Philosophie der Informatik?

Der Grund warum Philosophie frueher „Meta Physik“ genannt wurde war eben der, dass man Dinge „von oben“ betrachten muss um sie wirklich zu verstehen.
Nebenbei, Logik war usrpeunglich eine Disziplin der Philosphie, abgesehen davon gilt Philiosphie immer noch als Wissenschaft.

Du hast offensichtlich immer noch nicht verstanden worum es bei der Wissensschaft Philosphie geht.

Mal absichtlich ganz provokativ gefragt/ausgedrueckt:
Wieso glauben Leute dass ein ausgedachtes System wie Mathematik oder Physik irgendwie „besser“ oder „realer“ sein soll als ein anderes ausgedachtes System (Philisophie)?
Philisophie kann dir zB. erklaeren dass „Naturgesetze“ nur Kopfgeburten von Menschen sind, nicht „von der Natur“ gemacht, waehrend viele „Natuerwissenschaftler“ sich einbilden das waere nicht so bzw. sie wuerden die Welt so sehen wie sie wirklich ist… um dann noch Philosphen als abgedreht und Realitaetsfremd zu bezeichnen, das ist lachhaft :smiley:

Das habe ich bis heute nicht verstanden. Selbst echte Größen in den Reihen der Positivisten wie z.B. Bertrand Russel (übrigens nicht nur Mathematiker sondern auch Philosoph) war sich immer bewusst, dass er Modelle aufstellt und dass da ein Unterschied ist zur Realität.

Eine berechtigte Frage, aber die Antwort ist nur für die wenigsten Wissenschaftler Ja. Die meisten haben eine gewisse Betriebsblindheit und tun sich schwer einen Schritt aus ihrer Disziplin heraus zu tun um sich das Bild im Ganzen anzusehen. (Gab natürlich Ausnahmen wie Einstein der sich sehr wohl der Bedeutung seiner Arbeit im Klaren war.)

Aber die Beispiele derer die sich furchtbar geirrt haben mit Prognosen der Bedeutung ihrer Arbeit, übersteigt die Anzahl derer die sie richtig eingeschätzt haben bei weitem.

Da wird eben wieder deutlich, dass du hier dein Unwissen mit absurden Thesen versuchst zu verteidigen.

Du wirst sehr bald fest stellen, dass diejenigen die man zu den Mathematiker, Psychologen oder Soziologen zählen könnte u. interessante Dinge über das große Bild zu sagen haben Philosophen waren, mit einem starken Fokus auf interdisziplinäres Arbeiten. Ergo: Es ist genau anders herum!

Ein paar Beispiele von Personen auf die das zutrifft mit deren Werk ich mich auseinander gesetzt habe:

  • Bertrand Russel (Mathematiker u. Philosoph)
  • Franz von Kutschera (Mathematiker u. Philosoph)
  • Theodor Ardorno (Soziologe u. Philosoph)
  • Erich Fromm (Psychologe u. Philosoph)

Dann gibt’s natürlich noch aus der Antike eine ganze Reihe an Philosophen die, die heutige Logik u. Mathematik stark mitgeprägt haben, aber das wäre fast unfair diese aufzuzählen da damals die Philosophie noch alle Wissenschaften enthielt. Von den Philosophen die man zu den „reinen“ Philosophen zählt wie (Nitschze, Kant, Locke, etc.) ganz zu schweigen.

 @Landei  Ich denke wenn du dir mal anschaust wie Russel oder von Kutschera hier arbeiten - vor allem mit logischem Formalismen - wirst du ein anderes Bild von der Philosophie gewinnen. Ich schätze deren Werk dürfte dir am zugänglichsten sein.

Abgesehen davon, dass z.B. auch Werke als philosophische Arbeiten zu bezeichnen sind die man weder vom Autor noch vom Namen her zugeordnet hätte wie z.B. „Die Grundlagen der Arithmetik“ von Frege.

Zuerst einmal finde ich die Vereinnahmung der Logik durch die Philosophie ziemlich unverständlich - für mich ist Logik (unabhängig von der historischen Entwicklung) ganz klar ein Teilgebiet der Mathematik.

Dann ist für mich jemand wie Bertrand Russel erst einmal vornehmlich ein Mathematiker - schon der Umfang seines mathematischen Werks zu seinen Schriften über Mathematik sollte klarmachen, wo hier das Primat liegt. Und es kann auch nicht anders sein: Wenn meta-mathematische Aussagen überhaupt sinnvoll sein können, dann nur von jemanden, der die Materie versteht.

Natürlich ist es nur naheliegend, dass die Philosophie jeden, der ein wenig über den Tellerrand schaut und über sein eigenes Fach nachdenkt, gern zu den “ihren” zählt - gerade weil der Anspruch der Philosphie, eine Wissenschaft zu sein, nicht so klar ist, wie immer behauptet. Für mich ist die Unfähigkeit der Philosophie, sich auf einen Formalismus einigen zu können (wie es Logik, Mathematik und andere Wissenschaften getan haben), schon ein bedenkliches Zeichen - und mangelnde Einigkeit über die Korrektheit bestimmter Begriffe oder auch Gedankengänge in diesem Fach herrscht, symptomatisch.

Da musst du aber fairerweise dazu sagen, dass das ganz klar deiner Ignoranz der Philosophie gegenüber geschuldet ist. Aristoteles hat sich das ja nicht so neben dem Philosophieren überlegt sondern für das Formulieren von Argumenten in seiner Philosophie. Das wurde dann natürlich von anderen übernommen. Dass du sie komplett der Mathematik zuschreibst wirkt eher auf mich befremdlich. Das Bild dass du von der Mathematik hast ist ja nicht seit Äonen so sondern erst seit Cantors u. Aristoteles Werk zusammengeführt wurde.

Ich hab hier nur Personen aufgezählt die sich selbst als Philosophen bezeichnet haben. Russels Werk spricht ja auch dafür.

Aber so falsche Unterstellungen zu liefern um ein Argument doch noch zu gewinnen hat Schopenhauer schon in seinem Werk „Wie man Recht behält“ aufgezählt :wink:

Das ist purer Unsinn und hat weder etwas mit der akademischen Philosophie noch mit der klassischen Philosophie zu tun. Witzig ist in dem Zusammenhang - wie es maki ja auch schon mehrfach zum Ausdruck gebracht hat - die auf der einen Seite erschreckende Ahnungslosigkeit und auf der anderen Seite 100% Sicherheit ein korrektes Urteil fällen zu können.

Mannomann wird hier herumphilosophiert …

[QUOTE=schlingel]
Das ist purer Unsinn und hat weder etwas mit der akademischen Philosophie noch mit der klassischen Philosophie zu tun.[/QUOTE]

Eine Argumentation, die über die Aussage an sich hinausgeht, fände ich hier interessant. Natürliche Sprache ist selten eindeutig, und wenn ich mich nicht täusche ist gerade die Klärung von Begriffen etwas, was die meisten Menschen mit ‚Philosophie‘ verbinden. Also, die Frage „Was ist ein Euklidischer Vektorraum?“ kann man beantworten. Ein paar Formeln und ein paar Sätze, die wiederum zurückgeführt werden auf einfachere, bis man bei den Axiomen angekommen ist, denen als einzige „Annahme“ noch zugrunde liegt, dass es so etwas wie eine ‚Menge‘ gibt, und die Sache ist klar. Niemand wird darüber streiten. Niemand wird daran rütteln. Man hat sich geeinigt, und kann höchstens noch darüber philosophieren, was eine ‚Menge‘ ist, und was ‚Existenz‘ bedeutet - und das führt zum Gegenbeispiel: Wann wird die Antwort auf Frage „Was ist Bewußtsein?“ ebenso geklärt werden? Natürlich kann man da stundenlang drüber faseln (eben das, was die meisten Menschen mit ‚Philosophie‘ verbinden ;)), und darauf verweisen, dass es da ja verschiedene Schulen und Ansichten und historische Entwicklungen und Abhandlungen über die Änderungen der Ansichten unter dem Einfluß historischer Entwicklungen und Abhandlungen über die Abhandlungen gibt, aber … gewonnen hat man damit am Ende nichts. mehrmals mit der Handkante auf den Tisch haut ihr müßt endlich mal Ergebnisse liefern! :smiley: (Meine Aussagen und mein Hinterfragen sollte übrigens nicht als pauschal-unfundierte Kritik aufgefaßt werden, aber … wenn die Philosophie diesem Hinterfragen nicht standhält, ist das nicht mein Problem ;))

Für mich bedeutet das Philosophieren: Ich bieg mir alles zurecht, wie ich es brauch, oder wie sich das gewinnbringend verkaufen lässt.
@schlingel : Ja, ich habe Kant gelesen und fand das Meißte ziemlich langweilig.

Ob’s die meisten Menschen damit verbinden weiß ich nicht. Ist aber Teil der Philosophie. Heißt glaub’ ich Hermeneutik.

Schwierige Frage über die viel gestritten wird. Aber siehe dazu die Vorlesung auf die ich vorhin verwiesen habe.

Das ist nicht richtig. Es wurde viel wiederlegt und viel geklärt. Leider gibt’s im mitteleuropäischen Raum kaum jemanden der sich dessen annimmt was man im anglosachsischen Raum „public understandig“ nennt. Erkenntnisse werden ja kaum vermittelt.

Und? Ich kenne auch wenig Menschen die in Ekstase verfallen wenn sie sich durch das Kapital wühlen oder lernen wie das typisierte Lambda-Kalkül funktioniert. Sind trotzdem wichtig Erkenntnisse daraus geschöpft worden.

:twisted:

Ignoranz ist Stärke - oder wie war das noch einmal?

[QUOTE=Marco13]Natürlich kann man da stundenlang drüber faseln […][/QUOTE] und am Ende zu keinem Ergebnis kommen
Ich verbinde mit Philosophie, dass Menschen etwas erzählen das sich unglaublich gebildet anhört, schwer zu verstehen ist und letztlich doch entweder keinen Sinn ergibt oder keinen Nutzen hat!
@schlingel : Und das finde ich dann Ignorant…

So, bevor jetzt jeder aufzählt was er mit welchem Begriff verbindet, sollte man schnell festhalten, dass Philosophie kein Gummibegriff ist den man dehnen und biegen kann wie man es möchtet. Tut man das obwohl das eine klar abgegrenzte Wissenschaft mit ihrer eigenen klar formulierten u. formalisierten Methodik ist, kann man tatsächlich vom Begriff ignorant sprechen.

Würde ja auch niemand mit der Mathematik, der Biologie oder der Chemie machen - weil man dann klarerweise als Dummkopf dastehen würde.

[QUOTE=IDC]und am Ende zu keinem Ergebnis kommen
Ich verbinde mit Philosophie, dass Menschen etwas erzählen das sich unglaublich gebildet anhört, schwer zu verstehen ist und letztlich doch entweder keinen Sinn ergibt oder keinen Nutzen hat!
[/QUOTE]
“Ich verbinde mit Mathematik dass Menschen welche es im richtigen Leben zu nix bringen etwas total langweiliges - naemlich fest definierte Dinge - immer wieder Vorkauen und sich dabei sehr ueberheblich vorkommen als ob es relevant waere, in Wirklichkeit finden sie Zahlen interessanter als Menschen und sind meist haesslich, haben keine Freude/Freunde und sind zu doof fuer Haustiere”

Sorry, aber das ist genauso ignorant wie deine Aussage.
Ersetzt man “Mathematik” und ein paar andere Begriffe dann zieht dieser Satz auch fuer Informatiker, Physiker, religiose Menschen, etc. pp.

“Ich verbinde mit <NEGATIVE_EIGENSCHAFTEN>”.

“Ich verbinde Java Entwickler mit Menschen die nicht schlau genug fuer C++ sind…”
“Ich verbinde C Entwickler mit Menschen die nicht schlau genug fuer Assembler sind…”

BlaBla Schwafel Schwafel

Hauptsache man nennt andere Ignorant und belegt sie mit negativen Eigenschaften, solange man nicht vegisst “Philisophen” als Schwafler zu bezeichnen…

[QUOTE=maki]
Hauptsache man nennt andere Ignorant und belegt sie mit negativen Eigenschaften, solange man nicht vegisst “Philisophen” als Schwafler zu bezeichnen…[/QUOTE]
Was tun sie anderes als schwafeln? Sie denken und reden drüber… Manchmal kommt vielleicht sogar etwas dabei heraus, aber die meisten lassen sich nur in Büchern über irgendwelche Themen aus und tun sonst wenig relevantes!
(Wenn jetzt jemand sagt das viele Politiker Philosophie studiert haben, dafür sind sie nicht berühmt geworden)

Wie gesagt interessiert mich die Historie weniger. Logik „funktioniert“ wie Mathematik, sie benutzt die gleiche Methodologie (formale Systeme, Axiome, Sätze, Beweise…), lässt sich nahtlos in die Mathematik einbetten und mit anderen Feldern der Mathematik verknüpfen. In der Philosophie wird Logik dagegen nur „benutzt“ - so wie etwa Statistik in der Biologie oder Medizin.

Aber vermutlich verstehen Philosophen wieder etwas anderes unter Logik als ich, oder ich bin wieder mal zu ignorant, oder…

(Nebenbei finde ich es einigermaßen unverschämt, mir die Verwendung von Schopenhauers Kunstgriffen andichten zu wollen, während man selbst den gröbsten - Nummer 38, die Verunglimpfung des Gegners - anwendet.)

Relevanz ist doch zu sehr subjektiv. Wenn so mancher Mathematiker ueber irgendwelche mehrdimensionale Raeume oder so „schwafelt“ und das nieder schreibt, ist dass dann schon etwas relevantes ?

(rhetorische Frage, Antwort is natuerlich: Nein)

Der war gut! :smiley:

Well, that escalated quickly :smiley:

Tatsächlich habe ich mal ganz kurz reingeschaut, aber 1. war das sehr spät abends, 2. muss man anscheinend schon sehr geduldig sein, bis da irgendwas interessantes rumkommt, und 3. … wird die Frage im Rahmen dieser Vorlesung beantwortet? Ohne dass das als Unterstellung aufgefasst werden soll, gehe ich mal davon aus, dass da viel darüber geredet wird, was Bewusstsein denn sein könnte, und was es NICHT ist, und wer zu dieser Frage schon welche Überlegungen angestellt hat, und das ganze endet mit „… nächste Woche mehr dazu, und im Hauptstudium können sie das ganze vertiefen“. Falls ich damit falsch liege, wäre es gut, wenn jemand die relevanten Stellen in einer best-of-Compilation zusammenstellen würde :slight_smile:

Das ist nicht richtig. Es wurde viel wiederlegt und viel geklärt. Leider gibt’s im mitteleuropäischen Raum kaum jemanden der sich dessen annimmt was man im anglosachsischen Raum „public understandig“ nennt. Erkenntnisse werden ja kaum vermittelt.

Meinst du sowas Precht-artiges? Was sind denn diese Erkenntnisse oder Ergebnisse? (Nur kurz und stichpunktartig). Dass ein bestimmtes Neuronenaktivitätsmuster nicht das Bewußtsein ist? Oder dass sie - im Gegensatz zu dem, was durch das schon angesprochene Libet-Experiment belegt zu werden scheint - nicht mit Entscheidungen zusammenhängen? Wo ist denn der Messaufbau für das Experiment beschrieben, mit dem man zu diesen Ergebnissen gelangt ist?

Zu der eskalierenden Diskussion: Es geht IMHO nicht darum, ob man Philosophie oder irgendeine andere ‚Wissenschaft‘ mit etwas schlechtem (oder ggf. auch nur nichts konkretem, positiven) verbindet. Kein Soziologe wird die Verbindung seines Fachgebietes zur Psychologie abstreiten. Kein Psychologe die seines Fachgebietes zur Biologie. Kein Biologie die seines Fachgebietes zur Chemie. Kein Chemiker wird sagen, dass sein Fachgebiet nichts mit Physik zu tun hat. Und kein Physiker wird ohne Mathematik auskommen. Jetzt könnte man noch sagen, dass Mathematik mit Philosophie zu tun hat, aber das würde nicht zu xkcd: Purity passen :smiley: Tatsächlich war ja - falls ich das richtig verstanden habe - einer der Hauptgründe für diesen Thread, dass Philosophie eben tatsächlich eine „Gummiwissenschaft“ ist - nicht in dem Sinne, wie das hier teilweise als diskreditierend empfunden wurde, sondern im bezug auf die vermeintliche (!) Anwendbarkeit oder Relevanz für andere Bereiche. Überall soll mitgemischt werden, und möglichst viele Begriffe für das Wildcard bei „Philosophie von *“ eingesetzt werden. Oder, wieder etwas Plakativ: Medieninformatik, Bioinformatik, Wirtschaftsinformatik … wenn ich jetzt ein Fachgebiet „Philosophieinformatik“ gründen würde, würde man zu Recht fragen: „Was zum … solll DAS denn sein?“. Wenn es nichts miteinander zu tun hat, hat es eben nichts miteinander zu tun. Aber die „damit-zu-tun-haben“-Relation gilt bei Philosophie eben offenbar IMMER, zumindest in eine Richtung…:

Messaufbau… Das gibt’s klarerweise nicht - genausowenig wie in der Komplexitätstheorie - allerdings gibt’s Modelle. von Kutschera hat z.B. ein ziemlich triftiges Argument warum Materialismus eine falsche Annahme ist. In seinem Fall nimmt er dazu sein Modell und zeigt mit ein wenig Mengentheorie u. Logik, dass die Annahme Konfiguration von Materie als Abbildung von Gedanken unwahrscheinlich ist durch die Anzahl der möglichen Gedanken.

Aber bitte nagel mich da nicht auf die genaue Formulierung fest, das muss man in seinem Buch „Philosophie des Geistes“ nachlesen.

Der Punkt auf den ich mich konzentriert habe war der, dass die Metaphysik (ein Teil der Philosophie) Ergebnisse anderer Disziplinen abschätzen kann.

Ich versteh nicht wie du hier die Verwendung in der Mathematik von der Verwendung in der Philosophie unterscheiden kannst. Du hast deine Axiome mit denen du deine Modelle formulierst und in denen du deine Theoreme zeigst. Die Methodik ist die selbe in der Philosophie wie in der Mathematik.

Die verstehen das gleiche wie du unter deiner Logik der Mathematik. Es gibt nun mal keine Unterscheidung. Keine Ahnung woher du das nimmst :ka:

Tut mir leid wenn du dich verunglimpft fühlst. Ich bin natürlich gerne dazu bereit mich zu entschuldigen wenn du mir die Aussage zeigst bei der ich eine Äußerung von dir ohne Zitat oder Referenz widerlegt bzw. fälschlich bezeichnet habe.

Ich bin nicht der Typ der hier Leute beleidigen möchte. Meine Aussagen sind relativ klar wenn auch manchmal harsch formuliert. Allerdings - glaube ich jedenfalls - immer begründet.

Weder mit dem gleichen Grad der Formalisierung, noch - daraus resultierend - mit der gleichen Strenge. Weder ein Mathematiker noch ein Logiker muss auf Hermeneutik, Linguistik u.s.w. zurückgreifen, um seine Theoreme zu beweisen. Was ich der Philosophie nicht ankreiden will - sie geht eben schlechter fassbare Probleme an. Aber genau darin sehe ich die Trennlinie zwischen Philosophie und Logik.

Tut mir leid wenn du dich verunglimpft fühlst. Ich bin natürlich gerne dazu bereit mich zu entschuldigen wenn du mir die Aussage zeigst bei der ich eine Äußerung von dir ohne Zitat oder Referenz widerlegt bzw. fälschlich bezeichnet habe.

Ich bin nicht der Typ der hier Leute beleidigen möchte. Meine Aussagen sind relativ klar wenn auch manchmal harsch formuliert. Allerdings - glaube ich jedenfalls - immer begründet.

Nun ja, Ignoranz und Unwissenheit bescheinigst du jedenfalls großzügig. Dabei ist mir gar nicht so unklar, was die Philosophie eigentlich treibt: Ich habe einen groben geschichtlichen Überblick, kenne die wichtigsten Streitfragen und Haupt-Strömungen (wenn auch nicht in die Moderne hinein - das ist mir wirklich zu wirr), und habe mich zumindest mit einem Philosophen näher beschäftigt (Nietzsche) und einigen andern oberflächlich (z.B. Hume zur Frage von Sein und Sollen). Ich habe mich auch mit der größten Mißgeburt der Philosophie auseinandergesetzt: der Theologie (und konnte deshalb z.B. auch die ganze Grausamkeit und den Rüchwärtsgewandtheit von Benedikts Bundestagsrede würdigen, die die meisten einfach für langweilig hielten). Ich selbst würde mich als Materialisten, Reduktionisten und (mathematischen) Formalisten einordnen, und könnte diese Haltung auch begründen, ohne deren „Problemzonen“ auszublenden. Ich hoffe, dass diese Darstellung den Umfang meiner Ignoranz etwas klarer umreißt.

Es ging mir in diesem Thread nur um die Bedeutung einer Philosophie der Wissenschaften (insbesondere der Informatik) - und auch wenn ich nachvollziehen kann, dass wissenschaftliche Ergebnisse für die Philosophie hochinteressant sind, vermag ich eben so gut wie kein brauchbares Feedback in der „Gegenrichtung“ auszumachen.

Ein Schluss ist korrekt oder er ist es nicht (in der klassischen Logik). Die Logik ist nach wie vor die selbe. Ich denke was du meinst ist das Modell oder die These auf der ein Schluss geführt wird. Da ist es natürlich in der klassischen Mathematik so, dass es hier viel weniger Thesen gibt als es bei philosophischen Argumenten der Fall ist.

Auf Anhieb fällt mir hier nur die Church-Turing-These ein. Das ändert jedoch nichts daran dass:

  • Die Philosophie keine Magie ist die logische Schlüsse aufweichen kann.
  • Logik in Philosophie wird genauso gelehrt wie auf einer Informatikfakultät. (Auch wenn meines Wissens nur monotone Logik zum Grundstudium gehört.)

Hier sei auf die Bewusstseinsforschung in der Philosophie verwiesen. In einer der letzten Vorlesungen der verlinkten Lehrveranstaltung „Philosophie des Geistes“ gibt der Prof. einen kurzen Abriss über seine Arbeit mit Hirnforschern.

Das Angebot steht nach wie vor: Zeig mir die Aussage/Bezeichnung die ich nicht mit einer Referenz oder einem Zitat belegt habe und ich entschuldige mich hier gerne.

Allerdings gelten diese Attribute in deinem Fall natürlich nur für Philosophie.

Das hat sich für meine Ohren vorhin etwas anders angehört:

IMO ist das dumpfe Polemik ohne Bezug zu den tatsächlichen Fragen der Philosophie.

Nein. Siehe auch Post 33.

Elfenkunde so wertvoll wie Philosophie? Naja…
Siehe wieder Post 33 was es leisten könnte.

Das ist nicht wahr. Siehe auch Post 38.

Wie gesagt, siehe meine Argumentation. Ich habe versucht alles so gut wie möglich zu begründen. Für weitere, gute Punkte die insbesondere in der Informatik relevant sein könnten wären auszugsweise folgende genannt:

  • Risikoabschätzung - welches Risiko ist wieso Menschen zuzumuten?
  • Ethik in der Informatik - Ist es zB. richtig, Open Source Software auch Militärs legal zugänglich zu machen?

Aber auch die Beispiele die Morozov in seinem Buch aufzählt haben Gewicht.

Kutschera hat z.B. ein ziemlich triftiges Argument warum Materialismus eine falsche Annahme ist. In seinem Fall nimmt er dazu sein Modell und zeigt mit ein wenig Mengentheorie u. Logik, dass die Annahme Konfiguration von Materie als Abbildung von Gedanken unwahrscheinlich ist durch die Anzahl der möglichen Gedanken.

Was für ein unglaublicher Blödsinn. Der bastelt ein „Modell“, bearbeitet es mit Mitteln von „Mengentheorie und Logik“ und heraus kommt, dass die

Annahme Konfiguration von Materie als Abbildung von Gedanken unwahrscheinlich ist durch die Anzahl der möglichen Gedanken

Vermutlich hat er die Begriffe Konfiguration, Materie, Abbildung, Gedanken irgendwie formalisiert und dann „formal logisch“ irgendwelche Schlussfolgerungen getroffen? Das erinnert mich stark an Gödels Gottesbeweis, so etwas ist völlig wertlos.

Wenn so mancher Mathematiker über irgendwelche mehrdimensionale Räume oder so „schwafelt“ und das nieder schreibt, ist dass dann schon etwas relevantes ?

Das hängt einzig und allein davon ab, ob er damit interessante Probleme lösen kann. Das ist im Fall höher- oder unendlichdimensionaler Räume sicher der Fall.

…warum Philosophie frueher „Meta Physik“ genannt wurde war eben der, dass man Dinge „von oben“ betrachten muss um sie wirklich zu verstehen.

Nein. Es hat sich herausgestellt, dass man die Dinge „von unten“ betrachten muss ums sie wirklich zu verstehen. Die ganze Philosophie der Ontologie (eng umschrieben die Frage nach der Existenz von Dingen), ist wertlos geworden durch die Quantenmechanik. Gleiches gilt für das „Raumproblem“ und viele andere Disziplinen auf denen Philosophen heute nur noch arbeiten können, wenn sie die zugehörige Physik beherrschen. Philosophie handelt gerade von den Dingen, die man nicht wirklich versteht.

Ein Schluss ist korrekt oder er ist es nicht (in der klassischen Logik). Die Logik ist nach wie vor die selbe. Ich denke was du meinst ist das Modell oder die These auf der ein Schluss geführt wird. Da ist es natürlich in der klassischen Mathematik so, dass es hier viel weniger Thesen gibt als es bei philosophischen Argumenten der Fall ist.

Es ist zwar fast unmöglich, aber ich versuch es mal wieder: Logik, Mengentheorie, Modelltheorie, etc. sind in der Mathematik eigene Forschungsgegenstände und gleichzeitig Werkzeuge der täglichen Arbeit. Ein mathematischer Beweis kann nur mit innermathematischen Begriffen operieren und etabliert eine neue mathematische Wahrheit, die durch den Beweis (und alle Vorgängerbeweise) aus einem Axiomensystem gewonnen wird. Natürlich kann man auch im Alltag (und in der Philosophie oder der Literaturwissenschaft) mit Logik arbeiten, aber dort kann niemals ein „Beweis“ für irgendeine Aussage erbracht werden. Selbst wenn man es schafft, irgendeinen Gegenstand des Alltags (z.B. meinen Kühlschrank) in eine formale Sprache zu überführen bleibt immer das Problem, dass diese „Axiomatisierung“ bzw. „Modellbildung“ völlig willkürlich, fragwürdig und meistens lächerlich ist.

Gerade diese Simulation von Exaktheit, dieses Nachahmen mathematischer Vorgehensweisen macht solche philosophischen Argumentationen so aufgeblasen und verquast.

Wieso glauben Leute dass ein ausgedachtes System wie Mathematik oder Physik irgendwie „besser“ oder „realer“ sein soll als ein anderes ausgedachtes System (Philisophie)?

Warum? Weil Flugzeuge fliegen, Computer rechnen, Chirurgen operieren und der Fernseher flimmert! Mathematik, Physik und die Naturwissenschaften lösen ihre Probleme und kommen zu brauchbaren Zwischenergebnissen, das ist der Unterschied.

Hier die Aufgabe: Nenne ein einziges Beispiel für einen Fortschritt in der Philosophie. Ein einziges Beispiel für eine philosophische Fragestellung, die beantwortet wurde. Gäbe es einen Nobelpreis für Philosophie, wer sollte ihn bekommen und warum? Wenn man mit Thales anfängt, dann sind das jetzt mehr als 2500 Jahre Philosophie: was wurde bisher erreicht?

Philosophie hat und wird immer eine wichtige Rolle spielen, einfach weil es so viele Fragen gibt, die einer exakten wissenschaftlichen Behandlung (noch) nicht zugänglich sind. Es wird immer Leute geben, die über diese Fragen nachdenken und dann darüber schreiben, argumentieren, verschiedene Teilfragen stellen, etc. Das ist nicht wertlos, ganz im Gegenteil. Die Kunst besteht darin, die richtigen Fragen zu finden. Ob Adam und Eva einen Nabel hatten? Wer weiß?