Ich finde, gerade Foren sind für so etwas geeignet. (Ich meine… das ist ja schon fast die Bedeutung des Wortes).
- Man kann über das, was man sagen/schreiben will, im Vorfeld nachdenken, und muss nicht (wie bei einer verbalen Unterhaltung) „sofort“ eine Antwort geben.
- Man kann sich (mehr) Zeit lassen, seine Worte bewußt zu wählen, und z.B. eine Formulierung, die beim zweiten Durchlesen mehrdeutig ist, präzisieren.
- Man wird nicht von … diesen Leuten unterbrochen, die dauernd dazwischenplapplern
- Man kann ggf. mehrere „Stränge“ einer Unterhaltung gleichzeitig führen
Letzteres hat natürlich Grenzen. Und einiges davon ist sicher subjektiv. Und allgemeiner: „Wie gut es funktioniert“ hängt von schwer zu erfassenden Aspekten des Themas und der Persönlichkeiten ab. Aber… wenn ich von so einer schriftlichen Unterhaltung rede, dann meine ich nicht diese 140-Zeichen-Sache, von der ich glaube, dass sie (etwas theatralisch gesagt) viel Diskussionskultur vergiftet hat, und … natürlich sind Trolle nochmal ein ganz anderes Thema.
Ich weiß, dass die Begriffe umgangssprachlich in dieser Form verwendet werden. (Und vielleicht mache ich das auch gelegentich, wenn ich (subjektiv und unfundiert) glaube, dass es angemessen ist). Aber in einem Diskurs finde ich es wichtig, sich zumindest darüber im Klaren zu sein: „falsch“ wird oft als Synonym für „schlecht“ verwendet, und „richtig“ gelegentlich als Synonym für „gut“ (und „wahr“ taucht da jetzt gar nicht auf …), aber ggf. sollte man nachfragen, was genau gemeint ist.
Die Aussage, wir hätten diese 50%, ist falsch. Siehe statistisches Bundesamt (oder jede andere Quelle).
Die Aussage, dass es (falsch d.h.) schlecht wäre, diese 50% zu haben, ist somit auf einer Ebene schon unsinnig (weil sie auf einer falschen Prämisse aufbaut).
Darüber zu reden, in welcher Hinsicht was nun „gut“ oder „schlecht“ ist, könnte sinnvoll sein, wenn man … ja, so banal es klingt: … mit jemandem redet, mit dem man überhaupt eine sinnvolle Unterhaltung führen kann.
Und… mit einem Forentroll halt nicht
Deswegen finde ich die weiteren Ausführungen in den folgenen Absätzen eher unverständlich:
Es ist widersprüchlich, …
- im ersten Schritt anzunehmen, dass das trolling ist
- Ja, ich sage „annehmen“, und nicht „erkennen“. Manche Menschen sind einfach sehr, sehr dumm, . Trolling besteht zum größten Teil darin, sich „dumm zu stellen“. Wenn du in einem Forum über Reitsport Aufmerksamkeit willst, dann frag’ ob man aus Renn- oder Springpferden bessere Salami machen kann.
- gleichzeitig(!) anzunehmen, dass das das Geschriebene eine „klare Positionierung“ ist
- Will da jemand wirklich selbst Salami herstellen? Nein…
- darauf „reinzufallen“, und genau so zu reagieren, wie ein Troll das will, nämlich mit einem eskalierenden „Ist einfach dumm“
- gleichzeitig zu behaupten, dass es keiner Wertung bedürfe
Ich glaub’ ins rechte Licht has eher du ihn gerückt… Aber mal im Ernst:
Ich weiß, dass das passieren kann. Aber ich wüßte nicht, wo ich auch nur den Hauch einer „Rechtfertigung“ erkennen lassen habe. Ich habe falsche Aussagen richtig gestellt und unsinnge Aussagen hinterfragt. Man könnte mir zwar unterstellen, denjenigen damit schon „zu ernst zu nehmen“. Aber einer der Hauptgründe, warum ich das gemacht habe, ist … das jemand anderes ihn zu ernst genommen hat, und auf sein „trolling“ genau so reingefallen ist, wie ein Troll das eben will…
Darüber hinaus sind mir da etwas zu viele Annahmen übereinander gestapelt. Wenn jemand in das, was ich schreibe, reininterpretiert, ich würde in das, was CB schreibt, etwas reininterpretieren, was eine bestimmte politische Einstellung gutheißt, dann… bin ich nicht sicher, wie viel Stack-Unwinding notwendig ist, um da wieder auf eine sachlich-fundierte Ebene zu kommen, wo die einzige Annahme die ist, dass jemand das meint, was er sagt, und das sagt, was er meint.
Ein Problem sehe ich darin, dass in diesem Sinne eben zu viel von der (gelegentlich postulierten) „Gleichschaltung“ gibt. Etwas vereinfacht gesagt scheint es eben so zu sein: Was die DPA rausgibt, ist „Die Wahrheit“. Hunderte Zeitschriften pressen das - was auch immer es ist - in die Köpfe von vielen Millionen Menschen. Vermutlich könnte man über die Rolle der DPA lange schwadronieren. Aber … ich maße mir da keinen echten Überblick über die Strukturen an. Es ist sind erstmal nur Eindrücke, aus punktuellen Beobachtungen…
Letzteres: Pauchalisierungen sind immer falsch. Aber wer glaubt, dass die Bundesregierung keine Journalisten bezahlt, sollte sich besser informieren. Und wer glaubt, dass öffentlich-rechtliche Medien unabhängig und objektiv sind, sollte sich klar machen, wie die „Sonntagsfrage“ unter den Journalisten dieser Medien ausginge, und wie seltsam oft irgendwelche „zufälligen Passanten“ aus Interviews in ebenso „zufällig“ Parteimitglider sind. Die Medien spiegeln nicht die öffentliche Meinung wider. Sie formen sie. Und das ist Absicht.
Ersteres: Die Frage ist also: Aus welcher Quelle sollte man sich deiner Ansicht nach informieren? Schon die Auswahl der Quelle(n) ist ja vielleicht Ergebnis genau der „Prägung/Färbung“, der man sich gerne entziehen würde.
Ich schaue gelegentlich in einen Artikel der TAZ. Macht mit das zu einem „besser und ausgewogener informierten Menschen“? (Auch wenn ich erkenne, dass das viel zu oft linksextremes Geschwafel ist?)
Bis auf die beiden Absätze unmittelbar davor: Ja, ich glaube schon. Wenn es im wesentlichen darum geht, zu sagen, dass irgendwelche Idioten irgendwelchen Mist verbreiten: Ja, sicher. Und ich finde, das sollte auch jeder tun dürfen. (Ich bin da recht libertär…). Und ich finde, jeder vernünftige Mensch könnte gelegentlich versuchen, diesem Mist entgegen zu wirken, indem man zeigt, dass das gesagte falsch ist, oder durch geeignete Nachfragen für jeden Mitleser klar macht, dass es unfundierter (oder … zu wenig ausdifferenzierter…) Mist war.
Die erste Reaktion war „Ist einfach dumm“.
Meh
Ansonsten kann die Frage nach dem Beleg schon sinnvoll sein. Aaaaaber … man muss schon einschätzen können, 1. wen man fragt, 2. was man als Beleg bekommt (erstes Google-Suchergebnis - das ist teilweise so arm… ), und 3. wie man ggf. mit sowas umgeht.
Mir wurde schon etwas zu oft in „kontroversen, politischen“ Debatten gesagt: „Lies erstmal dies-und-das“ (mit diesem Tonfall „Du hast keine Ahnung, informier’ dich erstmal“). Und… wenn ich sowas dann gelesen habe, und die jeweiligen Leute dann bei einem weiteren Treffen mit dem Mist konfrontiert habe, den sie mir da aufgenötigt hatten, kam meistens nichts mehr. Das ist frustrierend. Ich habe mal kurz geschaut, ob es das, was CB verlinkt hat, als freie PDF gibt, und anscheinend kann man Auszüge davon (oder Artikel des gleichen Autors) lesen, aber wirklich in die Tiefe gegangen bin ich da nicht: Es gäbe hunderte Autoren und ihre Artikel, die man sich mal genauer anschauen könnte. Andererseits: Einen BKA-Jahresbericht hab’ ich mir mal genauer angeschaut. Ich rede mir ein, da eine gewisse Fundiertheit und Objektivität erwarten zu können …
Ich bin gerade nicht sicher, ob das absichtlich vertauscht war, zu dem, was ich gesagt hatte, oder durch die Verkürzung mißverständlich wurde. Es sind nicht 50%. Und zu fragen, ob diese „10%“ nun „gut“ oder „schlecht“ sind, ist unsinnig, aus den oben ausgebreiteten Gründen.
Und zu guter Letzt:
Ob du’s glaubst oder nicht: Das scheint er zu glauben: Sperrung? Kein Problem. Neuer Account. Tacho steht wieder auf null
Ich finde, du nimmst ihn zu wichtig. Die üblichen „Flames“ kannst du flaggen, dann werden sie gelöscht. Und „trolling“ … ist halt so eine Sache. Eskalation, oder zu zeigen, dass man sich „echt“ darüber aufregt, halte ich nicht für sinnvoll.