Sicher wird Bitcoin crashen. Die Frage ist: Wann, von welchem Preis, auf welchen Preis?
Wie es in dem Video gesagt wird: Hoch auf 1, runter auf 0.2, hoch auf 20, runter auf 5, hoch auf 200, runter auf 20, hoch auf 1000, runter auf 100, hoch auf 20000, runter auf 2000, jetzt sind wir gerade bei ~40000, und es wenn es auf 4000 fallen würde, wäre das nicht überraschend.
Denjenigen, die für 10, 100, oder 1000 gekauft haben, wäre das aber reichlich egal.
Im Moment würde ich auch nicht kaufen, weil es kürzlich stark gestiegen ist, und ~„man so im Bauchgefühl“ hat, dass es jetzt wieder crasht. Und dieses „Bauchgefühl“ (d.h. die Mischung aus Unberechenbarkeit, (jaja: „Volatilität“) und „Beliebigkeit“) ist der Grund, warum es im Moment in erster Linie zum Zocken gedacht ist. Und wenn heute die USA, EU, Russland und China sich die Hände schütteln und geschlossen sagen „Wir verbieten den Sche!ß“ wird’s schwierig. Aber technisch ist das kaum (noch) möglich. (Und so gesehen könnten jetzt auch alle Goldreserven auf den Markt geworfen werden…)
Ansonsten ist klar, dass die Tage des Bargelds gezählt sind - und sowas wie der „E-Euro“ wirken wie ein hilfloser Versuch, das Zentralbanksystem noch in die aktuelle Welt rüberzuretten.
(Nebenbei: Ich glaube, vielen ist gar nicht klar, die manche Sachen funktionieren - und nur deswegen funktionieren die Sachen. Ein Beispiel: Wenn man jemanden fragt: „Wenn du zur Bank gehst und einen Kredit über 10000€ für ein neues Auto aufnimmst, wo kommt dieses Geld dann her?“, dann zucken die meisten mit den Schultern und sagen: „Ja, von der Bank, halt“. Bei der Frage, ob sie glauben, dass die Bank ein rieeeesiges Konto mit gaaanz viel Geld drauf hat, von dem sie diese Kredite abbuchen, zögern sie dann meistens schon. Und dann ist es meistens etwas schwierig, das klarzumachen: Wenn es vorher auf der ganzen Welt 1.000.000 Euro gab, und man geht zur Bank und leiht sich 10.000 Euro, dann gibt es danach auf der ganzen Welt eben 1.010.000 Euro. Das Geld entsteht in dem Moment, wo man es sich leiht. „So ein Quatsch, dann müßte es ja magisch immer mehr Geld geben!!!“. Ja. Müßte es … und das ist kein linearer Anstieg…).
Wie auch immer: Die pauschale Empfehlung aus den Video, es nicht zu kaufen, würde ich nicht teilen. Wenn es mal wieder eine Weile vor sich hin gedümpelt hat, oder gerade gecrasht ist, und man ein paar Euro übrig hat, bei denen es „nicht schlimm ist“, wenn sie „weg“ sind (oder man sie ein paar Jahre festlegen muss), dann kann man versuchen, einen „Tiefpunkt im Kurs“ zu erwischen.
Theoretische Überlegungen dazu, wie viel ein Bitcoin wert sein müßte, wenn Bitcoin alle anderen Währungen ersetzten würde, klingen verlockend. Dass das nicht realistisch ist, ist klar - die Frage ist, wie weit es von der Realität weg ist. Die Unmöglichkeit, es zu kontrollieren, die Unmöglichkeit, es beliebig zu vermehren, und die Teilbarkeit sind Argumente dafür, dass es einmal eine etablierte Währung sein könnte. Es findet immer breitere Akzeptanz, auch innerhalb der engen regulatorischen Rahmen z.B. hier in Deutschland (z.B. kann man an der Börse Stuttgart schon direkt damit handeln). Es gibt technische Schwierigkeiten wie etwa die Blockgröße, aber andere Währungen und Transaktionssysteme bauen darauf auf (Lightning z.B.), was helfen kann, diese Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen.
Und vor allem: Bei rein elektronischen Zahlungen ist die Währung so gesehen egal. Es könnte (d.h. eher kann und wird) transparent in das konvertiert, was man gerade braucht: Wenn man heute zum Bäcker geht und sein Handy ans Bezahlterminal hält, um 0.40€ für ein Brötchen abbuchen zu lassen, gibt es technisch gesehen keinen nennenswertden Unterschied dazu, dass man dort 2000 Satoshi abbuchen lassen könnte. Mit dem wichtigen Unterschied, dass bei den 0.40€ die Bank weiß, dass man dort Brötchen gekauft hat, und genauso sicher, wie der nächste Bitcoin-Crash ist, dass die Brötchen bald 0.60€ oder 0.80€ kosten werden (und das werden sicher keine 36 Jahre sein…), und man dann für ein Brötchen keine 2000 Satoshi, sondern vielleicht nur noch 20 bezahlen müßte.