Meta: Über Debattenkultur

Gerade bei kontroversen Themen, oder wenn man sehr unterschiedliche Ansichten hat, oder wenn man sich wenig kennt, ist es wichtig, die Frage stellen zu können, warum jemand eine andere Ansicht hat. Und es ist wichtig, sowohl bei Aussagen als auch bei den Fragen, die jemand stellt, guten Willen an den Tag zu legen. Wenn mich jemand fragen würde: „Warum glaubst du, dass die Erde nicht flach ist?“, dann würde ich die Frage ruhig und sachlich beantworten. Dabei wäre mir egal, ob derjenige ein „Flat Earther“ ist, und (vielleicht noch wichtiger) ich würde das nicht annehmen, nur, weil derjenige mir diese Frage gestellt hat. Es ist eine legitime Frage, auf die man eine vernünftige, sachliche, „gute“ Antwort geben kann.

Das Format ist ein komplett anderes. Und es war schon immer so, dass Stackoverflow in Hausaufgaben-Fragen zu ersticken drohte. (Einige policy-Änderungen in den letzten Jahren haben das Problem verstärkt - inzwischen gehe ich davon aus, dass die Firma gar nicht mehr das Ziel hat, eine Bibliothek von guten Fragen mit guten Antworten aufzubauen, sondern schlicht „User-Masse“ generieren will - vermutlich wegen der Annahme dass „Viele User“ == „Erfolgreiche IT-Firma“…)

Hausaufgaben-Fragen können in einem Forum besser behandelt werden. Auch da besteht natürlich die Gefahr, dass die 5 1/2 Phasen durchlaufen werden. Aber … auch das zu vermeiden ist eine Form von „Debattenkultur“.

Ansonsten … ab und zu kommen ja noch mal Fragen zu JCuda, das ist für mich ein recht wichtiger Punkt.