Direkt bewerben oder über Personaldienstleister

Angenommen man findet auf einer Jobbörse eine Ausschreibung eines Personaldienstleisters, der das Unternehmen zwar nicht nennt aber per Copy-Paste die Stellenausschreibung verwendet, die das suchende Unternehmen auf der eigenen Internetpräsenz in den Stellenangeboten ausschreibt und auch eigene Adresse für Bewerbungen bereitstellt.

Personaldienstleister wird zum einen versuchen, wenn es den Auftrag hat, dem Unternehmen eine Rechnung zu stellen.
Personaldienstleister wird dann für das weiterleiten auch noch versuchen vom Bewerber eine Provision abzuluchsen oder sofern vorhanden einen Vermittlungsgutschein des AA einzulösen.

Das sind mal die groben Nachteile die ich da sehe oder gibt es direkte Vorteile und Gründe weshalb man sich nicht direkt an das Unternehmen wenden sollte?

Warum solltest du den indirekten Weg gehen? Ich hatte in den letzten Wochen mit einigen Headhuntern zu tun. Aber Personaldienstleister sind ja nochmal was anderes. Da bist du ja auch bei denen angestellt und nicht bei der Firma bei der du eingesetzt wirst. Der Vorteil von Headhuntern ist mE vor allem das Thema Gehalt. Man selbst würde ja ungefragt nicht vor allem anderen, direkt sagen, wieviel man möchte. Und es geht meistens schneller als wenn man sich direkt bewirbt.

Naja, es gibt gibt halt solche und solche Vermittler. Nach dem was ich so gehört habe scheinen manche dieser Institutionen die Jobbörsen mit fiktiven Stellenanzeigen voll zu spammen, möglicherweise mit der Absicht persönliche Daten (Lebenslauf u.Ä.) abzugreifen um diese zu verhökern. Zusätzlich schicken sie dir als allererstes einen Vertrag zu mit dem Du dich verpflichten sollst dich ausschließlich über den Vermittler X bei Firma Y zu bewerben - damit X eine Provision einstreicht. Falls du du dich jemals direkt bei einer Firma Y bewerben solltest (Y = Element der (unbekannten) Menge aller Firmen die X vertritt) dann wirst du durch die Unterzeichnung des Vertrags ggü. X „Schadensersatzpflichtig“, da X dann ja eine Provision entgeht welche DU denen anschließend zahlen sollst).
Keine Ahnung ob das so stimmt. Und da es nur Flurfunk ist werde diesbezüglich auch gewiss keine Namen von etwaigen Vermittlern mit eigenartig anmutenden Vorgehensweisen nennen.

Ganz und gar unabhängig davon: Ist euch eigentlich auch mal aufgefallen das die (kostenlosen) online-Stellenbörsen von Läden wie Ferchau oder Brunel mit Stellenanzeigen vollgespammt werden, während man in (kostenpflichtigen) Printmedien so ziemlich nie etwas von denen hört? :slight_smile:

Das ist ja die Frage. Sehe da auch keinen Grund, was aber nicht bedeutet, dass es dafür keine Gründe gäbe, den mir jemand nennen könnte.

Hab mir den Personaldienstleister mal genauer angeschaut. Die machen zum einen Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) und auch Personalvermittlung. Laut AGB verlangen die für Personalvermittlung, dann 20% des ersten Jahresgehalts incl. aller sonstiger Zahlungen und veranschlagen für einen Dienstwagen pauschal 6k. also 1200,- plus MwSt. Also 10k bei 50k für das Einstellen einer Stellenbeschreibung in eine Jobbörse und das entgegennehmen und weiterleiten der jeweiligen Bewerbungen, wenn dabei ein Vertrag zustande kommt.

Das lässt mich schon arg an der Seriosität zweifeln.

Denke aber nicht, dass es so extrem ist wie dowjones es beschreibt, da würde der Gesetzgeber etwas dagegenhaben. Lediglich wenn du vermittelt wurdest und dann im Bewerbungsgespräch ausmachst, dass man die Anstellung unter Umgehung des Vermittlers macht, könnte es eine Schadensersatzpflicht geben.

Ich denke auch dass die da viel spamen um einerseits die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen, andererseits es dem einzelnen Unternehmen schwieriger machen direkt gesehen zu werden.

Die 20% sind ungefähr der Standard für Headhunter. Also meiner kann sich über ähnliches freuen. Das ist ähnlich wie bei Maklern, die 3x durchs Haus laufen und dann 2,XX % von 400.000€fürs Haus bekommen.

ABER, ein Headhunter macht sich ja vor allem dadurch wertvoll, dass er Personen die eigentlich gar nicht wechseln wollen, für die ausgeschriebene Stelle interessiert. Und unter dem Aspekt ist sowas schon wertvoll.

Edit: Ich hab beispielsweise Angebote erhalten, da gab es keine Stellenanzeigen für. Unsere (meine aktuelle Firma) Erfahrung zeigt, dass normale Stellenanzeigen für ITler uninteressant sind, wenn diese schon Erfahrung haben.

Aehm… ernsthaft? Klingt nach Abzocke, nicht nach „Personaldienstleister“.
Hab sowas noch nie erlebt, zahlen tut immer nur die Firma die sucht.

Das muss wohl ein spezieller „Dienstleister“ gewesen sein, Firmen zahlen eigentlich nur bei „erfolgreicher“ Vermittlung.

Ansonsten gibt es viele Firmen die ihre Stellen gar nicht „oeffentlich“ ausschreiben sondern nur ueber Headhunter gehen, andere Firmen suchen Zeitarbeiter, oft als Consultants/Berater getarnt, hat dann aber nix mit Beratung zu tun.

Kenne ich auch so.

Als erstes mal möchte ich meinen obigen Beitrag etwas geraderücken. Ich wollte definitiv nicht aussagen das alle Vermittler Abzocker sind. Im Gegenteil, die meisten tun halt genau das was man erwartet: Arbeit vermitteln. Und das ist in erster Linie freilich auch nur eine normale, bezahlte Dienstleistung.

Ob man für diese Leistung selber etwas bezahlen soll oder nicht, da muss man sich halt schlau machen bevor man etwas unterschreibt. Falls dieser Vermittler dir zu deiner gewünschten Anstellung verhilft welche du ansonsten nicht bekommen würdest - ist doch wunderbar! Da hätte ich keine Probleme damit ihn auch dafür zu bezahlen, das hat er sich verdient.
Das die Jungs dabei saftige Rechnungen stellen habe ich auch schon gehört, und 20% vom Jahresgehalt finde da schon sehr heftig falls ich das selber abdrücken soll. Wenn der AG die Rechnung übernimmt wäre mir das allerdings recht egal. Da hat man evtl. in einer anschließenden Gehaltsverhandlung möglicherweise etwas schlechtere Karten als bei einer direkten Bewerbung, aber ansonsten ist eine Vermittlung imho eigentlich okay.
Aber da die in Frage kommende Firma die Stellenanzeige auch selber auf ihrer Webseite veröffentlicht hat würde ich mich auch direkt bei denen bewerben.

PS: Hmmm, ich habe auch schon Meinungen gehört die besagen “das ITler, welche sich Vermitteln lassen (müssen), nichts taugen können, da jeder halbwegs fähige ITler problemlos Arbeit finden sollte”. Naja, das ist halt auch nur eine subjektive Meinung von irgendjemandem.

PPS: “Personaldienstleister” klingt für mich ersteinmal nach Zeitarbeit, und das ist ja noch was anderes als Headhunter/Arbeitsvermittler/Assessmentcenter etc. Geht es denn um eine unbefristete Stelle?

PPPS: Das ein Vermittler nur gegen einen Gutschein vom AA tätig wird kenne ich auch. Das scheint mir aber eine rechtliche Sache zu sein. Ich bin vor Jahren mal auf einer Messe mit einem Vermittler ins Gespräch gekommen, und der erzählte das er ausschließlich gegen Vorlage eines solchen Gutscheins aktiv werden dürfe. Bezahlungen anderer Art dürfe er vom Vermittlungskandidaten gar nicht annehmen. Warum auch immer. K.A. ob das nur irgendeine spezielle Form von Arbeitsvermittler betrifft oder generell Gesetz ist. Müsste man mal nach recherchieren.

Erfolgreiche Vermittlung ist schon klar, sorry wenn es anders rüber kam.

Ich meine z.B. sowas, was ich über die Jobbörse des AA gefunden habe und dann bei diesem Unternehmen ausgeschrieben ist:
http://www.headway-personal.com/jobangebote.html?jobid=8141

Hätte gerne die Jobbörse verlinkt, aber die sind wohl zu doof das vernünftig hinzubekommen mit den Sessions usw.
Freund Google spuckt, dann das Unternehmen direkt aus, wenn man nach der Stellenbeschreibung suchen lässt.

http://www.epsilon-vs.de/jobs/ Entwicklungsingenieur Anwendungssoftware

Alternativ
http://get-2gether.net/wp-content/uploads/v2017-073.pdf über get-2gether, deren AGB’s ich im OP angesprochen habe und die auf deren Seite auch einsehbar sind.
vs.
https://s3-eu-west-1.amazonaws.com/jacando-user-assets/job_pdf_documents/1622.pdf#zoom=FitH

Und das letzte Beispiel ebenfalls über AA gefunden aber auch alternative Ausschreibung über selben “Personaldienstleister” Aris hier:
http://jobs.meinestadt.de/reutlingen/standard?id=35567176
vs.
https://www.kittelberger.de/jobs/direkteinstieg/java-liferay-entwickler-mw/

Ich zweifle da an allen Ecken und Enden.

Bei der Agentuer fuer Arbeit hab ich persoenlich noch nie ein sinnvolles Jobangebot gesehen.

Nebenbei, viele Angebote dort sind auch nur drinnen, um Bewerber ablehnen zu koennen, damit man sagen kann „es gibt keinen vergleichbaren bevorzugten Bewerber“, ist eine rechtliche Voraussetzung um Stellen an nicht-EU’ler vergeben zu koennen. Ja ich weiss, klingt komisch, ist aber so…

@ionutbaiu welche dieser Angebote verlangt Geld vom Bewerber?
Selbst bei get2gether, die ehrlich sagen dass es sich um Zeitarbeit handelt und das dann danach schoenreden wollen, heisst es in den FAQs:

Für Sie entstehen bei einer Vermittlung keinerlei Kosten. Die Kosten für die Vermittlung werden von dem Unternehmen getragen, zu dem wir Sie vermitteln.

Geld vom Bewerber zu verlangen ist hoechstens (!!!) bei Vermittlungen von Selbststaendigen eine echte Sache (selbst dann sehr fragwuerdig, soll doch die andere Firma zahlen), bei Angestellten einfach nur Abzocke.

Mit Headhuntern ist das so eine Sache, die wollen dich schnell und teuer vermitteln, weil das gut fuer sie selbst ist.
Musst dann auch „Nein“ sagen koennen (selbst wenn die HH dein Gehalt nach oben druecken), wenn du die neue Firma nicht wirklich willst. Von 4 Vermittlungen waren 3 fuern Arsch, zweimal war ich verzweifelt, einmal hab ich mich durch das Gehalt blenden lassen, obwohl mir klar war dass die Firmen eigentlich nicht das sind was ich wollte.

@Maki neben den genannten treffe ich z.B. auch auf Ausschreibungen von ipser.

Jobbeschreibung mit Arbeitsort, aber ohne Angabe des Arbeitgebers, ziemlich grob spezifiziert. Aber mit deutlichem Verweis, dass Sie einem auch Arbeit vermitteln könnten die von der Beschreibung abweicht.

Dann gibt es noch einen Verweis auf deren FAQ.

https://www.ipser.de/haeufig-gestellte-fragen/stellenangebote.html

Und da fängt es dann schon mit einem Vermittlungsvertrag an. Bezieht sich dieser schon auf die Stelle die da ausgeschrieben ist oder nur auf die “Initiativbewerbung”, bei der dann Arbeitgeber zugespammt werden. Gibt es die ausgeschriebenen Stellen wirklich, oder ist das nur ein Mittel um das Produkt “Initiativbewerbung” zu vermarkten. Dafür wird dann Geld verlangt.

Eine Expertise, wie ich sie von einem HH erwarten würde, sehe ich hier auch nicht und frage mich dann doch sehr in wiefern, da die verlangte Bezahlung gerechtfertigt ist.

Letztendlich schreibt man ja auch Bewerbungen um Absagen zu bekommen. Denn wer will schon bei einem Unternehmen arbeiten, dass einen auch einstellen würde. Wenn man eine Zusage bekommt, dann hat man definitiv immer zu wenig verlangt.

Ist das Satire, die ich nicht verstehe?

Nein, keine Satire.
Letztlich sehe ich zwei Szenarien.

  1. Auf zig Bewerbungen kommen lauter Absagen.
  2. Auf zig Bewerbungen kommen lauter Zusagen.

Psychologisch gesehen, ist 1. sehr schädlich, demotiverend, etc. und bei 2. da ist man der gefragte Checker, bla bla bla.

Rational gesehen sind 1. Bewerbungen bei 1. Liga, Championsleague und 2. eben 2. Liga abwärts.

Wenn man allerdings das Talent, den Willen usw. hat Championsleague zu spielen, dann muss man sich mit Szenario 1. anfreunden. Mit Szenario 2. macht man sich selbst höchstens was vor oder sabotiert sich gar selbst.

Daraus meine Conclusio: man muss sich Absagen erarbeiten um zu lernen mit ihnen fertig zu werden. Nur so besteht die Chance auch was zu erreichen.

12 Bewerbungen, 2 Absagen, 8 Einladungen zum Gespräch, vs
12 Bewerbungen, 9 Absagen, 2 Einladungen zum Gespräch und fange meinen Traumjob, der richtig gut bezahlt wird direkt an.

Und das ist eben das schwierige, beim Boxen lernt man das Schlagen und Ausweichen, was einen Champion ausmacht, ist die Fähigkeit richtig in die Fresse zu bekommen.

Ist das Satire?

Ich möchte es nicht schlecht reden, neuer Job, Gehaltssprung wunderbar. Aber was wäre wenn die alle durch die Bank weg gesagt hätten kein Interesse. Bei wievielen Absagen hättest du abgebrochen?

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Okay, ist ein Argument. Und ja, ich habe mich auf Jobs beworben, von denen ich ausgegangen bin, dass ich diese eh nicht machen will.

Ich habe alle Gespräche als Training gesehen. Am Freitag kam übrigens auch noch eine Absage rein. Ganz am Anfang ebenfalls, das demotiviert natürlich. Mein Glück war/ist, dass mein aktueller Job jetzt nicht so schlecht ist.

Was ich gemacht hätte, wenn es nur Absagen gegeben hätte…wahrscheinlich erstmal mit dem Gehalt runtergegangen. Das bekommt man aber z.B. über einen Headhunter schon mit, wenn die Firma findet man ist zu teuer. Ansonsten bekomme ich mit, was die Firmen suchen. Z.B. ist in meinem Bereich das neue IT Sicherheitsgesetz ein großes Thema. Ich denke ich hätte mich dann privat in diese Richtung geschult und es in 3-6 Monaten nochmal probiert. Sprich Skills gezielt antrainieren um dann punkten zu können.

Was natürlich auch schwierig ist, ist das eigene Auftreten. Bei uns hat sich ein Student beworben, der jetzt fertig wird. Der kam mit Hemd aber in Jeans und Sneakers…warum macht der sowas? Mit Mitte 20 sollte man nen Anzug haben. Ich war bei eigentlich allen Gesprächen Overdressed…so what. Als Berater bin ich beim Kunden auch in Vollaustattung…

Aber die Aussage, dass man bei einer Zusage IMMER zuwenig verlangt hat, stimmt nicht. Es gibt einen Spielraum, den man sicher nicht immer zu 100% ausreizt. Aber man befindet sich ja in einem Bereich, der für einen selber in Ordnung ist.

Hab mich 9 Monate lang „Bewerben lassen“ durch einen HH bis ich dann eine passende Firma gefunden habe, 1-2 Firmen pro Monat, finde deine Logik sehr gut nachvollziehbar :slight_smile:

Man bekommt Routine dadurch, weiss was so an Fragen gestellt werden, versuche der Gegenseite einen zu schockieren/aus der Reserve zu locken etc. pp.
Wenn man nicht oft/ lange nicht mehr auf Bewerbungsgespraechen war, kommt man schneller ins rum-eiern etc. pp.

Stell dir mal vor du hast ein Vorstellungsgespraech bei deiner Traumfirma und versemmelst es dann weil du zu Nervoes bist…

Dabei war es mir auch wichtig, zu Gespreachen zu gehen, bei denen man auf keinen Fall anfangen wollte :wink:
Alles hilft, und man kann auch mal die Sau rauslassen, zumindest ein bisschen :smiley:
Ich O-Ton: „Wie wir ja alle wissen, gibt es ophne autom. Tests keine Qualitaet bei der SW Entwicklung“
Die Jungs gegenueber „Aehm… wir testen wenig automatisiert“
Ich: „Aha…“, wertender Blick aufgesetzt, schrieb mir eine Notiz mit leichtem Kopfschuetteln…

AM liebsten sind mir auch diese 80/15 Personaler
HR: "Was sind ihre groessten Schwaechen?
Ich O-Ton: „Ich bin dumm, faul und kann mir schlecht Dinge merken!“
Muss man dann natuerlich gut erklaeren koennen („Will nicht alles selber erfinden sondern bestehende Loesungen nutzen, die von einer Community gepflegt werden, dokumentiert sind bzw. mit Google gefunden werden koennen“, etc. pp.)

Bei einigen Firmen wird man gar nicht erst eingestellt wenn man mit Anzug & Krawatte erscheint, oft Firmen die im Hause entwickeln fuer sich, keine Auftragsarbeit fuer andere. Beach shorts und Flip Flops helfen da.

Zum Thema „Zuviel verlangen“: Geld ist nicht alles, wie ist die Stimmung, wie ist alles organisiert, etc.pp.

:smiley: Also ich würde selbst zu nem Startup nicht mit Flip FLops gehen aber lustige Vorstellung. Ich will auch nicht sagen, dass man bei jedem Job in Vollmontur gehen muss. Es kommt auf den Job an und das (un)passende Outfit zeigt (auch) die gute/schlechte Vorbereitung bzw. Einschätzung.

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Eben :slight_smile:

Mir hat ein HH mal gesagt „Was auch immer du anziehst, bloss keinen Anzug/Krawatte“, Jeans & Poloshirt mit Turnschuhen wurden es dann, dann es gab ein Bier (Augustiner) nach ca. 30 Minuten Gespraech, da musste ich natuerlich unterschreiben. Das Bier gabs auf der Terrasse, Freitag Abends wurde immer getrunken (und sonst auch), der Typ der die „harten“ technischen Frage stellte war schon beim Feierabendbier.

Es gibt nicht DAS outfit fuer ein Bwerbungsbespraech, es muss passen zur Firma, ein HH sollte solche Infos haben.

Ist natürlich fies, mit solchen Methoden Personal zu ködern :wink:

etwas kruder Vergleich der für alles mögliche herhalten kann, etwa auch zu lernen für einen Hungerlohn zu arbeiten

oder näher dran auch in einer Firma zu bestehen, die einem ständig mit Arbeit, Druck, Deadlines, wenig Hilfe und unbezahlten Überstunden überhäuft,
so kann man vielleicht sportlich herausgefordert zum Super-ITler werden, aber wer will schon so eine Herausforderung meistern? einen Titel gibt es auch nicht am Ende, außer ‚Mitarbeiter (Sklave) des Monats‘ :wink:


ob man sich bei Champions League oder 2. Liga bewirbt, das hängt wohl weniger von der Anzahl der Absagen ab, das hat man selber im Vorfeld in der Hand,

bei solch hohen Ansprüchen kann man die Bewerbung (oder eher das gnädige Angebot) auch entsprechend aggresiv formulieren, dicke Gehaltsforderung kann gewiss drinstehen, richtig,
oder auch nicht und andersrum verlangen, dass die Firma ihre Gehaltsvorstellung preisgibt, oder einfach ganz normal dazu

wenn viele Zusagen mit schlechten Gehalt oder viele Gespräche mit schlechten Gehalt/ sonstigen ungenügenden Bedingungen für den Traumjob,
dann kann man auch unter den Zusagen locker aussortieren oder nachverhandeln bis dann doch Absage

mag sein dass es effizienter ist, gleich am Anfang viel zu fordern und gleich Absagen zu bekommen,
aber mit etwas ‚fertig zu werden‘ ist bei solchen Ansprüchen doch wohl eher nicht die Sorge…,
Zusagen kein Problem, höchstens minimal mehr eigene Arbeit

wer sich den Job und das Gehalt aussuchen/ diktieren kann, muss nicht groß im Bewerbungsprozess lernen :wink:

Outfit kommt auch auf die Branche an. Wer bei Unternehmen vorstellt die in konservativen Branchen tätig sind oder z.B. wie bei BWL wo Dekadenz gefragt ist, fährt in voller Montur nicht schlecht.
Dazu muss man die Branche auch kennen.

Allgemein würde ich aber sagen das man lieber Overdressed als Underdressed auftaucht, so oder so. Selbst wenn man bei “hippen jungen” Unternehmen wie Google oder Facebook vorstellt.

http://www.lettersofnote.com/2012/10/people-simply-empty-out.html

Ich bin nach knapp 15 Jahren Selbsttändigkeit, Consultant und Sch*** mit einem kurzen Intermezzo als Lehrer jetzt endgültig in einer Festanstellung gelandet und kann nur sagen: lächerlich. Grotesk.

Der ganze corporate Blödsinn, das Geschwafel („agil“, „Teamplayer“, „best-of-class“), die unsinnige Geldverschwendung, die totale Ahnungslosigkeit jenseits des Tellerands, alte Seniorprogrammierer die wirklich noch nie was anderes als C++ gemacht haben und nicht einmal das richtig beherrschen…

Am liebsten würde ich besoffen und in Unterhosen hingehen - wie sonst soll man Computerexperten aushalten, die von der seriellen Schnittstelle einen Bytestrom auslesen, der - VORSICHT, ACHTUNG - aber in ein „Hex String“ Format konvertiert wird.

Wozu das? Profis sehen zu, dass der Outlook-Kalender schön voll ist und delegieren dann jeden Scheiß. Telefonier, Meeting, Arschkriechen bei wichtigen Entscheidern, defensiv alles absichern und jeden Ball sofort weiterspielen Irgendwo sitzen die schlecht bezahlten Sklaven, die die Tickets abbauen. Bah.

Allein wenn ich daran denke, dass ich letztes Jahr in meinem Sabattical Scala, Akka und Haskell angeschaut habe - völlig überflüssig. Zeitverschwendung. Schon allein deshalb sinnlos, weil man zu 98% mit Leuten zu tun hat, die gar nicht wissen, was ein Erlang für ein Tier ist - und es auch nicht wissen wollen.

Es gibt keinen Grund, bei einem Vorstellungsgespräch nervös zu sein. In fast allen Fällen handelt es sich nämlich um eine Farce.