Frust-Thread

Die Frage ist, wie man damit umgeht. „Die kleinen hängt man, die großen läßt man laufen“ ist ja klassisch. Jetzt auf pervertierte Auswüchse ausufernder Bürokratie zu verweisen, und zum Beispiel zu fragen, ob man nach drei Jahren eine Steuerhinterziehung von 16 cent ahnden sollte könnte die vordergründige Frage provozieren, wie viele Cent es denn sein müßten, damit es ahndenswert wäre (mehr als die Portokosten vielleicht?).

Vielleicht hat er sich ja auch gar nichts zu Schulden kommen lassen. Das weiß man ja nicht. Aber der kritischste Punkt ist ja gerade der, dass Journalisten (zu Recht) mal nachschauen wollten, was da abgelaufen ist, und damit auf eine Art umgegangen wurde, die 1. an sich nicht in Ordnung ist, und 2. natürlich dem ganzen einen noch schaleren Beigeschmack verleiht, als es ohnehin schon hatte.

Bin immer noch auf der Suche nach einer Anstellung, irgendwie ist das alles sehr komisch im Moment, subjektiv kann ich mich in den letzten 20 Jahren an keine Situation erinnern, in der ich es so schwer hatte etwas zu finden, dazu muss ich sagen dass ich 2001/2002 und 2008 bereits angestellt war als die Lage auf dem Arbeitsmarkt wohl auch nicht so grossartig war.

Es scheint, als ob die Kurzarbeiterregelung dazu beitraegt: Neueinstellungen trotz Kurzarbeit?

Also Subventionen vom Staat bekommt eine Firma nur, wenn es ihr nachweislich schlecht geht, damit sollen Arbeitsplaetze erhalten bleiben.
Wenn allerdings dann eine Firma welche diese Subventionen vom Staat bekommt, jemanden einstellt, steht das ja im Widerspruch dazu, dass diese Firma Anspruch auf diese Subventionen hat…

Klar ist das eine fuer mich sehr bequeme Erklaerung, weil dann liegt es ja nicht an mir ( :wink: ), aber auch ansonsten scheint das IMO logisch warum gerade die Dinge - zumindest fuer mich - soviel schwieriger sind.

Im konkreten gibt es IMO weniger Stellenagebote, und die Interviewprozesse scheinen langsamer zu laufen als früher™. Bis Januar habe ich persoenlich nur relativ wenig gefunden, danach wurde es etwas besser, aber nun zieht es sich eben hin…

„thanks 'rona“

Schoenes Beispiel!

Ich weiss nicht wie das gehandhabt wird, hoffe nur dass da nutzten und Aufwand im Verhaeltnis stehen (bin wahrscheinlich naiv), koennte mir aber vorstellen dass man da intern wohl Leitlinien hat.

Ja das ist sehr „komisch“, das sollte man heutzutage nicht mehr tolerieren, aber vielleicht bin ich da auch naiv :slight_smile:

Endlich. Mich hat dieses Geplärre aus den Kinderwägen schon immer genervt. Jetzt gibt es die Lösung:

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Landtag-verabschiedet-neues-Polizeigesetz-fuer-SH,polizeigesetz396.html

„Alle umlegen - soll Gott sie aussortieren“ (Arthur Bouvier)

Nun, 20 Jahre? Da haben wir’s ja schon: Du bist alt. Warum sollte dich jemand einstellen, wenn er auch den 20jährigen „Bachelor von der Fachhochschule“ einstellen kann, dessen Bachelorarbeit ein verkapptes, öffentlich finanziertes Betriebspraktikum war, in dessen Rahmen er sich in genau die (ganz modernen :roll_eyes: ) Technologien einarbeiten konnte, die die Firma gerade braucht? Warum sollten sie riskieren, sich mir dir altem Sack einen „Nagel ohne Kopf“ ins Haus zu holen, der vielleicht so lästige, störende Eigenschaften hat wie 1. technische Ahnung, 2. eigene Ideen, 3. Erfahrung, oder 4. (und das ist wirklich das schimmste: ) Selbstachtung (*schauder*)? Am besten auch noch jemanden mit Familie, der sein mangelndes Engagement, seine mangelnde Dynamik, und seine fehlende Motivation unverhohlen durch solche Spinner-Forderungen wie „arbeitsfreie Wochenenden“ untermauert? Und das obwohl sie auch einen „Junior-Full-Stack-Developer“ haben kann, dem sie 30% weniger bezahlen muss, den sie noch nach ihrem Willen ihn die von ihr gewünschte Form pressen kann, und der solche Firmen-Benefits wie „gratis Softdrinks (aber nur koffeinhaltige)“ zu schätzen weiß?

Warum sollte eine Firma jemanden einstellen, dessen unverselle Verbitterung dazu führt, dass er der Top-Poster im „Frust-Thread“ eines Forums ist, in dem es um eine Programmiersprache geht, die nur alte Leute verwenden?

Edit: Ach nee, du hast ja das . Das gehört ja mir :flushed:

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„Wir werden deshalb auch die Plattformbetreiber verpflichten, die Voraussetzungen für eine grundsätzliche Identifizierbarkeit zu schaffen.“

Die anonyme und pseudonyme Online-Nutzung schütze viele Journalisten und Freiheitskämpfer in aller Welt vor Verfolgung und Bedrohung. Sie sei eine „wichtige Voraussetzung für eine freie Meinungsäußerung und der beste Schutz vor Diskriminierungen“. Nutzer sollen aber ihren richtigen Namen bei der Registrierung bei Online-Diensten angeben müssen, damit Ermittler diese gegebenenfalls rasch mit der umstrittenen Bestandsdatenauskunft abfragen können.

Anonymität schützt Journalisten und Freiheitskämpfer vor Verfolgung und Bedrohung. Aber… was bilden die sich denn ein, einfach so „geschützt“ zu sein? So weit kommt’s noch. Da könnte ja jeder kommen. Wenn der Staat jemanden verfolgen und bedrohen will, muss er natürlich die Möglichkeit dazu haben! Wie soll man denn sonst „Lobbyarbeit“ betreiben, oder „Schutzmaßnahmen“ für die Bürger ergreifen?

No comment.

Nochmal zum Mitschreiben:

  • Leute bekommen einen Steuerbescheid über 16 cent weil sie Kaffeepads im Internet bestellt haben
  • Die Unionsleute, die jetzt ihr „Ehrenwort“ ( :roll_eyes: ) abgegeben haben, dass sie „ganz echt nix böses“ gemacht haben, und die jeden Monat so viel Geld bekommen, wie andere im Jahr verdienen, streiten jetzt öffentlichkeitswirksam darüber, ob sie sagen müssen, wenn sie obendrauf noch 100000€ Bestechungsgelder „Vergütungen“ zugesteckt bekommen, und sie damit den „Spender“ bitten müssen, diese Spende auf 99999€ zu reduzieren, auf 2*>50000 aufzuteilen, das ganze nicht mehr mit Bargeld in einem Aktenkoffer abzuwickeln, oder … ob das Gemauschel und Geschacher so weitergehen kann, wie bisher.

Hmja. Die verarschen uns. Das ist zwar nix neues, aber … die scheinen das ja nicht mal mehr verstecken zu wollen :confused:

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Ich sag ja nicht das in Griechenland oder anderswo Dinge immer besser sind, aber vieleicht gibt es ja die eine oder andere Idee die man uebernehmen koennte

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Natürlich wäre das eine Lösung.

Die 63jährige Putzfrau, die Samstags morgens auf dem Wochenmarkt einen Stand aufbaut, an dem sie selbstgehäkelte Topflappen verkauft, damit sie am Wochenende nicht Lebensmittelreste bei der Tafel abholen muss, bekommt diesen Stand von der Gewerbeaufsicht mit Baseballschlägern zertrümmert um dieses verbrecherische Treiben zu unterbinden, während andere von allen Seiten mit Geld, Immoblien, Autos und Reisen und verschiedenen anderen Luxusgütern beworfen werden, obwohl sie schon durch ihr Abgeordnetengehalt in Geld schwimmen.

Nun kann man mir vorwerfen, dass das überpitzt formuliert ist. Aber die Alternative bestünde darin, das zu relativieren und damit zu suggerieren, das bedürfe keiner Veränderung (und vielleicht nichtmal einer „Rechtfertigung“). Aber das erschine mir unpassend. Der Punkt ist: Die überspitzte Formulierung ist deutlich näher an der Wahrheit, als die Aussage, dass das alles in Ordnung wäre.

Ich denke dass da das Problem ist, da wird viel zu viel „normalisiert“…
Korrupte Politiker? Ja klar, was denn sonst!
Politiker die dazu verdienen wenn bestimmte Auftraege and bestimmte Firmen gehen? Ja das ist halt so…

Das sind alles kriminelle Taten, die sollte man als solche darstellen und verfolgen.

:money_with_wings:

Tagesthemen geschaut.

Mit dem Anti-Hass-Gesetz wird das Strafgesetzbuch erweitert und verschärft. Schon das „Billigen“ oder Androhen von Straftaten etwa in sozialen Netzwerken gilt wieder als Verbrechen

Wer öffentlich im Netz andere beleidigt, dem drohen bis zu zwei Jahre Haft.

Und wenn ich nun sage: „Ich schreibe jetzt gleich vielleicht etwas, was gegen das Anti-Hass-Gesetz verstößt“ (und ich damit eine Straftat androhe), können sich die Juristen trefflich darüber streiten, ob ich damit gegen das Anti-Hass-Gesetz verstoße, und damit eine Straftat begehe.

Und wenn von Beleidigungen die Rede ist: Man muss schon ein ziemlicher Idiot sein, um nicht zu wissen, wo hin das führen wird. Wenn jemand etwas sagt, was jemandem (der Macht hat) nicht passt, wird er eingesperrt. Niemand wird sich gegen diesen Vorwurf verteidigen können. Einen fruchtbareren Nährboden für Totalitarismus gibt es nicht.

Aber ist es wirklich so schlimm, wie ich befürchte? Nun. Wer weiß das schon. Diejenigen, die das Gesetz beschlossen oder unterschrieben haben, wissen das jedenfalls nicht. Ansonsten würde ich mal ein Beispiel rauspicken:

§ 140 wird wie folgt geändert:
a) Der Satzteil vor Nummer 1 wird wie folgt gefasst:
„Wer eine der in § 138 Absatz 1 Nummer 2 bis 4 und 5 letzte Alternative oder in § 126 Absatz 1 genannten rechtswidrigen Taten oder eine rechtswidrige Tat nach § 176 Absatz 3 oder nach den §§ 176a und 176b“.

(ja, dieser Satz kein Verb)

Und… was bedeutet das? Wer glaubt, dass diese Änderung richtig ist? Warum ist § 138 Absatz 1 Nummer 1 nicht mit eingeschlossen? Was wäre anders, wenn das der Fall wäre?

Aber ich sage lieber nichts. Ich will ja schließlich nicht „Rechtsextremismus und Hasskriminalität“ befürworten. Gell? Gell? :crazy_face:

Alles ist gut :slight_smile:

Fehlt da nicht noch ein ‚begeht‘?

Weil es den nicht mehr gibt :slight_smile:

  1. (weggefallen)

„nichts sagen“ kann bald nicht mehr reichen :wink:
Sonst kommt noch jemand auf die Idee dass du das billigst, und das waere auch Strafbar :clown_face:

Im Moment sieht der $140 StGB so aus § 140 StGB - Belohnung und Billigung von Straftaten - dejure.org

§ 140

Belohnung und Billigung von Straftaten

Wer eine der in § 138 Absatz 1 Nummer 2 bis 4 und 5 letzte Alternative in § 126 Abs. 1 genannten rechtswidrigen Taten oder eine rechtswidrige Tat nach § 176 Abs. 3, nach den §§ 176a und 176b, nach § 177 Absatz 4 bis 8 oder nach § 178, nachdem sie begangen oder in strafbarer Weise versucht worden ist,

1. belohnt oder
2. in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) billigt,

wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Bei der Novellierung geht es um den einen Teilsatz bzw. den Absatz:

Der Satzteil vor Nummer 1

Ist ueblich, nur „kleine“ Aenderungen durchzudruecken die dann aber grosse Auswirkungen haben.

Recht hatte schon immer nix mit Logik oder Satzbau zu tun…

Nun, natürlich hätte man das nachsehen können. Und jeden anderen Punkt. Ich meine, das, was ich da gepostet hatte, war ein winziges Fragment der Änderungen. Insgesamt waren das mehrere Seiten mit solcher legislativer Flickschusterei. Es ging nur darum, dass niemand erfassen kann, was diese Änderungen bedeuten. Ein Jurist, der sich schon sehr gut mit den verwandten Themen auskennt, und einige Tage (oder eher Wochen) damit verbringt, die Änderungen mit allen Querverweisen (d.h. allen Links zu anderen Paragraphen) zu einem unvollständigen (zeitlichen) Schnappschuss eines mentalen Modells zusammenzubauen, wird das vielleicht irgendwann behaupten können. Aber auch der kann nur sagen, dass er glaubt das zu verstehen - wenn die Bedeutung von solchem Gebrabbel klar wäre, wäre der Jurist nämlich arbeitslos und Gerichtsverhandlungen würden im Schnitt 20 Sekunden dauern.

Der Punkt ist: Da wird irgendwas beschlossen, und keiner weiß, was, und das Mißbrauchspotential ist unendlich.

Mein laienhaftes Draufschauen: Ein Punkt, der ins Auge springt, ist, dass der Teil mit „nachdem sie begangen oder in strafbarer Weise versucht worden ist“ weggefallen ist. Man braucht nichts „schlimmes“ mehr zu machen, nichtmal zu versuchen, sondern nur zu sagen, dass man etwas, was als „schlimm“ definiert wurde, nicht mehr schlimm findet, um im schlimmsten Fall im Gefängnis zu landen.

Vermutlich darf man dann nicht mal mehr den berühmten Philosophen Arthur Bouvier zitieren.

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Ja, das ist wirklich ein Problem.

Man kann dann zwar klagen, aber zum Schluss bleibt nur der sehr lange Weg bis zum Verfassungsgericht, in der Zwischenzeit wird munter interpretiert was das alles heissen koennte.

Als Laie scheint mir diese Aenderung schon speziell auf Facebook, Twitter etc. pp. zugeschnitten zu sein. (was natuerlich nicht heisst dass das Gesetz nur darauf angewendet wird).

Da tobt seit Jahren ein Wirtschaftskrieg zwischen der EU und den USA, in der EU hat man eben keine „New Economy“ bzw. „tech“ was konkurrenzfaehig sein koennte, da mischt die Politik schon laenger kraeftig mit um zu versuchen das auszugleichen.

Aber wissen tue ich das natuerlich nicht.

Diese Aenderung, so klein sie auch zu sein scheint (zumindest was die Syntax betrifft, semantisch ist es jetzt ein anderes Gesetz IMO), wird IMO massive Auswirkungen haben, theoretisch auch auf dieses Forum, wenn jetzt „billigen“ strafbar wird.

Natürlich. Man stelle sich nur mal vor, man würde „rückwirkend“ Dinge durchforsten, die hier in den kontroverseren Threads geschrieben wurden. Ich denke, dass in diesem Gesetz einige sehr, sehr wirre Ideen zusammenkommen, die teilweise aus den USA stammen, wo Sprach- und Denkverbote schon üblicher sind, und jeder, der für „Free Speech“ zu argumentieren versucht, reflexartig „Hate Speech“ vorgeworfen bekommt. Pervertierte Auswüchse dieser Ideen sind dann eben (nicht Sprachverbote sondern) Sprachzwänge, oder solche Slogans wie „Silence is Violence“, die erstmal verrückt klingen, aber in diesem Gesetz meiner Auffassung nach widergespiegelt werden. Wie du schon sagtest: Wenn jemand etwas kontroverses sagt, und man sagt nur „Nah, aus dieser Diskussion halte ich mich raus“, dann kann man Pech haben, und das Kontroverse als Verbrechen deklariert werden, und man wird zum Verbrecher dadurch, dass man … sich aus der Sache rausgehalten (und sie damit „gebilligt“) hat.

Das wirkt jetzt vielleicht erstmal überspitzt dargestellt. Aber jemand, der das für überspitzt hält, befindet sich in einem „Tal der Ahnungslosigkeit“: Er ist zwar nicht so dumm, zu glauben, dass das Gesetz sinnvoll ist, und Menschen dadurch besser miteinander umgehen, aber dumm genug, um zu glauben, dass das nicht bewirkt, dass eine Welle von Klagen über jeden x-beliebigen Scheißdreck auf die Gerichte zurollt.

Kleines Vorgeschmäckle gefällig? In Kanada (da sind sie auch schon deutlich weiter als wir) musste sich eine Menschenrechtskomission mit der Frage beschäftigen, ob an einem Bus „Frohe Weihnachten“ stehen darf. Ich freue mich schon auf den Tag: Ein Priester und ein Rabbi kommen in ein Gericht. Sagt der Priester: „Frohe Weihnachten“. Sagt der Rabbi: „Das war ein Hassverbrechen“, und der Priester kommt ins Gefängnis. Keine Pointe.

Zum Glueck ist das nur hypothetisch, Rueckwirkungen muessten extra festgelegt werden, normalerweise gilt ein neues Gesetz eben wenn es in Kraft tritt.
Allerdings, ab diesem Moment (war der schon?) zaehlt alles.

Das erinnert mich and die Kreuze in den Klassenzimmern, Bayern hatte die ja nach dem Verbot wieder eingefuehrt…

Naja, Buerokratie und Gesetze sind ja in D eh schon recht… naja… absolut unverstaendlich fuer normale Menschen.
Hundehuette im Garten? Klar, mit Baugenehmigung…