Flüchtlingskosten

ein Focus-Artikel zum Bundeshaushalt 2017 schreibt es aktuell mal recht deutlich:
Haushaltsdebatte im Bundestag: Lammert weist Merkel mitten in Debatte zurecht - FOCUS Online

Gesamtausgaben: Unterm Strich sollen die Ausgaben im nächsten Jahr auf 328,7 Milliarden Euro klettern, bis 2020 auf 349,3 Milliarden

Flüchtlingskosten: Im geplanten Ausgaben-Plus für 2017 schlagen sich knapp 19 Milliarden Euro des Bundes zur Bewältigung der Zuwanderung sowie zur Bekämpfung der Fluchtursachen nieder. Bis 2020 stehen rund 77,5 Milliarden Euro bereit

das wären mal eben mehr als 5% des Bundeshaushalts, oder nahe so großer Posten wie Infrastruktur oder Bildung,
auch fast so viel wie im großen Sozialblock für Hartz 4 vorgesehen,
https://www.bundeshaushalt-info.de/2016/soll/ausgaben/einzelplan.html

wobei besonders Bildung zum großen Teil Landesaufgabe ist, im Bund nur Unis/ Sonderprojekte,
aber für die Länder kommen sicher auch noch genug Flüchtlingskosten hinzu

5% des Bundeshaushalts, das klingt noch überschaubar,
aber große Teile des Haushalts sind eh festgezurrt, man könnte nicht die 80 Mrd. für die Rente mal eben auf 0 senken (ich hoffe jedenfalls dass es nicht passiert…) oder den Verteidigungshaushalt halbieren,
von den halbwegs liquiden/ verschiebbaren Mitteln gehen also aktuell mal eben 20%, 30%, oder gar 50% nur für die Flüchtlinge drauf, erstaunliche Erkenntnis

auch damit kann man sich immer noch überlegen ob das akzeptabel ist, welche Alternativen oder welche Unmenschlichkeit dem entgegen stände,
aber was wäre wenn Merkel mal nicht nur billig ‚wir schaffen das‘ aussprechen würde sondern echte Fakten a la
„wir nehmen die Flüchlinge auf, damit halbieren wir aber die Investitionen in Forschung + Infrastruktur bzw. nehmen neue Schulden auf bzw. nehmen die erhöhten Einnahmen nicht für Infrastruktur sondern schenken sie den Flüchtlingen“

oder auch „Geld wäre vorhanden um Hartz 4 zu verdoppeln, aber das machen wir nicht, stattdessen bekommen die Flüchtlinge das Geld, bzw. Firmen für Bereitstellung von Wohnraum, Verpflegung, Sicherheit usw.“

populistisch, aber die Wahrheit,
von mir aus könnte man auch gut dazurechnen dass vielleicht 5 Mrd. der erhöhten Steuereinnahmen von diesen 19 Mrd. Ausgaben zurückkommen,
aber dann auch genau genug, wieviel auch als Vermögen bei Einzelpersonen, neuen Millionären und Millardären, ‚verloren‘ gehen,
und 19 Mrd. in Hartz 4 bzw. Jobs in Infrastruktur würde ja genauso 5 oder mehr als Steuern zurückbringen + ordentliche Straßen dazu,

dass die aktuellen Politiker solche konkreten Wahrheiten verschweigen, keine Integrität haben,
das bringt den beispiellosen Aufstieg von AfD & Co., traurig traurig

Ich fand einen Kommentar aus den tagesthemen ganz interessant, der sinngemäß ungefähr so lautete:
Merkel hat bisher keine Fehler gemacht, deswegen kennt sie Selbstkritik nicht, kann keinen Fehler eingestehen(*), und nicht zurückrudern.

Und dann noch etwas Populismus/Sarkasmus:
Eine deutsche Uhr schlägt nicht, sie rückt vor. Und AfD steigt nicht auf, sie ist auf Vormasch. :wink:

(*): Ist aber kein Fehler, ich hand le auch aus Nächstenliebe, das gehört dazu.

Es wird sich schon alles zum guten wenden. :verzweifel:

Nein. Vielleicht bist du noch zu jung, um das bemerkt zu haben, aber … ALLES wird IMMER schlechter. Man kann sich um kleine Verbesserungen bemühen, aber das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Zum Thema: 19 Milliarden. OK. Man könnte es „Peanuts“ nennen, wenn man sieht, wie viel Geld bedenkenlos an anderer Stelle verbrannt wird ( Schwarzbuch - Bund der Steuerzahler deckt auf ) Bei den Flüchtlingen ist es zumindest konzeptuell vielleicht noch sinnvoll investiert. Man könnte versuchen, es schönzurechnen (Wenn für einen Flüchtling einen Monat lang ein Sprachkurs bezahlt wird, und das 1000€ kostet, sind die 1000€ ja nicht weg, sondern fließen in die Tasche des (doitshen!) Lehrers). Man könnte es auch direkt vergleichen mit den 23Mrd, die für die Schulden-Zinsen ausgegeben werden (die doch jetzt eigentlich praktisch 0 sein sollten - Profit!).
Unabhängig davon: Es ist natürlich nicht schön, dass das so viel kostet. Ich behaupte aber mal, dass ein nicht unerheblicher Teil davon „Reibungsverluste“ sind, und der Anteil davon bei diesen 19 Mrd. vielleicht etwas aber nicht viel höher ist, als beim übrigen Bundeshaushalt. Ansonsten … wird man wohl kaum was dagegen machen können. ALLES wird IMMER schlechter.

wie gesagt, die ‚Reibungsverluste‘ bzw. zusätzlichen Steuereinnahmen hätte man genauso mit jeder anderen Art der Ausgaben des Geldes,
etwa schönen Urlaub (bzw. dringend benötigte Waschmaschine oder Pause vom Dritt-Job) oder Kaufkraft für die Bürger oder Straßenbau,
dann hätte man zusätzlich auch noch besseres Leben oder neue Straßen, so hat man ‚nichts‘ davon,

es wäre ok, zu argumentieren dass die Deutschen auf Wohlstand und heile Straßen für heiles Gewissen verzichten könnten,
nur muss das fair kommuniziert werden statt die Taktik dass alles so nebenbei zu schaffen ist, ohne dass sich irgendetwas real verändert, also verschlechtert


und das Sinken der Schulden-Zinsen ist nun komplett unabhängig von den aktuellen Flüchtlingen,
günstig für Merkel in gewisser Weise dass man die aktuellen Zusatzkosten so glimpflich einbauen kann,
anderenfalls wären vielleicht Steuersenkungen oder sonstige Wohltaten drin, Rentenniveau paar Jahre paar Prozent höher,

unter der pessimistischen Annahme dass das Geld sonst auch nur verkorrumpiert/ verschwendet worden wäre,
da kann es freilich an Flüchtlinge (bzw. profitierende Firmen, auch wieder teils Korruption…) gehen


5% des Haushalts bzw. 30% und mehr der flüssigen Mittel allein für die bisher vorhandenen + vielleicht was bis 2017 nach Planung noch zuzugeben gewagt,
man stelle sich vor es käme noch eine Million jedes Jahr…,
allein evtl. Familiennachzug und das normale Rauschen wird sicher schon noch Hunderttausende bedeuten, ob bis 2017 bereits eingerechnet oder nicht

wieviel es aktuell tatsächlich sind trotz der nicht vorhandenen Wellen in der Presse ist überhaupt die Frage…
BMI - Nachrichten - 2015: Mehr Asylanträge in Deutschland als jemals zuvor
+
BMI - Nachrichten - 396.947 Asylanträge im ersten Halbjahr 2016
kennt zwei Rechnungswege, einmal EASY

Im Monat Dezember 2015 wurden im EASY-System 127.320 Zugänge von Asylsuchenden registriert (Vormonat: 206.101).

Von Januar bis Dezember 2015 wurden im EASY-System 1.091.894 Zugänge von Asylsuchenden registriert.


Hingegen ist der Zugang von neu eingereisten Asylsuchenden im ersten Halbjahr 2016 stark rückläufig: wurden im Januar 2016 noch fast 92.000 Asylsuchende im EASY-System gezählt, so verringerte sich diese Zahl bis Juni 2016 auf monatlich ca. 16.000. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2016 im EASY-System bundesweit 222.264 Zugänge von Asylsuchenden registriert.

und dann noch die normalen Asylanträge, 2015 vergleichsweise weniger, dafür 2016 bereits viele, dürfte im ganzen Jahr über 2015 liegen,
wohl EASY aus Vorjahr…, der Juni zuletzt gar ein Spitzenwert…

„Mit über 476.649 Asylanträgen haben wir im vergangenen Jahr die bislang höchste Zahl von Asylbewerberzugängen erreicht, die je in Deutschland verzeichnet worden ist. Die tatsächliche Zahl der zum Zwecke der Asylantragstellung eingereisten Personen liegt deutlich höher.“


Im ersten Halbjahr 2016 wurden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge insgesamt 396.947 Asylanträge gestellt. Dies bedeutet einen Anstieg um 121,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015.

Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge haben 74.637 Personen im Juni 2016 einen förmlichen Asylantrag gestellt, davon 73.033 als Erstanträge und 1.604 als Folgeanträge. Damit ist die Zahl der Asylbewerber gegenüber dem Vorjahresmonat um 39.188 Personen (+110,5 Prozent) und gegenüber dem Vormonat um 19.378 Personen (+35,1 Prozent) gestiegen.

Die Ausgaben wären verkraftbar, wenn es dabei bleiben würde. Integration dauert aber viel länger und ist sehr viel teurer, als unsere Politiker zugeben wollen. Bis Deutschland einmal tatsächlich von seinen neuen Mitbürgern netto profitiert, bin ich längst in Rente: Arbeitsmarkt : Flüchtlinge ziehen erst nach 20 Jahren mit Inländern gleich - Wirtschaft - FAZ

Die Kosten sind doch auch nur ein Teil der Wahrheit.

Viel interessanter sind doch die Gruende, ueber die sollte man diskutieren. Solang wir fast doppelt so viel ausgeben, um zu helfen, Bomben in irgendwelche Laender zu schmeissen oder irgendwo, irgendwelche Leute per Drohnen und ohne Gerichtsverfahren einfach so abzuschiessen, brauchen wir uns nicht zu beschweren, wenn die Leute von dort weg wollen.

Zudem sollte man nicht vergessen, was das Geld im Haushalt ueberhaupt ist. In Zeiten negativer Zinsen auf Schulden, keine neuen aufzunehmen, ist dann an Dummheit fast nicht mehr erfassbar. Aber solang die Mehrheit denkt, der Staatshaushalt funktioniert wie der zu Hause, sind wir eh nicht mehr zu retten.

Zum Thema Fluechtlinge, Afd und Rechte faellt mir eigentlich nur die aktuelle Anstalt ein.

Was ich persönlich immer schwierig finde bei solchen Kostenrechnungen:
Wir reden gleichzeitig von Rente, wer glaubt daran (außer Lex ;-)) mit 65 noch Rente zu sehen? Das Problem ist, unser Generationenvertrag funktioniert jetzt schon nicht mehr. Es sind nicht genug Kinder da um die Rente in den kommenden Jahrzehnten zu halten, das geht ja jetzt schon nicht mehr.
Die Deutschen werden nicht plötzlich mehr Kinder bekommen, aber man kann sie „extern“ ran holen. Tatsächlich kostet diese Idee erstmal, sichert uns aber noch mal 5-10-15 Jahre unser Rentensystem.

Ich bin sicher kein Merkel-Fan (eher das krasse Gegenteil) aber da steckt schon was hinter - ob die das geplant hat oder nicht - hier lasse ich mal Interpretationsspielraum :slight_smile:

PS: Nein ich bin nicht der Meinung, dass die Art und Weise wie sie aufgenommen wurden richtig war - aber wenn ich Flüchtling wäre, wollte ich auch Hilfe. Und ich bin sicher, die meisten sind keine Idioten (zumind sind mir die Flüchtlinge in der offenen Containerbausiedlung hinter’m Haus um Längen lieber als diese möchtegern harten, halbstarken Gangster die hier Mittags rumlaufen.

Oh man, ich sollte mir auch eine politische Signatur machen. Wir sollten alle auf Merkel hören und uns in unserem Ton mäßigen. Was die Anstalt betrifft, so hab ich nix anderes erwartet, aber auch bei Satire sollte man fair bleiben.

Sonst konnte ich bisher nicht alle Links durchzulesen.

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Folgebeitrag, durch Forumsoftware nicht wiederherzustellen:

Natürlich. Es ist aber unehrlich, sich das ganze schönzurechnen. Zahlen aus anderen Ländern wie Schweden zeigen, dass es - wenn überhaupt - sehr lange dauert, bevor sich Flüchtlinge rein wirtschaftlich gesehen „rechnen“. Wenn wir uns eine Meinung bilden sollen, dann bitte auf Basis von Fakten, und nicht irgendwelchen Luftschlössern.

Es ist ja in Ordnung, wenn wir uns als Gesellschaft für die Aufnahme von Flüchtligen entscheiden, nur gehört zu einer qualifizierten Entscheidung eben auch, die bereits bekannten Nachteile zu berücksichtigen.

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen! Es gibt 26 Jahre nach der Wende immer noch Unterschiede zwischen Ost und West. Wenn bspw. irgendwelche Löhne ausgehandelt werden, bekommt man im Westen immer noch mehr drauf, als im Osten.
…und wir reden hier von Landsleuten.

im Durchschnitt zahlt jeder auch nur 100 Euro Steuern die Woche (Bundesanteil und ja sowieso nicht alle 80 Mio. usw),
5% bleiben 5%, da läßt sich nicht dran drehen, vom variablen Anteil bis zu 50%,
es ist die Höhe der jährlichen Investition in Straßen, wann wurde die mal zuletzt deutschlandweit verdoppelt?
es ist die Höhe Hartz 4, wann wurde das zuletzt mal deutschlandweit verdoppelt?
usw., nur Wiederholung, da helfen keine Zahlentricks, die auch keine sind

oder auch: nur 1 Euro nur 1 Woche von allen Deutschen wären mal eben 80 Mio., das verschwendet ist schon Wahnsinn, ein großer Skandal a la Jahr Verteuerung Elbphilharmonie jedes Jahr,
nun das nun mal eben 250fach, pro Jahr, und das auch erst der Anfang

und es bringt rein gar nichts in der Welt, pro Jahr gibt es in Afrika allein 20 Mio. neue Münder zu stopfen,
illusorisch sie alle aufzunehmen (pro Jahr), nur die Hoffnung in die Welt gesetzt

Es gibt bei diesen Fragen viel zu viele Facetten, die beleuchtet werden müßten, um sachlich-fundierte Aussagen machen zu können, aber … denke, der Vergleich hinkt etwas. Ganz vordergründig: Die Miete pro qm in Drebkau dürfte etwas niedriger sein als in München - allgemeiner eben die Lebenshaltungskosten. Warum das so ist, ob das anders sein sollte, was man dagegen machen kann usw. sind alles Fragen, über die man reden könnte, aber … das sind die angedeuteten Facetten.

Ansonsten … solche Zahlenspiele, irgendwelche Kosten durch 80 Mio zu teilen, finde ich höchst fragwürdig - aber auch da ist eine differenzierte Betrachtung schwierig. Ganz oberflächlich, am Beispiel „Hartz4-Verdopplung vs. Flüchtlinge“ könnte man (oberflächlich!!!) sagen, dass die Investition in die Flüchtlinge dazu beiträgt, dass sie in Zukunft wertvolle, produktive Mitglieder unserer doitsch-abendländischen Leitkultur werden, aber eine Verdopplung von Hartz4 nur dazu führen würde, dass sich dieses Sozialschmarotzergesellschaftsabschaumskrebsgeschwür weiter vergrößert. (Polemik? Iiiich doch nicht… es geht nur darum, eine Message rüberzubringen :o) )

ist nur das Geschwür Polemik oder auch der Teil der ‘wertvollen, produktive Mitglieder’?
ist dann doch mal wieder der Fachkräftemangel ausbrochen?
es gibt genug arbeitslose Top-Ausgebildete in Deutschland,
und das Herr der Hartz 4er bringt, falls wirklich angenommen nicht die beste Arbeitseinstellung, dann jedenfalls auch viel wertvolles mit:
deutscher Sprache und Schulbildung, weitgehend gemeinsame/ problemlose Kulturvorstellung und Religion,

trotzdem immer noch genug Hindernisse so dass auf Ausbildung lieber doch mal verzichet wird,
und auch nach 25 Jahren gegen Ost Vorurteile und kein massiver Run nach diesen frischen möglichen Arbeitskräften,
so riesig kann die Not nicht sein,

falls danach immer noch Bedarf, würden jederzeit Millionen aus Osteuropa oder Indien/ China kommen, bestens ausgebildet und weitgehend freiheitlich freundlich unbelastet aufgewachsen

sollten die aktuellen Einwanderer in nennenswerten Anteil besser motiviert sein als etwa Arbeitlose im Lande,
so dass nur schnell kleiner Deutschkurs im Weg steht zur tollen Ergänzung im Lande?
Hartz 4 wäre für die ein Vermögen im Vergleich zum Leben vorher, trotzdem besonders engagiert zu arbeiten?

wieviel von den 19 Mrd. tatsächlich für Aus-/Weiterbildung und nicht für Unterkunft, Essen, Sicherheit, Barauszahlung drauf geht, darf auch noch geraten werden

falls für halbe Löhne arbeitend, dann als Arbeitnehmer wohl gern genommen…,
genau das immer der Knackpunkt: die Arbeitgeber sparen an Löhnen zu Tode, sourcen out zu halben Kosten, verkaufen aber zum alten Preis, Geld wird eingestrichen,
saugen den Staat aus, aber für sich selber Steuern 0, Reichtum über alles,

genau das kann nicht funktionieren, auch wenn andere das anfangs vielleicht nicht wissen als einziger Unterschied nur eine Frage der Zeit bis die genauso überlegen, ob ‘sich Arbeit lohnt’,
daran muss gearbeitet werden, Schere Arm vs Reich, gerechte Steuern, gerechte Arbeit, dann alle anderen Probleme so weit durch Politik beeinflussbar weitgehend mit behandelt

Beides.

Den haben wir doch immer :rolleyes:

::manwink

Mal wieder Zeit, den Langenscheidt „SlaterB’sch - Deutsch / Deutsch - SlaterB’sch“ auszupacken :smiley: Aber ich versuch’s:

Die Probleme sind ja nicht neu. Manche Politiker sagen auch immer wieder, dass durch die Flüchtlinge in erster Linie bestehende Probleme verstärkt wurden (ähmm… und das sagen sie, als wäre es … nun, nicht direkt etwas „positives“ … aber zumindest „rechtfertigend“). Natürlich „fehlen Fachkräfte“, wenn man „Fachkräfte“ nur eng genug fasst. (Ein 18jähriger, der alles perfekt kann, aber für einen Hungerlohn die letzte Drecksarbeit macht?). Ich glaube, dass es viele Berufe gibt, wo die Sprache nur bedingt ein Hindernis ist. Vom Kerl am Fließband, der mit 10 Sätzen auskommt bis zum Ingenieur, der vielleicht perfekt Englisch spricht, und arbeiten könnte, aber nicht arbeiten darf, weil es eben nicht Deutsch ist, gäbe es viele Stellen, an denen man sich einbringen (und, nebenbei, nebenbei (sic!) Deutsch lernen) könnte. Über die Motivation von 1 Mio Menschen pauschale Aussagen zu machen, ist schwierig. Man könnte versuchen, in feinste Verästelungen von Problemen hineinzuanalysieren. Die Probleme sind vielschichtig, und oft eher organisatorisch. Zumindest erscheint mir die Vorstellung absurd, dass jemand erstmal ein Jahr lang richtig durch-integriert wird, bevor er zu Arbeiten anfangen darf. (Von himmelschreiend-hirnrissigen gesetzlichen Regelungen und anderen Amtsstuben-Absurditäten mal ganz abgesehen. Ein Ayslverfahren dauert 6 Monate. Ich glaube, es könnte auch in 6 Tagen abgehandelt werden, aber … diejenigen, die das erreichen könnten, haben kein Interesse daran - und umgekehrt).

Trotz allem ist mir nicht klar, worauf du eigentlich hin argumentierst. „„Soll man die Leute wieder heimschicken?““ Nur 10 Statt 20 Milliarden ausgeben? Zusätzlich zu den 20 Milliarden auch nochmal 20 Milliarden für eine HartzIV-Verdopplung? Oder soll das ales nur der Versuch sein, selbst dem dümmsten klarzumachen, dass wir hier ein gewaltiges Problem vor uns haben? Oder was ganz anderes: Wer führt in Syrien eigentlich Krieg? Ich glaube jedenfalls, dass es nicht wirklich die Syrer sind Internationale Nachrichten aus aller Welt | tagesschau.de Aber wer will das schon hören.

Aussagen über 1 Mio. Einwanderer also genauso wie viele Mio. verfügbare Arbeitskräfte in Deutschland, abgesehen von diversen harten Fakten,
insofern also Vorsicht hinsichtlich Argumenten a la ‚Investition in wertvolle, produktive Mitglieder‘ als Ausrede

Trotz allem ist mir nicht klar, worauf du eigentlich hin argumentierst. „„Soll man die Leute wieder heimschicken?““ Nur 10 Statt 20 Milliarden ausgeben? Zusätzlich zu den 20 Milliarden auch nochmal 20 Milliarden für eine HartzIV-Verdopplung? Oder soll das ales nur der Versuch sein, selbst dem dümmsten klarzumachen, dass wir hier ein gewaltiges Problem vor uns haben?

warum muss man überhaupt auf etwas hinaus sein wenn auf 20 Mrd. Euro neue Kosten im Bundeshaushalt hinzuweisen sind?
das ist einfach eine Nachricht, bis auf die Wende einmalige Aktion in der Geschichte des Landes, weitgehend ohne gesetzliche Grundlage/ Bestätigung
(außer ‚Asyl für die ganze Welt‘ pauschal im Grundgesetz, 50 Jahre nicht derart in Anspruch genommen) von einer ‚wir schaffen das‘-Kanzlerin in die Welt gesetzt,

auf die Geschichte der Menschheit mit jährlich 100 Mio. Geburten/ Toden, dutzende Mio. Kinder hungernd in der Welt hat das keine Auswirkung (und sie hungern weiter),
aber planlos wird eines der wenigen kraftvollen Länder schwer geschädigt (vorerst bereits in der Höhe der gesamten Infrastrukturausgaben!), Europa in die Krise gestürzt,

das wird in der Geschichte bleiben, wie hoffentlich auch die endgültige Erkenntnis, dass sich das nie irgendwo so planlos und verschwenderisch wiederholen darf,
zumindest die restlichen Länder besser geschützt, wenn auch die meisten schon so schlau genug waren


von Anfang an ist vollkommen klar dass Flüchtlinge allein in Syrien oder direkter Nachbarschaft bestehen können, in geschützen Hilfslagern, mit Zelten und einfachen Essen unterstützt,
etwa im kleinen Libanon schon so viele, nur 1 Mrd. Hilfe dort pro Jahr würde genauso viel bringen wie 20 Mrd. (oder nochmal ähnliche Höhen in Kosten der Länder und nicht bilanzierbar) hier,
aber da haben die Politiker ja lieber gespart,
für Afrika ggfs. genauso

für die Politik braucht es die Ehrlichkeit des Versagens in Vergangenheit und aktuell,
faire Aufklärung der Kosten, konkrete Aussagen zur Zukunft,
sonst wächst die AfD weiter bis zur Mehrheit, vollkommen gerechtfertigt,

Es ist ganz einfach. Wenn ich 1 € einnehme, und auf Dauer 2 € ausgebe, kann der Haushalt nicht funktionieren. Das ist ganz einfach, und im Bund nicht anders als im Haushalt. Oder sollte man sich in ein solidarisches Schuldverhältnis begeben, damit andere andere gängeln können? Ich hab deine unbestreitbare Logik noch nicht ganz verstanden.

Ich weiß, dass ich damit den „Rechten“ vorschub leiste. Aber ist mir egal, Wahrheit ist Wahrheit.

Und was die Frage betrifft, wenn 2 bis 5 (es sei hier mal Familiennachzug und demografischer Wandel in die Runde geworfen) zu 80 dazukommen, ist das auch nur menschlich.

Es ist aber nicht menschlich, nur junge Männer aufzunehmen, Wir brauchen auch die Alten, Kranken, Schwachen usw. im Sinne der menschlichkeit. Warum wird darüber nicht debattiert?

Es gibt nicht nur gut Ausgebildete Flüchtlinge, die in 1 Mon. die deutsche Sprache gut, richtig, komplett beherrschen - sondern auch die „anderen“.

*** Edit ***

Wer übrigens mal andere Berichterstattung als die „immergleiche“ deutsche Berichterstattung hören möchte, der sollte mal BBC World einschalten, da hat beatrix from storch ein interessantes Interview über alternative for germany gegeben, und einige Dinge richtigstellt, die über unsere gar nicht durchkommen. :stumm:

Sicher, dein Vergleich hinkt sogar ganz gewaltig. Habe selten so einen schlechten Äpfel-mit-Birnen-Vergleich gesehen, wie du ihn hier gemacht hast…
München ist eine Metropole in einem Ballungsgebiet, Drebkau eine 5000-Seelen-Gemeinde an der Grenze zu Polen. Vergleiche doch mal die Löhne und Lebenshaltungskosten von München mit Dresden, Leipzig oder Berlin.
Von Firmen, die auch Geschäftsstellen im Osten haben, wird dieses unsinnige Argument immer wieder gerne hervor gezogen. Bei ähnlichen Lebenshaltungskosten gibt es teilweise ein deutliches Lohngefälle.
Aber daran haben die PO-litik und auch die Gewerkschaften Mitschuld. Denn die handeln für West-Tarife immer noch 1% bis 3% mehr Gehalt für die Mitarbeiter aus. So geht die Schere immer weiter auseinander und eine Angleichung ist in weiter Ferne.
Daher: [QUOTE=L-ectron-X]Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen![/quote]
Ich will mich aber nicht beklagen, mir geht es deutlich besser, als manch Anderem hier.

Das sollte auch nicht nazihaft klingen. Aber wir nehmen nur junge Männer hier auf, und sagen dann, das ist menschlich. Menschlich wäre es aber, halb oder ganz Syrien hier aufzunehmen.

Der andere Gedanke wäre der von z. B. Immanuel Kant, die Lebenssituation in den anderen Ländern zu verbessern. Hab ich hier auch noch nicht gelesen.

So, los, jetzt greift mich doch mal jemand an. :smiley:

Ja nun, das war, in diesem Sinne, „Absicht“: Ich habe die Studie, aus der die FAZ da ihre Aussagen füttert, nicht gelesen (natürlich? Websuche: „The Ars Banana Experiment“). Aber soweit ich das sehe, geht es um das Beschäftigungsniveau, und nicht etwa das Lohnniveau. Auch da könnte man in http://media1.faz.net/ppmedia/aktuell/2370022459/1.2917439/default/karte-arbeitslosenzahlen.jpg ein Ost-West-Gefälle erkennen. Man könnte nun die Frage stellen, wo DIESES Gefälle zwischen den fleißigen Wessis und den Faulen Ossies herkommt :o) und ob nicht ein niedrigeres Lohnniveau gerade ein Beitrag dazu sein könnte, dieses Gefälle abzuflachen, aber ich persönlich traue mir nicht zu, die politisch-volkswirtschaftlichen Zusammenhänge da bewerten zu können, und … nicht zuletzt ging es bei meinem Einlaß mit dem hinkenden Vergleich ja darum, dass das IMHO auf die Flüchtlingsfrage kaum übertragbar ist, und da andere Faktoren eine Rolle spielen.

[ot]

Merkwürdig. Hab das kontrolliert. Im Urheber der Aussage müsste @Landei stehen. Ich habe das Zitat über die Zitat-Funktion angelegt… Der Urheber wurde dabei automatisch angelegt, ich habe das aber nicht kontrolliert.
Werde mal ein Auge drauf behalten.

Den Urheber korrigiere ich dann mal.[/ot]