Bitcoin

Bei sowas stelle ich mir dann immer Fragen, die im ersten Moment etwas abstrakt wirken, bei denen aber hoffentlich ein (vages) Ziel erkennbar ist: Ist das etwas, was man aus den Daten ableiten kann und will? Wenn ja: Wie müßte die Visualisierung und Interaktion gestaltet, sein, damit man leicht die richtigen/wichtigen Erkenntnisse gewinnen und Schlüsse ziehen könnte? In diesem Fall (sehr high-level - es gibt da eben viele Details, in die man in stundenlangen Meetings reinzoomen könnte) : So eine Visualisierung wie in http://javagl.de/BoxPlots.gif , wo man aber eben natürlich nicht die (den künstlich generierten Daten zugrunde liegenden) „frequency“ und „noiseSize“ interaktiv verändern kann, sondern irgendeine Kalender-Ansicht (einen „Datums/Zeitstrahl“) hat, wo man sich mit der Maus eine „Scheibe“ rausschneiden kann, die in der Visualisierung zusammengefasst wird. Diese Visualisierung wäre eben: „Zeige mir die wöchentlichen Daten, aggregiert (d.h. als 7 BoxPlots), aus den Wochen 2019/KW1 bis 2019/KW40 (und ich will den Zeitraum interaktiv verändern können, um zu sehen, wie sich damit die BoxPlots verändern)“.

Das ganze hätte dann aber natürlich noch alle möglichen Meta-Ebenen. Z.B.: „Ich will eine Visualisierung, mit der ich die in dieser Form aggregierten Daten für Zeitraum X und Zeitraum Y leicht vergleichen kann (um zu sehen, ob das eine ‚optimistische‘ oder ‚langweilige‘ Phase war). Und ich will auf einen BoxPlot draufklicken, um eine Übersicht zu bekommen, von allen Daten, die in diesem BoxPlot zusammengefasst wurden. Und ich will sehen, wo dieser Ausreißer herkommt (und dann schauen, ob an diesem Tag vielleicht Powell irgendeine Rede gehalten hat)“. („overview first, zoom+filter, details on demand, brushing+linking“, yadda yadda…)

Hmja… Ich würde nicht abstreiten, dass meine „Zurückhaltung“ in diesem Gebiet ein bißchen subjektiv-unfundiert ist (im Sinne von: „Ich kann das nicht so gut, ich mag keine ungetypten Sprachen, ich bin Java-Fan…“ etc.). Teile meiner Skepsis sind aber auch mit „Beobachtungen“ begründet (sicher nicht vollkommen objektiv, aber zumindest begründet).

Die gehen grob in diese Richtung: Leute sind keine „richtigen“ Entwickler, aber machen halt mal was mit Python. Da werden dann 10 Zeilen keras/numpy-Code von irgendeinem Blog kopiert, ein bißchen an den Parametern rumgewackelt, und ein Plot erstellt, der schick aussieht. Die Leute haben aber nicht mal den Hauch eines Ansatzes einer Ahnung, was da passiert. Weder high-level-methodisch („Ich packe mal diese Daten in ein Histogramm, weil ich das schöner finde, als einen Scatterplot“), noch low-level-methodisch („Ich verwende mal LSTM und UMAP, weil das die neuesten Verfahren sind“), noch in bezug auf etwas, was ich mit einer „Nachhaltigkeit der Ergebnisse“ zusammenfassen würde („Mit diesem Code und diesen Parametern kommen für diesen Datensatz schöne Ergebnisse raus“).

Oder flapsig: „Was ist ein ‚Senior Data Scientist‘?“ - „Jemand, der Python verwendet und älter als 25 ist“.

Ja, meine Linksammlung wird auch immer größer. Ich kann mir vorstellen, dass es zum Thema „Peak Detection“ tausende verschiedene Definitionen und Algorithmen gibt. Eine Schwierigkeit könnte eben sein, das Konzept eines „Peaks“ in einer Form zu beschreiben, die Domänen- und Datenunabhängig sinnvoll ist.

Die auf der Seite aufgelisteten sehen (beim schnellen drüberscrollen) ja ~„meistens recht ähnlich“ aus (machmal ein Punkt mehr oder weniger, ja, OK), aber schon die Frage, ob nur „Hochpunkte“ oder auch „Tiefpunkte“ als „Peaks“ gelten sollen, scheint nicht genau klar zu sein.

Das coole an den „Perceptually Important Points“ finde ich halt, dass man sagen kann: „Nähere mit diese Kurve mit X Punkten an, und zwar so gut wie möglich“. D.h. man mogelt sich um die Definition von „Peak“ herum, und bricht sie runter: „Ein Punkt ist ‚wichtig‘, wenn er weit von der bisherigen Annäherung weg liegt“. (Edit: Sowas wie ‚Rauschen‘ spielt dabei auch keine Rolle: Ob man 10000 „glatte“ Punkte oder 10000 „verrauschte“ Punkte auf 10 Punkte runterkondensiert, macht keinen Unterschied: Wichtig ist, was am größten ist)

Angewendet auf die Daten aus dem Artikel sieht es, wenn man die Anzahl der PIP-Punkte schrittweise erhöht, dann so aus: http://javagl.de/Pips.gif . Ich finde, dass da jeder Schritt irgendwie „sinnvoll“ aussieht (auch wenn er z.B. den „Peak“ am mittleren Punkt der W-Form (in der rechten Hälfte) erst sehr spät mit dazunimmt - es gibt eben „wichtigeres“…)

Ich kenne die Begriffe zwar nicht, aber es scheint, als wären da an vielen Stellen (vielleicht als Kapitulation vor dem Versuch, dem ganzen einen sinnvollen Namen zu geben) oft die Namen der Erfinder/Entwickler verwendet worden. Am besten noch abgekürzt. StevanovicUstalanovCriterion+ ClarkKennedyCriterion = SUCKCriterion

Um Statistik hab’ ich auch meistens einen Bogen gemacht. Ist so un-untuitiv. In diesem Sinne bin ich mir bei der Annahme nicht sicher. (Vielleicht habe ich sie auch falsch verstanden, aber) aus „Bisher sind X und Y immer gemeinsam aufgetreten“ kann man eben nicht direkt schließen dass X und Y „immer“ gemeinsam auftreten (oder überhaupt irgendein Zusammenhang besteht). Es ist kompliziert…

Nun, in dem was ich da mal gemacht habe (eben ein schmalspur-Paper), war das ein Ziel, das eben wie üblich schön in den „Laber-Sections“ (Motivation/Discussion) rausgekehrt wurde: Wir haben Daten und ein automatisches Verfahren zum Regeln-Generieren. Aber die Regeln sind in einer (einfachen!) Sprache formuliert, so, dass ein Experte sie sich ansehen und verstehen und mit Domänenwissen validieren kann. Ich denke, dass das sinnvoll sein könnte.

Und… dass GoldmanSachs & Co Millionen in sowas stecken, und man da als einzelner kaum dagegen anstinken kann, ist klar. Aber… nun, keine „Firma“ hat eine „Idee“. Einzelne Menschen haben Ideen

(Gut, diese Idee könnte auch sein: „Lass’ uns einen Hedgefond gründen, und eine Firma finanzieren, die eine App namens ‚RobinHood‘ rausbringt, die jeder (kostenlos!) benutzen kann, deren Nutzungsdaten wir dann aber verwenden, können, um ohne echten Aufwand unseren Profit zu vervielfachen“ - und damit kann man sich natürlich um die Notwendigkeit, etwas zu analysieren, geschickt drumrummogeln - aber die Möglichkeit hat ein einzelner natürlich nicht…)

Sowas in dieser Art war meine BoxPlot den ich vor Monaten mal machte, natürlich nicht interaktiv.
Ich dachte vielleicht gibt es da offensichtliche Muster, naja…
Hab den Code wiedergefunden!
Daten sind von SP500 Futures vom 26.05.2019 bis zum 06.10.2020

https://i.imgur.com/CdgYfRd.png

  • Daily Return: % vom close der vorherigen session bis zum Schluss dieser Session
  • ETH Return percent: % vom close the letzten session bis zum öffnen der nächsten Session, Future traden 23 Stunden 5 Tage die Woche, d.h. auch wenn der Markt (NYSE, NASDAQ) geschlossen ist, die Futures werden auch nachts gehandelt (ETH= „electronic“ trading hours, das Gegenteil ist RTH=regular trading hours)
  • intra day return percent: % von eröffnen des Markets bis zum Schluss (also RTH session return %, in diesem Falle 09:30 - 16:00 US East)
    die anderen beiden sind die min/max % (meine ich, ist ein weilchen her).

Interessanterweise, ist bei so einem langen Zeitraum der Durchschnitt nahe 0, über noch längere Zeiträume jedoch sollten die ETH % aber „free money“ sein (nicht mein chart), „Buy at close, sell at open“ ist bei mir „ETH Return percent“ benannt.

buyatclose1
Ja, geil oder?
Money for nothing, chicks for free…

Ah Moment mal… wie sah das 2020 aus?


Hm… „short at close, buy back at the open“?
Woher weiss ich wann ich was mache?

Wenn ja: Wie müßte die Visualisierung und Interaktion gestaltet, sein, damit man leicht die richtigen/wichtigen Erkenntnisse gewinnen und Schlüsse ziehen könnte?

Das ist eine sehr schwierige Frage, ich weiss die Antwort nicht. Jedesmal wenn ich da so „rum-analysiere“ habe ich danach mehr Fragen/Verwirrung als vorher.

Wenn ich das manuell mache, ist fuer mich der Chart vom SP500 ist IMO nur ein paar Puzzleteilchen, ich selber sehe mir noch den NASDAQ100 und den Russell2000 dazu an, und den VIX (sollte umgeehrt zum SP500 sein, sollte…), dann noch was die US Treasury Bonds machen (sollten eigentlich immer invers zum SP500 sein, sollten…), dann den Dollar Index (DXY), ja der sollte auch umgekehrt sein, dann noch Gold weil das sollte invers zum Dollar sein usw.

Mein Eindruck ist, dass die „Stimmung am Markt“ alles ausmacht, zB. Panik und dann viele Hedgefonds die Pleite gehen, so viele dass das einen Dominoeffekt haben kann und den Markt zusätzlich abstürzen lässt und noch mehr Panik verbreitet, das war der März 2020 und Februar 2018, bestimmt gibt es da noch mehr Beispiele.

In einem normalen Markt, also „Bull“ Modus sagt man „escalator up, elevator down“, also hoch geht es in Stufen (manchmal kann man sich eine verzehrte Sinuskurve vorstellen/erkennen), runter dagegen dann plötzlich & schnell, aber der Preis stabilisiert sich recht schnell oder macht gar das berühmte V.
In so einem Markt werden negative Neuigkeiten/Wirtschaftszahlen mal gerne ignoriert und es geht trotzdem nach oben.

Im „Bear“ Modus dagegen geht es sehr steil sehr weit nach unten, wird manchmal „Kapitulation“ genannt weil Käufer genau das machen, aufgeben.
Da gab es mal ein Paper zu „Liquidity Cascades - he Coordinated Risk ofUncoordinated Market Participants“.

Interessanterweise gibt es die größten Rallies in einem Bear Market (!!!), so ganz entgegen was man so annehmen würden, irgendwo hab ich mal eine Tabelle gesehen, 2008/2009 gab es den einen oder anderen Tag mit +10%, das hat natürlich nicht lange gehalten, tut den Shorts weh (squeezed) und den longs auch ausser die sind schnell genug und lassen nix über Nacht offen.

Ich hab dann auch versucht nachzuvollziehen was die Quants mit dem Gamma Index, Vanna, Charm etc. meinen aber das hab ich dann ganz schnell wieder aufgegeben, einerseits reichen meine Mathekenntnisse schlicht nicht und ich komme nichtmal an die notwendigen Daten ohne viel zu bezahlen.

Ja da kommt ganz schnell viel zusammen, zB. „quad witching“ zu jedem Quartalsende, also das Futures, Aktien Optionen, ETF Optionen und Index Optionen auslaufen, da machen die ganz grossen Fonds recht viel, das gibt es nochmal etwas kleiner am 3. Freitag und zum Monatsende, aber manchmal passiert da auch nix.

Ende Januar ist jedenfalls etwas passiert, und Anfang Februar auch (grüner Pfeil)

https://i.imgur.com/LdUZTeK.png

Oft ist es so, dass wenn es dramatisch aussieht und so als ob es gaaaanz sicher noch weiter nach unten geht, dass dann der Markt gerne mal um 180 Grad dreht, das ist IME dann ein Zeichen dass die Bullen doch noch die Kontrolle haben, aber grosse Fonds (zB. zum Quartals-/Monatsende) da ein paar hundert Milliarden umschichten mussten.
Das Problem ist natürlich dass man erst danach sicher ist.

Ging mir ganz genauso, aber als Spielprojekt habe ich mich mal überwunden.

:smiley:

Ich hab mal angefangen mich da einzulesen, witzigerweise sind fast alle Beispiel auf H&S ausgelegt lol
„Overfitting“ kann ein echtes Problem werden so wie ich das sehe, bin aber noch nicht tief drinnen wie gesagt und PIP scheint wirklich sehr vielversprechend!

Hier noch ein Chart/Beispiel fuer Dinge, die ich mittlerweile optisch/manuell recht gut erkennen/einschätzen kann, aber das in Code umzusetzten scheint mir nicht so einfach zu fallen:

https://i.imgur.com/XnXahr9.png

Beim grünen Pfeil, der untere, dünne Teil dieses Bar ist recht lang, das Volumen ist relativ hoch fuer dieseTages-/Nachtzeit, sieht sehr nach „Abstossung“ (rejection) aus, dazu kommt dass der Preis kurz aus den VWAP Baender „rausgefallen“ ist, das sind alles oft Zeichen dafür das der Preis wohl umdreht (reversal), wenn die Bullen noch die Kontrolle haben. Das der Preis danach ueber VWAP gekommen ist in der RTH Session deutet auch auf die Käufer Stärke zeigen.

Mittlerweile hab ich den Code fuer „relatives Volumen“ (also wie steht da jetztige Volumen zum Durchschnittsvolumen um diese Uhrzeit in den letzten N Tagen?), VWAP hab ich auch, aber das alles zusammensetzen dauert noch, und dann gibt es da noch soooooo viele andere Metriken/Signale (NASDAQ, VIX, Treasuries usw.).

Ja, das ist bei Indikatoren und Chart Patterns oft so, je nachdem was man zur Analyse nimmt, „Market Profile“ zB. hat seine eigene Terminologie.

Hehehe… Robinhood verkauft den kompletten „Orderflow“, also wieviel von was wie gehandelt wurde, wo die stops sind usw., das sog. „front running“ ist bei „high frequency tradern“ üblich, da geht es um Microsekunden, also bevor die Buy Order vom Robinhood user ausgeführt wird ganz schnell den Preis anheben und so.

Edit:

Fast vergessen: Das Cryptos so abgehen (und noch nicht aufhören) sehe ich und andere als Zeichen fuer grossen Appetit auf Risiko (Risk Appetite), also bullish, genauer gesagt sehe ich den SP500 etc. gerade in einer „Euphorie Phase“ oder „Gier Phase“, das merkt man u.a. auch daran wie sehr viele Leute die sonst nicht auf den Markt/Cryptos schauen das nun doch machen.
Das kann böse enden fuer viele in ein paar Tagen/Wochen, wann weiss man nicht, aber IME wird es deutlich wenn der Markt ein „zu hoch“ gefunden hat.

“When the shoeshine boy is giving you stock tips, it’s time to sell”

Kurz vor dem letzten BTC Crash 2018 haben Kellner Tipps gegeben welche Cryptos man kaufen sollte um Millionär zu werden, ist bald wieder soweit IMO. Ähnlich mit Dingen wie GME und was sonst gerade gepumpt wurde.

Nah, offensichtlich gibt’s die nicht (d.h. wenn’s sie gibt, sind sie offensichtlich nicht offensichtlich :smiley: ). Mittwochs scheint’s tendenziell ruhiger zuzugehen, aber mehr… erkenn’ ich da jetzt erstmal nicht. Und es dümpelt halt alles schon arg nahe bei der 0.0 rum, d.h. selbst wenn man da jetzt irgendwo ein auffälliges „+0.5%“ sehen würde, wäre es schwer, da direkt Geld damit zu machen…

Der Vergleich von >20 Jahren und einem Jahr hinkt ein bißchen. Wenn ich das richtig sehe, sieht man in dem Chart ziemlich genau den 11. September und den Lehmann-Crash, und ich bin sicher, dass man - wenn man diese einzelnen Jahres-Scheibchen da rausschneiden würde - dort einen ähnlichen Verlauf sehen würde, wie 2020. Das ~„alle Indizes langfristig im Schnitt tendenziell steigen“ ist ja recht bekannt.

(Hatte ich eigentlich mal erwähnt, dass ich bisher nur einmal in meinem Leben ein (für meine Verhältnisse, damals) „größeres“ Paket aus mehrere Aktien an einem Tag gekauft habe? Ja. Das war am 10. September 2001. Solche schlauen Sprüche wie „Buy at close, sell at open“ haben keine Chance gegen meinen ultimativen Tipp: „Don’t buy one day before a fucking terrorist attack“ :roll_eyes: )

An sich deckt sich das ja damit: Tendenziell geht’s meistens hoch, aber dann kommt halt irgendwas unvorhergesehenes (und das ist meistens was schlechtes). Nun weiß ich nicht, ob „Bull“ und „Bear“ mehr als die intuitiven Bedeutungen haben, als „rauf“ und „runter“, aber … das klingt erstmal wie eine Binsenweisheit: Wenn’s rauf geht, geht’s nicht kontinuierlich rauf, sondern in einem +10/-3/+6/-2/+8…-Muster. Wieder nur eine Frage der Skala die man anwendet - und die Frage, ob etwas eine „Bear Market Rally“ ist, oder ein „Bull Market Beginning“ kann man ja leider auch immer erst nachher beantworten…

Und… was? Es wurde viel verkauft, und es ging runter… aber dann auch wieder hoch… (also, nichts woraus ich jetzt was ableiten könnte…)

Overfitting … wird vielleicht in diesem Kontext anders verwendet: PIP ist so gesehen („natürlich“ empfindlich für Ausreißer (d.h. kurze, extreme Spikes). Oft will man das nicht, aber da kann man ja die Karten mischen, wie man will: In einem der oberen Screenshots hatte ich das PIP ja auch nach einem MovingAverage angewendet.

Zu der Analyse kann ich jetzt auch erstmal nur: "Aha :face_with_raised_eyebrow: " sagen. Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass der Verlauf an diesem Tag halt …

Candle

(+Zittern, natürlich) war, und dann würde ich das als das sehen, was für Laien manchmal hochtrabend eine „technische Gegenbewegung“ genannt wird: Hey, der Preis fällt, lass’ma kaufen. Einen plausiblen Grund, das auf die Bänder zurückzuführen, erkenne ich erstmal nicht.

Das ganze in Code gießen - nun, das VWAP scheint ja „relativ einfach“ zu berechnen zu sein, und die Bedingung „minPrice < vwap“ ist auch einfach, aber die ganze Infrastruktur, die solche libs wie ta4j aufbauen, dient eben dazu, das ganze generisch kreuz und quer verschalten zu können. Und um da was vernünftiges zu machen, müßte man ein besseres Gefühl haben, was da alles verschaltet werden können soll. Ich hatte ja nur ganz akademisch im luftleeren Raum mit TimeSeries<T,U> rumgespielt, und da eine TimeSeries<Time,Price> drin zu sehen, oder auch eine TimeSeries<Day, Candle> ist recht einfach. Aber für sowas wie das VWAP braucht man halt noch eine TimeSeries<Time,Volume>. Und was könnte man noch alles brauchen? TimeSeries<Day,List<SpeechOfImportantPolitician>>? :crazy_face:

Hmja, ich kann mir (wenn auch technisch sehr distanziert) vorstellen, dass diese Daten sehr direkt in bares Geld umgesetzt werden können. „Ah, 100 Leute vollen jeweils 100 Aktien der Firma X? Na, da kaufen wir halt auch mal ein paar davon… eine Mikrosekunde vorher natürlich, und nur solage der Preis dadurch nicht über die Grenze steigt, die sie für den Kauf festgelegt haben“. Das ist natürlich vollkommen legal. Aber wie so oft, wenn man betonen muss, dass etwas „legal“ ist: Man könnte mal überlegen, ob es legal sein sollte :roll_eyes:

Hmnaja… Dass die normalen Märkte etwas „überhitzt“ zu sein scheinen (z.B. DAX-Rekord) macht mich auch etwas skeptisch. Aber bei Bitcoin sehe ich das etwas anders. Natürlich „könnte“ es morgen wieder abstürzen. Aber wenn Musk mal kurz 1.5 Miliarden da reinpackt, ist es nicht verwunderlich, dass mehr Schuhputzer davon was mitbekommen, und ich denke, dass das ein Effekt ist, der sich genausogut noch eine ganze Weile selbst verstärken könnte. Jetzt haben sogar die Erzfeinde (pun ein bißchen intended) JPM und GS gesagt, dass sie vielleicht Bitcoin-Fonds aufsetzen. Und solange da massiv Geld reinfließt, und Cryptos nicht komplett verboten werden (wie das jetzt wohl in Indien passieren soll), ist da noch Luft nach oben.
Vermutlich.
Wissen müßt’ man’s halt.

GME ist ja anscheinend durch. Im Moment versuchen einige einen „silversqueeze“. Einen kurzen „Silver to da moon“-Hype hatten wir vor ~12 Jahren schonmal, aber … diesmal ist das wesentlich breiter (auch durch die Reddit-Aufmerksamkeit). In diesem Sinne: :gorilla: :rocket: :gem: HODL! :smiley:

Ich versuche mein Glück gerade mit Python, siehe bitte das Parallelthema. :smiley:

Und haben wir nicht sogar einen Senior Data Scientist hier? (Einen dezenten Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Landei geben)

Ja es gibt Tendenzen zur „mean reversion“.

Der Vergleich hinkt zeigt aber zeigt recht deutlich, dass es relativ kurze aber sehr extreme Abstürze gibt (escalator up, elevator down).
SP500, NASDAQ100 und ähnliche Indizes sind ja vom „Design“ her so ausgelegt dass die auf lange Sicht nach oben gehen, die Firmen denen es nicht mehr so gut gut werden aus den Indices rausgeworfen, dafür andere aufgenommen.

Hehe ja du hattest da früher mal erwähnt, hast aber auch wirklich „interessantes“ Timing gehabt.

Sicher weiss man es immer erst danach :slight_smile:

Die Idee ist, dass in einem Bull Market „pullback“ Gelegenheiten sind auf long zu gehen.
In einem Bear Market sind die Rallies Gelegenheiten nochmal auf short zu gehen.
Bull Market/Bear marke sind Begriffe die eigentlich nur den trend Mittelfristig (Tage/Wochen/Monate) beschreiben, also die generelle Richtung.

„Bull“ und „Bear“, ach ja, als mir dass das erste mal von jemandem persönlich erklären lies, dachte ich „der will mich verpäppeln“, wie sich aber herausstellte sind das nur Rollen von Teilnehmern die einen Bias bzw. eine These haben und danach handeln, die Rollenverteilung können sich jederzeit ändern, genau genommen sollten die sich ändern sobald es neue Informationen gibt (was auch immer diese sind).

Der Unterschied von Bull/Bear zu Käufer/Verkäufer ist der Bias, Bull/Bear sind voreingenommen, während man bei Käufern/Verkäufern im englischen von „natural“ bzw. „unnatural“ sprechen kann, konkretes Beispiel sind shorts die gesqueezed werden, wenn deren Stops ausgelöst werden (weil jemand mal den Preis „spiken“ lässt), kaufen die zurück, soz. als „unfreiwillige Käufer“, der Market Profile Ansatz versucht diese zwei Arten von Käufern/ (auch Verkäufern) zu unterscheiden um eben eine Aussage zu machen wer die Kontrolle hat („ja der Preis ist nach oben gegangen, aber echte/freiwillige Käufer gab es nur wenige.“), um eben wieder eine These zu haben ob es ein echter Trend nach oben ist oder nur „short covering“ bzw. „squeezed“.

Genau das, es gab viel Volumen in der letzten Januar Woche und der Trend ging klar nach unten, allerdings war das wohl eher „rebalancing“ der Fonds und nicht ein echtes „Verkaufe alles sofort“.
Je eher man eine Bestätigung oder Widerleg fuer seine These hat, umso schneller kann man sich anpassen/neu ausrichten oder die These beibehalten.

Was ich gar nicht erwähnt hatte ist, dass es einen grossen Unterschied macht ob man mit Aktien Positionen auf längere Zeit (Woche, Monate, Jahre) arbeiten, oder Derivate nimmt die einen (oft sehr grossen) Hebel haben. Bei Derivaten (Futures, Optionen, etc.) braucht man recht viel timing, d.h. wenn ich morgens auf long gehe, aber beim Ende der Session der Preis nach unten tendierte, hab ich Geld verloren, selbst wenn es am nächsten Tag wieder nach oben geht.
Was ich so mitbekommen habe arbeiten professionelle kurzzeit Trader eher so, dass sie relativ wahrscheinliche aber kleine Moves mit viel Hebelkraft nutzen, zB. 5 Punkte beim SP500 , aber dafuer mit 10, 20 60 Future Contracts (Hebelzertifikate), pro Punkt und Vertrag sind das 50,- USD, bei 5 Punkte also 250,- USD, bei 10 Verträgen 2500,- USD und optimalerweise nur ein paar Minuten dauert bis diese 5 Punkte zurückgelegt wurden („time in the market“ ist nicht dein Freund beim Daytrading, ganz anders bei Langzeitinvestitionen).

Solche Momente wo man sieht „okay, der Preis ist ging recht lange steil nach unten, irgendwann muss der zumindest bouncen“ sind die Gelegenheiten fuer relativ Intraday trades/scalping.

Der Preis an sich bewegt sich ja nur durch aktives handeln der Akteuere, und den Vergleich den ich mal gelesen hatte war „Autohändler deren Lager voll sind muessen diese leeren um wieder neue Ware zu bekommen, also gibt es einen Schlussverkauf/Rabat auf alles“, anfangs hatte ich so meine Probleme mit dem Vergleich, wenn man das ganze jetzt allerdings genauer betrachtet ist es dann wirklich so das shorts irgendwann zurückkaufen müssen und longs auch irgendwann abverkaufen müssen (Risikomanagement, Profittaking, usw.).
Deswegen bewegt sich der Preis nicht wie eine gerade Linie, sondern „schwingt“, der mittelfristige Trend allerdings sollte nicht betroffen sein davon.
Wenn der Preis extreme Bewegungen in eine Richtung macht sollte er früher oder später zumindest wieder etwas korrigieren.

Muss ich mir nochmals genauer ansehen, ich bin zum Schluss gekommen dass ich erstmal irgendeine Form des Backtestings brauche um Beurteilen zu können ob eine Strategie funktionieren könnte.

Ja, der plausible Grund wäre in dem Fall „zu lange in eine Richtung, damit steigt die Wahrscheinlichkeit dass der Preis zumindest kurzfristig zu irgendeinem Mittelwert zurückkehrt.“.

Die Auction Market Theory (auch Teil des Market Profile Ansatzes) sagt ja, dass der Preis so lange nach oben geht, bis Verkäufer die überhand haben, und so lange nach unten, bis wieder genug Käufer angezogen werden".
J. Peter Steidlmayer hat das Market Profile/Auction Market Theory an den Aktien und Derivat Märkten populär gemacht, sein Hintergrund war Landwirt und er hatte genug Viehauktionen beobachtet/mitgemacht. Also der Kuhhandel folgt denselben Regeln wie Aktienhandel etc…

Man versucht zu erkennen, wo Käufer oder Verkäufer offensichtlich intention und Stärke zeigen, also wo die eigentlich „unsichtbare Hand des Marktes“ mal kurz sichtbar wird, also zB. beim Abverkauf plötzlich Käufer kommen und „auf die Bremse treten“, das sollte spuren in Form von Volumen und der Reaktion des Preises hinterlassen, das passiert aber eben fast nur in den Randbereichen (oben/unten).

Heheh… im Prinzip könnte es unendlich viele Spalten geben, zB. VWAP und drei Standardabweichungen mit verschiedenen Faktoren sind 7 Werte.
Volumen wird IMO leider zu oft ignoriert, aber es gibt ja noch das Volumen das beim Kaufs- und Verkaufspreis gehandelt wurde, das sog. „cumulative delta“, und unendlich viele andere Werte von seltsamen Indikatoren (Zähle die Candles, bei 9 gibt es einen Trendwechsel, wirklich so einfach? Hmmm…).

Vielleicht nur einen generischen „Data“ Typen der beliebige viele Werte (mit Namen) halten kann und einen Timestamp hat?

DAX Rekordhoch, Nikkei225 Rekordhoch, SP500/NASDAQ100 Rekorde, die meisten Cryptos sind über oder nahe eines neuen Allzeithochs.
Die anderen Cryptos ziehen ja auch mit und klar hilft es sehr das FOMO/Gier zu stiften wenn Enron Musk mal wieder am pumpen ist.
Cryptos werden IIRC hauptsächlich zu asiatischen „Zeiten“ gehandelt, und IMO ist die letzte BTC Blase um den Zeitpunkt geplatzt als Thailand/China etc. den Handel eingeschränkt hatten.

Worum es mir aber ging war die Stimmung, „Everything is Awesome! The only risk is to miss out massive gains!!!“, das ist IMO immer kurz vor dem grossen „Plop!“ zu hören, aber bis dahin shorted man besser nicht.

„nobody knows shit“ :slight_smile:

Mittlerweile filtere ich die „Furus“ („financial Gurus“) in Netz danach, als wie sicher sie ihre These verkaufen/vertreiben, wirklich wissen tun sie ja auch nichts, alles nur Thesen von unterschiedlicher Qualität, das zu sagen hilft.

Ja IMO ist die „HODL“ Einstellung ein echtes Problem, weil eben die Möglichkeit dass man doch falsch liegt nichtmal in betracht gezogen wird.
Seriöser wäre „wenn der Preis es ueber/unter X schafft und dort bleibt, wird er wahrscheinlich…“

GME (und andere) waren IMO im dem Moment erledigt wo fast jeder dachte dass es da Geld umsonst gibt, aber beim Traden wechselt ja nur Geld den Besitzer, Werte werden nicht geschaffen.
Beim Pokern geben die Verlierer ihr Geld ja auch an den Gewinner ab.

Bitcoin hat heute die Fünfzigtausendermarke überschritten, und keiner hat es bemerkt/erwähnt :partying_face:

image

|---------------------------------------------------------------------^

(um 13:30 Uhr ca)

Wer also ~2009 ~20 Bitcoin im Wert von ~2 Dollar kaufen konnte, wäre heute Millionär. (Vorausgesetzt, sie oder er hätte nie zwischendurch verkauft (und ihr oder sein Passwort nicht vergessen…)…)

Wie dem auch sei, Glückwunsch.

Hab’s bemerkt. Ich habe ja nur ein bisschen Spielgeld für BTC. Gestern eingestiegen, heute $180 reicher…

Den Hinweis, Du musst aufpassen, es könnte auch mal runter gehen[1], spare ich mir.
Die 7-Tages-Bilanz sagt mir +26% und heute +10%.
:slight_smile:

[1]: Oder in 3 Tagen 100k erreichen, was aber unrealistisch wäre…

Die 180$ hast du erst, wenn du es dir auch auszahlen lässt. Alles andere ist das Geld auf dem Spieltisch liegen lassen :wink:

Vor fast einem Jahr bin ich bei BTC eingestiegen - an meinen Dashboard Screenshots kann ich auch schön die Wertentwicklung beobachten. Ich weiß nocht, wie sehr ich mich geärgert habe, dass ich den Großteil bei ~6400€ eingekauft habe, ein paar hundert Euro mehr als noch eine Woche zuvor :laughing:

Einerseits warte ich jetzt auf Ende März - damit hätte ich die steuerfreie Grenze geschafft. Andererseits gibt es gar nicht so richtig einen Grund, direkt wieder zu verkaufen :man_shrugging:

Kann ich nur beneiden. Ich hab es immer weiter hinausgezögert und mich nie getraut den Sprung zu machen. Bei 18.000 dachte ich dann: Jetzt muss es in den Keller rauschen, Pustekuchen, jetzt sind wir bei 52k.
Danke Tesla :smiley:

Ach, ihr rechnet alle noch in diesem antiquierten „Oiro“? Noobz :sunglasses: Ich bezahle für meine Brötchen natürlich 2000 Satoshi, und sonst nichts.

@maki
Ich habe noch mal eine Frage zu dem VWAP-Indikator…

Guck mal, „ich“ berechne den so:

VWAPIndicator vwapIndicator = new VWAPIndicator(series, series.getBarCount());

TypicalPriceIndicator priceIndicator = new TypicalPriceIndicator(series);
double price = priceIndicator.getValue(499).doubleValue();
double vwap = (vwapIndicator.getValue(499).doubleValue() - price) / (price * 0.01) * 100.0;
a.vwap = (float) vwap;

Wieso muss ich den barCount im Konstruktor mit angeben (1. Zeile)? Beim OnBalanceVolumeIndicator muss ich den zum Beispiel nicht angeben. Wofür ist der gut? Was ist ein sinnvoller Wert dafür? Was unterscheidet den VWAP- vom MVWAP-Indikator? Danke!

Hier ist die API-Doc https://javadoc.io/doc/eu.verdelhan/ta4j/latest/eu/verdelhan/ta4j/indicators/volume/VWAPIndicator.html und hier ist die Implementierung https://github.com/ta4j/ta4j/blob/master/ta4j-core/src/main/java/org/ta4j/core/indicators/volume/VWAPIndicator.java

VWAP ist etwas dass meistens intraday genutzt wird, also man nimmt nur die Werte vom Sessionanfang bis zum Sessionende (bzw. zum letzten close wenn die Session noch laeuft).

VWAP kann man aber auch auf laengere Zeitraeume nutzten, nennt sich dann „anchored VWAP“ (websuche).

Auf jedenfall braucht man einen Bezugspunkt, ab wann man den VWAP berechnen will, denke dafuer wird der Barcount genutzt.

„MVWAP“ scheint ein anderer Indikator zu sein.

Thanks :slight_smile: Dann stimmt das alles o

@maki Hast du vielleicht noch weitere Signale/ Indikatoren für mich? Ich möchte mir aus verschiedenen Signalen was Logisches zusammenbasteln… Beim VWAP gibt’s das Problem, dass er oft Cryptos aus dem Mittelfeld vorschlägt, also nicht gerade oben oder unten. Die, die gerade on top sind, werden nicht vorgeschlagen und sind eher bearish, obwohl sie im Uptrend ja noch weiter steigen könnten, und die vorgeschlagenen aus dem Mittelfeld bewegen sich dann relativ langsam seitwärts oder hoch. Kann es sinnvoll sein, auf den 24h-Gewinner (und auch auf den 24h-Verlierer) zu setzen, oder wäre das wie Roulette spielen? Weil manche legen um +40% zu, steigen dann aber noch weiter, bis zum Beispiel +60%. Könnte es dann sinnvoll sein, einzusteigen, auch wenn der Kurs gerade bearish wird?

Intraday VWAP ist eben eine mean reversion strategy (oder wird dafuer zumeist genutzt), „trend following“ ist das Gegenteil von mean reversion.

Hull Moving Average zB. ist IMO gut fuer Kurzzeit trends, dann gibt es noch das MACD „zeugs“, Bollinger Bands, Keltner Channel und viele viele andere, einige davon wieder fuer mean reversion oder eben trend following.
Die Frage ist immer, trend following oder mean reversion?

Wie legst du denn „oben“/„unten“ fest? Standardabweichung vom VWAP?

Im Moment trenden IMO Cryptos noch nach oben, wenn sich das aendert ist es meist offensichtlich.

Wenn die Kriterien nur Gewinner/Verlierer der letzten 24h sind, ist das IMO etwas duenn als Datenbasis.

„blow off tops“ sind sehr ueblich bei Blasen, sind schwer vorherzusagen, aber relativ einfach zu identifizieren wenn es einen gab, Beispiele gibt es ja genug bei Cryptos.

Möchte für 24 Stunden handeln, das ist wahrscheinlich weder intraday noch mean reversion noch trend following noch etwas, was man sinnvollerweise machen sollte. Naja.

Kommt jetzt der große Crash? :cold_face:

Edit: Also, ich meine das hier: