Freut mich, dass es dir in Aachen gefällt. Aus meiner Erfahrung heraus tun sich die meisten Studienanfänger mit der Umstellung von Schule auf Studium schwer. Da fehlt selbst das Grundwissen, wie der Unterschied zwischen Vorlesung und Übung oder der Unterschied Gute UNI, schlechte UNI. Und wenn sogar auf Übungsscheine verzichtet wird, dann fällt den meisten erst vor kurz vor der Klausur auf, dass sie ein riesiges Problem haben. Bei Übungen, gerade wenn es Studiengänge mit vielen Studenten sind, sind diese dermassen unterbesetzt, dass dem Übungsleiter nur die Möglichkeit bleibt, die Lösungen vorzukauen, was dazu führt, dass man diese evtl. nachvollziehen kann, aber die Fähigkeit, diese selbständig zu erarbeiten nicht erlernt wird.
Und genau hier denke ich, hat die Schüleruni einen guten Beitrag geleistet, einen mal grundsätzlich darauf vorzubereiten. Nicht zuletzt, sollte man auch nicht vergessen, dass gerade mit Bologna-Reform, Verschulung und dem massiven Shit-Storm, den Dozenten ausgesetzt sind, wenn sie streng bewerten für eine massive Vereinfachung des Studiums gesorgt haben. IMO, YMMV.
Fachkräftemangel hin oder her, wenn man als Bewerber keinen Job oder nur lächerliche Angebote bekommt, dann ist das ganze Gerede vom Fachkräftemangel relativ egal. Die Gründe dafür liegen ja meist beim individuellen Bewerber und der Bewertung des jeweiligen AG darüber, ob der entweder zu alt oder zu jung ist, einen Mangel an Erfahrung oder einen falschen Themenschwerpunkt hat, auch wenn sich sonst keiner auf diese Stelle bewirbt.
Fachkräftemangel an sich, ob es ihn nun gibt oder nicht sei mal dahingestellt, sorgt dafür dass die Wirtschaft nicht alles machen kann, was sie gerne möchte. Folge sind Umsatzeinbussen und Steuerausfälle. Da helfen letztendlich nur Investitionen in Bildung und Ausbildung. Letzteres ein Feld, dass wenn ich es richtig herauslese bei inv_zim AG nicht machbar ist. Was macht also das Unternehmen? Es nimmt nur die lukrativen Aufträge an und das unrentable Zeug fällt unter den Tisch, solange man eine gute Auslastung hat, andernfalls nimmt man alles was Umsatz bringt. Das Problem ist aus meiner Sicht aber, dass es für einen Entwickler, sehr schwierig ist, von 0 auf 100, quasi direkt von der Uni die Leistung zu erbringen die ein 90k-Job verlangt, die lukrativen Aufträge aber genau nach so Leuten verlangen die keine Fehler machen. Würde ich mich da Bewerben und 40k veranschlagen, da es hier und da noch Defizite gibt, die in einem halben Jahr weg sein würden, dann fiele ich da doch schon durch das Raster. Und wenn ich dann nach zwei Jahren die Erfahrung hätte um in einer 80-90k Klasse mitzuspielen, dann würde ich gerne das Gesicht des Chefs sehen, wenn ich mal gut und gerne das Doppelte an Gehalt hätte. Kurz um würde man getrennte Wege gehen und der AG wäre enttäuscht, weil er soviel in einen Investiert hat und nun so hintergangen wird.