.

Btw. Wir hatten bei den Römern (und Griechen) im Geschichtsunterricht angefangen - ihr auch?

[quote=„Marco13, post:27, topic:19284“]
Sollte derjenige sich vielleicht nach anderen Beschäftigungen umsehen? nachbohr …)
[/quote]Nein. Er sollte erst mal damit anfangen zu üben, wie man mit gegebenen Situationen fertig wird - möglichst lange bevor es mit Familie, Verwandten und/oder Freunden knapp wird.
Außerdem bestünde ja immer noch die Möglichkeit, dass die Arbeitszeiten vom ChefChefChef derartig mies (unergonomisch) gewählt wurden, dass er nicht genügend Personal zusammen bekommt, womit er seinen Laden schmeissen kann - ist dann aber nicht das Problem des Arbeitnehmers, sondern die des Arbeitgebers.
Es wird jedenfalls immer darauf hinauslaufen, ob man sich mit einer Situation arrangieren kann oder nicht. Das Glück sollte einen antreiben, nicht der Erfolg. :wink:

jo mach ich dann beim nächsten Elternabend - ich stell das System mal in Frage. Danach sind alle jubelnd-frohjauchenzend gluecklich und verschieben die Schulzeiten, damit mein Gusto endlich befriedigt wird.

ich frage meine mal morgen

das war auch vorher nicht - noch nie war Oetzi der älteste Mensch

das haben lebende Wissenschaften so an sich - und ist nix neues. Ausserdem kommen einfache eine neue Auflage raus und fertig

ja - da schlaf ich :wink:

[quote=„anon19643277, post:29, topic:19284, full:true“]

Dass der Chronotyp nicht einfach so „umgestellt“ werden kann, ist allgemein bekannt :wink: Die Komplexität der damit verbundenen Probleme scheint an einigen Stellen unterschätzt zu werden - insbesondere in bezug auf die Frage, wie sehr sich das bisher etablierte System selbst am Leben erhält. Natürlich sind das jetzt höchst subjektive und spekulative (!) Eindrücke, aber ich äußere sie einfach mal, ohne Anspruch darauf, dass das „Die Wahrheit“ ist: „Eulen“ „passen“ eben nicht in unsere Gesellschaft. Sie werden tendenziell schlechter in der Schule sein. Sie werden tendenziell schlechtere Jobs bekommen. Und tendenziell nicht so schnell aufsteigen1. Und schließlich werden sie nicht die Kompetenz haben, Entscheidungen über Arbeitszeiten zu treffen. Aber wie gesagt, das ist eine Vermutung.


1: Sie werden nicht aufsteigen, weil sie eben nicht zu den „fleißigen“ Leuten gehören, die schon morgens um 8:00 im Büro sitzen - im Ernst, das ist definitiv ein Problem: An vielen Stellen wird „früh aufstehen“ und „fleißig sein“ gleichgesetzt - ob jemand zwichen 17:00 und 22:00 fernsieht oder zuhause weiterarbeitet, sieht ja niemand…


Das ist naiv. Wer nicht arbeitet ist in unserer Welt sowas wie der schmarotzend-parasitische Bodensatz vom Abschaum der Gesellschaft. Egal, wie sehr man sich quälen muss: Irgendwas muss man machen. Und wenn man dann (wie ich) eine Rube-Goldberg-Maschine braucht, bestehend aus drei Weckern und einer Schreibtischlmpe und einem Heizlüfter, die mit einer Zeitschaltuhr gekoppelt sind, nur um um 9:00 „“„wach“„“ zu sein und nicht zuuu viel später als 10:00 im Büro zu sitzen (wo man genausogut auch 10 Stunden später sitzen könnte, und keiner würde einen Unterschied merken :rolling_eyes: ), dann denkt man eben über einiges nach. Du hattest „Glück“ erwähnt. Ja, darüber zum Beispiel.


Ansonsten ist mir klar, dass man ebensowenig wie den Chronotyp auch eine Gesellschaft nicht einfach „umstellen“ kann. Man kann z.B. nicht einfach Kinder fragen, wann sie gerne zur Schule kämen. Aber davon, dass das aktuelle „System“ vollkommen absurd un unökonomisch ist, bin ich fest überzeugt. Ich hatte schon mehrfach an anderen Stellen die absurden Auswüchse davon zusammengefasst: Zufahrtsstraßen sind 22 Stunden am Tag „praktisch leer“, nur morgens um 8:00 und nachmittags um 16:00, in der „rush hour“, bildet sich ein Stau, wo die Leute Zeitung lesend in ihren Autos sitzen und hoffen, alle möglichst gleichzeitig um 9:00 im Büro sein zu können (auch wenn sie völlig übermüdet und entnervt sind). Am Bankschalter steht 22 Stunden am Tag praktisch niemand, und um 12:00 und 16:00 bilden sich lange Schlangen, in denen die Leute nervös auf ihre Uhr gucken, weil ihre Mittagspause ja gleich rum ist oder sie nach Hause müssen um ihre Plagen zu versorgen. Leere S-Bahnen fahren den ganzen Tag, außer morgens um 8:00 und mittags um 16:00, wo 200 Zombies auf engstem Raum zusammengepfercht zwischen Wohn- und Arbeitsort hin- und her gekarrt werden. Das ganze etwas zu „ent-takten“ könnte so viele Vorteile haben, dass es mir schon fast albern vorkommt, das noch erwähnen zu müssen.

Empirisch gesehen ist es nachts dunkel und tagsüber hell. Historisch gesehen hat dies zu folge, dass viele Tätigkeiten nur tagsüber durchgeführt werden konnten, weil Licht benötigt und nicht künstlich bereitgestellt werden konnte. Also Feldarbeit zum Beispiel.
Wenn es abends dunkel wurde, war dies gleichbedeutend mit dem Ende des Arbeitstages. So und wenn man eben morgens bei Sonnenaufgang schon mit der Arbeit beginnen konnte, dann konnte man länger arbeiten wie jemand der eben erst mittags aufs Feld ging. Folglich war ersterer der Fleissige und Letzterer der Faule. Dies in Kombination mit der Kirche die teils dem Grundsatz Ora et Labora nacheiferte, sowie den fleissigen mit einer reicheren Ernte beschenkte hat sich dieses Konstrukt über Jahrhunderte etablieren können.
Klar gibt es auch Arbeiten die nur Nachts durchgeführt werden konnten, Navigation auf hoher See mittels Sternen. Das war aber eher die Ausnahme.

Dann gibt es noch die Theorie mit dem Sonnenlicht, den UV-Strahlen und Hormonen, die mehr oder weniger besagt, dass man sich am Besten erholt, wenn man bei Dunkelheit schläft und Sonnenlicht, besonders die blauen Anteile, die man künstlich lange Zeit nicht so gut bereitstellen konnte, beim wecken helfen und dafür sorgen, dass Körper und Geist auf Betriebstemperatur kommen. Also ganz konträr der sogenannten Nachtarbeit. Übrigens die Kernarbeitszeit von 22:00 bis 4:00 nennt man Nachtschicht. Oft mit strengen Regeln und Zuschlägen versehen, aber trotzdem für viele Unternehmer Interessant um die Auslastung der Maschinen hoch zu halten.

Ich war mal eine gewisse Zeit lang selbständig. Da habe ich mir wirklich die Zeit beliebig einteilen können. Ich habe es gehasst. Es ist schwierig wenn man sich die Zeit selbst einteilen kann auf eine bestimmte Anzahl Stunden zu kommen die man braucht, wenn man sich die Zeit frei einteilen kann. Macht man am Montag 4 Stunden früher Schluss, müsste man jeden weiteren Tag eine Stunde länger ran und irgendwann ist Freitagmittag und man sollte noch so 20 - 30 Stunden arbeiten. Es braucht viel Disziplin sich da an einen Zeitplan zu halten. Es ist auch schwierig seinem Umfeld zu erklären, dass man arbeitet und nicht nur vor dem PC sitzt. Das nächste Problem ist, sollte man dann doch länger Arbeiten, wird es schwieriger am nächsten Morgen zeitnah aufzustehen. Man fängt später an um muss dann Abends wieder länger arbeiten, auch wenn man das eigentlich nicht möchte. Zudem ist es ohne geregelte Arbeitszeiten schwierig wirklich abzuschalten. Man steht immer vor der Frage, ob man nun arbeiten soll, wann und was man arbeiten soll. Echt nicht schön. Es mag den ein oder anderen geben, der das wunderbar kann. Ich gehöre da aber nicht dazu. Zudem stellt sich als Programmierer auch oft die Frage, wann Arbeit anfängt. Pendelt man zur Arbeitsstelle und denkt auf dem Weg über ein Problem nach, dass man dann vor Ort gleich lösen kann. Dann arbeitet man schon auf dem Arbeitsweg. Stellt man diese Arbeit dann auch in Rechnung und wie verhindert man es, dass man schon außerhalb der Arbeitszeit arbeitet.

Hmmm… es gibt theoretisch auch ein Burn-Out-Syndrom und wenn ich jetzt mal meinen betrachte, dann denke ich, du bist auf dem Besten Wege, dir einen einzufangen. Mach dir also keinen Stress, damit du am Ende neben deinem Job nicht auch noch dein Leben verlierst. Die Arbeitgeber, die erkennen, dass Menschen lieber ihren Job kündigen als unmenschlichen Stress zu ertragen und ihre Firmenpolitik darauf ausrichten, werden glücklicherweise immer mehr. Das ist nicht bloß ein Trend, sondern hat einen Grund. Wie man seine innere Uhr in gewissen Rahmen anpassen kann, erfährt man z.B. in einem Stressbewältigungskurs.

Um mal auf den Ausgangsposts etwas einzugehen.

Ich denke, das viele von ihrer aktuellen Situation ausgegangen sind. Die Mehrheit sitzt vermutlich in Großraumbüros, da ist jede Stunde kostbar die man quasi alleine da ist und man in Ruhe arbeiten kann. Dann werden viele Projektinternen Meetings eher vormittags statt finden. Damit schränkt sich das Fenster für den Arbeitsbeginn schon ganz schön ein.

Selbst wenn man tatsächlich keine Kernarbeitszeit hat, muss man sich vielleicht nach Arbeitzeiten von anderen richten. Meine Ansprechpartner von Kundenseite aus, haben Kernzeiten und auch nur dann erreiche ich sie mit sehr hoher Warscheinlichkeit. Nartürlich muss man nicht ständig alles nachfragen, aber wenn es Probleme gibt möchte man diese schnellstmöglich beseitigt haben.


Ich persönlich komme morgens auch nur schwer in die Gänge. Die erste halbe Stunde darf mich niemand ansprechen. Aber ich möchte auch nicht bis spätabends im Büro sitzen. Jetzt im Sommer würde ich am liebsten um 7Uhr auf Arbeit sein, einfach noch ein bisschen die kühle Morgenluft ins Büro lassen können, aber ich schaffe es einfach nicht eine Stunde früher aufzustehen.

@ionutbaiu Wo diese ganze „der frühe Vogel fängt den Wurm“ und „Morgenstund hat Gold im Mund“-Mentalität historisch gesehen herkommt, kann man sich schon denken. Welch ein Glücksfall, dass Edison dann die Glühbirne erfunden hat, sonst müßten wir heute ja im Dunkeln vorm Computer sitzen :fearful:

Diese „Disziplin“ bräuchte ich jetzt auch (auch selbständig). Aber … dann arbeitet man halt weniger, so what? (Solange sich mein Vermieter nicht beschwert, wo die Kohle bleibt, ist alles in Ordnung).

@anon19643277 Mir ist nicht ganz klar, was du damit sagen willst. Niemand empfindet „9-to-5-Arbeit“ als „unmenschlichen Stress“. (Rein formal würde das, was man dafür ggf. machen muss, als „Folter“ gelten - aber wenn man es sich selbst antun muss, um nicht arbeitslos zu werden, gildet das ja nicht…). Die Möglichkeiten, damit umzugehen, sind vielfältig. Stressbewältigungskurs. Oder irgendwelche Tabletten mit denen man sich morgens hoch- und abends wieder runter fährt („Aronal mit Koffein, Elmex mit Benzodiazepam“ - das ist eine Marktlücke!). Ich weiß, ich bin naiv. Wer käme schon auf so eine absurde Idee wie „sich schlafen legen, wenn man müde ist, und aufstehen, wenn man aufwacht“. Ts ts ts.

@Greta

die kühle Morgenluft ins Büro lassen können, aber ich schaffe es einfach nicht eine Stunde früher aufzustehen.

Abends wird es auch kühl :wink: Ich erinnere mich gerne an letztes Jahr, wo ich dann gelegentlich um 3:00 von der Arbeit nach hause ging, die Luft lau, alles dunkel und ruhig - toll.

[quote=„Marco13, post:35, topic:19284“]
Wer käme schon auf so eine absurde Idee wie „sich schlafen legen, wenn man müde ist, und aufstehen, wenn man aufwacht“.
[/quote]Es geht darum, stets entspannt zu sein, was aber nicht gleichbedeutend mit Tiefenentspannt ist. :wink:
Schon mal daran gedacht, dich zu entspannen ohne müde zu sein und ohne schlafen zu müssen? So manch eine Firma mit vielen Büroangestellten bietet da lt. Hören-Sagen gerade wegen dieser Burn-Out-Problematik z.B. Yoga-Seminare an.
Und doch… Diese strenge „9-to-5-Arbeit“ - also Arbeit mit in Stein gemeisselten Arbeitszeiten verursacht Stress - schon allein aus den von dir genannten Gründen, überfüllte Straßen und U-Bahnen, Rush-Our usw. Zumindest wird einem das so alles gesagt, wenn man von Kollegen als BO-Betroffener „entlarvt“ und zum Betriebspsychologen geschickt wird. Der Trend geht sicher in Richtung gleitende Arbeitszeit bzw. insgesamt auf ergonomisches Arbeitsklima. Aber versuch’ das mal auf Lern-Tempel anzuwenden oder auf Arbeitsplätze, wo feste Arbeitszeiten erforderlich sind - da kann man sich nur selbst mit senen Schlafgewohnheiten (Chronotyp) anpassen und das funktioniert auch ohne Medikamente. Zumindest ist man auf Peitsche schwingende Arbeitgeber keinesfalls mehr angewiesen… würd’ ich sagen.

:wink:

Mal im ernst, hatte selber mit unregelmaessigen Schlafzyklen zu „kaempfen“, bis ich herausfand, dass das direkt mit meiner Lebenfuehrung zu tun hatte. Kann natuerlich bei anderen anders sein…

Genau das ist es doch, wovon ich rede. Alledings sieht dein Plan aber schon recht radikal aus. :smiley:

Natuerlich uberzeichnet von mir bzw. von dem Bild :wink:

Zum Thema Yoga:
Seitdem ich Yoga mache, muss ich nicht mehr zum Chiropraktiker/Massage, hab keine Rueckenschmerzen mehr und ich fuehle mich besser, empfehle ich jedem der einen „Buerojob“ hat, und sonst auch :slight_smile:

Stress durch 9-5 Arbeit:
Ja, manchmal will man eben nicht ins Buero und trotzdem arbeiten. Bin froh dass in der Firma spontanes Homeoffice fuer einen Tag kein Problem ist, zu Meetings kann ich mich per Videokonferenz einwaehlen, ansonsten eben im IM teilhaben.
Hab aber festgestellt, dass es nicht positiv fuer mich (!!!) ist wenn ich das ein paar Tage am Stueck mache, „nicht positiv“ im Sinne von „fuehle mich dann nicht mehr so gut“, mir geht dann der Rythmus ab, um 9:30 einen Kaffee mit Kollegen holen, um 10:45 Standup (einige im Team haben Kinder die erst in die Schule gebracht werden muessen) und natuerlich der soziale Kontakt in der Arbeit, spontan jemandem helfen der Fragen hat usw.

Man kann sich natürlich bis zu einem gewissen Grad umgewöhnen - aber wohl nur in bezug auf die vielen Faktoren, die das beeinflussen. Die Frage, wie sehr man sich schlicht verbiegen muss, wirkt dann schon etwas nach Motivationsmangel, aber es ist klar, dass man leichter einschläft, wenn man früh abends 10 Kilometer joggt, dann ein heißes Bad nimmt und ein Glas Milch mit Honig trinkt. (Alles Sachen, die ich seit zig Jahren nichtmehr bzw. noch nie gemacht habe). Aber das ist so gesehen auch nur ein herumdoktern an Symptomen. (Ja, „Symptome“ - im Zweifelsfall ist alles eine Krankheit - in diesem Falle DSPS… :rolling_eyes: )

Ich denke einfach, dass es vielen lieber wäre, mehr Flexibilität zu haben. (Tipp: Mal morgens um 7:30 in der S-Bahn 10 Leute fragen „Hättest du heute gerne eine Stunde länger geschlafen?“, und schauen, ob man das schafft, ohne auf die Fresse zu kriegen :smiley: ). Es gibt ein paar Binsenweisheiten, die auf den „Biorythmus“ geschoben werden - dem würde ich nur zustimmen, wenn man das als „anderes Wort für Müdigkeit“ ansähe. Die richtig krass-dummen Fehler macht man IMHO nur, wenn man müde ist…