Ja, einige der wichtigsten Gesichtspunkte finde ich da eben…
- die finanzielle Frage - das ist klar…
- die „strategische“ Frage: Nicht von einer Quelle abhängig zu sein. Das war ja das, was ich mit meinem zitierten, ironischen Kommentar veranlasst hat. (Und das Video, wo Maas sich darüber amüsiert, dass jemand anderes das sagt, hat ja inzwischen eine gewisse Berühmtheit erlangt).
- die ökologische Frage: Wenn man sich unabhängig von fossilen Quellen machen will, dann kann man zwar die Kohle hier in Deutschland unter der Erde lassen - aber stattdessen Gas aus Russland zu kaufen ist dann irgendwie heuchlerisch. Ja, es ist ~„etwas sauberer“, aber ja nicht nachhaltig…
- die … ja, wie nennt man das? „poltische Frage“? Das sind sie alle. Böswillig könnte man das jetzt als „Ideologische“ Frage bezeichnen. Aber ich bringe mal viel guten Willen auf, und nenne es anders: Die Frage der Sicherheit - grob gesagt also alles, womit begründet wird, warum es kein Atomstrom sein soll…
Und zwischen diesen Dingen muss die Polititk eben abwägen: Wenn man das Verbannen von fossilen Energieträgern für wichtig hält, dann trifft man eine Entscheidug. Wenn nicht, dann trifft man eine andere. Und wenn sie dann sagt: „Atomkraftwerke weg, Kohlekraftwerke weg, alles auf Russisches Gas setzen“, dann ist das halt in vieler Hinsicht sehr unvernünftig: Es ist (natürlich) nicht nachhaltig. Es ist strategisch unklug (und das wird jetzt noch offensichtlicher als es zu Krim-Zeiten war, und schon da war es sehr offensichtlich). Und anzunehmen, dass bei zunehmender Abhängigkeit nicht auch an der Preisschraube gedreht werden könnte, wäre ziemlich naiv.
Ja, das sagt sich leicht. Und ich kann natürlich nicht „die Lösung“ präsentieren. Aber man könnte fragen, warum nicht etwas mehr auf Wind-, Erdwärme, oder Wasserkraft (aus den nördlichen Ländern) gesetzt wurde - oder meinetwegen auch Gas aus Norwegen (was auch wieder fossil ist, aber wenigstens eine weitere (politisch stabilere/zuverlässigere!) Quelle… )
Ja, darum ging es. Der poltische Eingriff ist aber nicht so leicht. Ein Eingriff Deutschlands in das Geschäft eines chinesischen Staatskonzerns würde
- enorme poltische Spannungen voraussetzen
- enorme politische Spannungen verursachen
Beides ist nicht wünschenswert. Und wenn man sich, ganz allgemein, in eine Lage manövriert wo man erpressbar/abhängig ist, oder einfach deutlich weniger Handlungsspielraum hat, dann erscheint mir das nicht klug. Es ist wieder eine „Weltpolitische“ Frage, wo ich mir kein tiefes Verständnis anmaße. Und natürlich ist Deutschland jetzt schon gnadenlos abhängig von China. Aber wenn China morgen in Taiwan vorbeischaut und sagt: „Hey, ihr gehört jetzt uns“, dann kann es passieren, dass die deutsche Politik schon sehr viel kleinlauter agieren müßte, wenn denen ein wichtiger Teil des größen Deutschen (und eines der größten Europäischen) Hafens gehört.
Ganz naiv: Wo ist der Vorteil, wenn man das Ding jetzt an China vertickt? (Ja, da fließen irgendwo Gelder - sicher auch im Sinne von „Korruption“, aber auch im Sinne von „Handelsbeziehungen, die ausgebaut werden“). Aber die Frage „Ist das wirklich gut für Deuschland?“ muss (unter ähnlichen Gesichtspunkten wie den obigen) auch hier gestellt werden. Und ich vermute, die Antwort ist: „Hoffenlich ja, vielleicht aber eher nicht…“.
Das Thema Datenschutz kann ich hier gerade nicht einordnen. (Nicht, dass man da nicht drüber reden könnte, und dass ich nicht finde, dass man Parallelen ziehen könnte, im Sinne von ~„Abhängigkeit von einer großen Instanz, über die man keine Kontrolle hat“ (Russland-Gas, China-Hafen, Microsoft-Betriebssystem), aber die Kurve kriege ich gerade nicht ganz hin…)