Gehalt Informatiker

Ist „Gehaltsexpertin“ sowas wie „Blockchainengineer“? :clown_face:

„Ich rate dazu, einmal pro Jahr über das Gehalt zu verhandeln. 10 bis 20 Prozent mehr sind realistisch und die Wahrscheinlichkeit, dass man anschließend mehr verdient, liegt zwischen 70 und 80 Prozent. Vorausgesetzt, man hat treffende Argumente parat und die Gunst der Stunde genutzt.“

Wenn ich mit lappigen 25k einsteige und „realistische“ 10% mehr pro Jahr für 35 Jahre im Beruf bekomme verdiene ich im letzten Jahr über 700.000€ :money_mouth_face:.

„Eigentlich ja. Das Problem aber ist, dass Informatiker und andere technisch ausgebildeten MINT-Mitarbeiter nicht gerne verhandeln, weil sie einen hohen weiblichen Anteil in ihrer Persönlichkeit haben als andere Menschen: Beide Gruppen lieben den Perfektionismus und sind Tiefstapler. Damit stehen sich Informatiker und Frauen in Gehaltsverhandlungen selbst im Weg.“

Ich kenne schlampige Frauen, pragmatische Männer und arrogante Informatiker. Und das ganze jeweils auch andersrum :roll_eyes:

„Einmal geht das, dann sollte der Mitarbeiter aber fragen, was er besser machen soll, damit er im nächsten Jahr mehr Gehalt bekommt. Gibt es wieder eine Absage, wird es happig für ihn. Denn die zweite Absage bekommt er, weil die Firma weiß, dass er trotzdem bleibt, so wie im Jahr davor. Und wer dann auch noch zeigt, dass er seinen Traumjob hat, für den ist verhandeln sehr schwer, weil die Gegenseite weiß, dass Sie genau diesen Job so leicht nicht aufgeben. Sie brauchen extrem gute Argumente und sollten sich ernsthaft damit beschäftigen, unter welchen Bedingungen es Ihr Traumjob bleibt. Mit der dritten Absage sollten Sie gehen, denn dann wissen Sie, wie wenig wert Sie der Firma sind.“

Also sollte ich 2-3 Jahre warten, selbst wenn mein Vorgesetzter mir unbegründet eine faire Bezahlung verweigert? In einem Berufsfeld in dem derart stark Arbeitnehmer gesucht sind kann ich mir die Firma innerhalb von wenigen Wochen selbst aussuchen und wozu dann bei einer schlechten Firma bleiben wo die eigene Arbeit nicht gewürdigt wird?

Na grandios. Mit den jüngsten Bewegungen („Mehr Frauen in MINT“ etc) wird bei dieser Argumentation ja die perfekte „marginalisiertes Opfer“-Gruppe rangezüchtet, die in Zukunft für alles, was in ihrem Leben schief läuft, die männlichen Chefs verantwortlich machen können: Frauen die Informatiker sind :roll_eyes: (Eigentlich ja „Informatikerinnen“, aber das Wort klingt einfach zu lächerlich).

Das ganze heißt übrigens schlicht „Agreeableness“ im Big Five personality traits - Wikipedia (und ob Informatiker da höher liegen, wäre mal eine interessante Frage. Wenn ich mir die Diskussionen zu „Welche Programmiersprache ist die beste?“ oder „Gehört die öffnende { in die gleiche oder nächste Zeile?“ ansehe, wäre ich mir da nicht so sicher :smiley: )

Auf welchen Planeten lebt ihr denn eigentlich alle? Als Informatiker einen Job zu finden, der bei genauerer Betrachtung kein Drecks-‚Mädchen-für-alle-Frickeleien‘-Job ist, ist doch fast unmöglich…?!

@Firephoenix: Du hast ziemlich gut die Kritikpunkte erfasst. Nur die 10% mehr pro Jahr lese ich da nicht raus. Eher, dass man es versuchen sollte.

Wer 1 Jahr keine Erhöhung bekommt, ist durch Inflation schon im Minus.

Hab heute meinen neuen Vertrag unterschrieben. Ab 1.1. gehts los, jetzt muss ich noch kündigen.

" Zwar beklagen die von Deloitte befragten Vorstände großer deutscher Unternehmen am meisten den Mangel an IT-Fachkräften – doch nur 24 Prozent sehen höhere Löhne als probates Mittel an, um Abhilfe zu schaffen."

Hm :astonished: es kann doch kein Zufall sein, dass das alles Berufe sind, bei denen man sich mit der Scheiße anderer Leute beschäftigen muss? :thinking:

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:smiley:

Treffend erkannt

Ich sehe das mehr als überspitzte Zuspitzung…
Fachkräftemangel bei Klempner höre ich auch zum ersten mal…

Ich nicht. Kenne 2 Meister die keine Azubis finden. Ist ein unatraktiver Job gepaart mit einem recht geringen Gehalt. Noch mag das passen aber in paar Jahren gehen die ersten Meisterbetriebe in den Ruhestand.

Sehe ich anders. Ein Klempner, der eine Wasserhahndichtung „reparieren“ soll, nimmt für 10 Minuten 60 bis 80 €. Ich weiß nicht, ob das nicht unüblich ist…

Edit, Ergänzung, hiernach für eine/n „Kundendienstmonteur/-in“ eigentlich nicht unüblich. :smiley:

Den Unterschied zwischen deiner Rechnung und dem Verdienst des Klempners kennst du?

Entweder er ist der Betrieb, dann kriegt er relativ viel. Oder er ist Geselle, dann kriegt er verglichen mit der Arbeit recht wenig.

Hat ja auch nichts mit “empfinden” zu tun sondern mit belegten Zahlen. Es studieren mehr und immer wenig sind im Handwerk. Fatale Entwicklung insg aber ich hätte auch keine Lust auf die Jobs.

Naja hat sicherlich auch einiges damit zu tun, dass man heutzutage studieren muss um ein angesehener Teil dieser Gesellschaft zu sein. Das tendiert mittlerweile sogar in Richtung Doktor, hab ich das Gefühl. In Zukunft studiert man bis 40, arbeitet bis 80 und stirbt mit 80,1.
Würde man einfach mal ein bisschen Respekt dem Müllmann entgegenbringen anstatt zu glauben dass mit der Anzahl der Titel vor dem Namen auch die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Spielstraße zunimmt, sähe die Sache auch anders aus. Aber das ist ein allgemeines Problem.

Wenn die Wirtschaft zusammenbricht und die Nachfrage nach Ingenieuren abnimmt, dann würden sich die Ausbildungsbetriebe nicht mehr retten können vor Bewerbungen.

Ich persönlich habe größten Respekt vor Handwerkern, Postboten, Müllmännern. Aber ich verstehe was du meinst.

Ich glaube der Mangel an Azubis hat auch was mit der Leistungsbereitschaft zu tun. Da muss man sofort früh aufstehen, anpacken etc. Ich hätte da nach der Schule echt keine Lust drauf gehabt. Jetzt gibt es genug schlecht bezahlte Akademikerjobs weil gerade im Geistesiwssenschaftlichen Bereich viele rumkrebsen mit Gehältern und Befristungen, über die ein Handwerker echt nur lachen kann.

12 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Freelancer auf Mist-Infrastruktur

So, letztendlich bin ich doch bei meinem alten AG geblieben. :smiley:

When hiring senior engineers, you’re not buying, you’re selling

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Das trifft auch auf Nicht-Senior engineers zu. Die Taktiken von heute stammen aus einer Zeit in der auf einen Arbeitsplatz 100 Bewerber kamen. Nur weil sich 10 Leute auf eine Stelle bewerben heißt dass nicht man hat die Wahl, wenn sich die 10 Leute auf insgesamt 50 Stellen beworben haben.

Arbeitnehmer sind keine Bittsteller.

Als ich meine Wohnung vermietet habe, hatte ich fast 50 Mails nach einer Woche, unzählige weitere später. Klar kann ich die Bewerber wie scheiße behandeln, in Massen abfertigen, oder aber ich zeig mich höflich, gebe mir Mühe, hebe die Vorteile der Wohnung hervor und greife mir den Besten. Und den habe ich auch bekommen.

Es ist auch die Einstellung vieler Unternehmen, dass die Arbeitnehmher froh sein sollten, wenn sie bei ihnen arbeiten dürfen. Ein schöner Kommentar dazu war:

Got a message from yet another self driving startup. Agreed to do a phone screen out of curiosity. Interviewer is 6 months out of school and his first question - why do you want to work for us. My answer - I actually don’t, I didn’t even know you exist and it is your job to convince me. Thoughts - i’m wasting my time.

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Hat denn jemand von euch persönliche Erfahrungen? Klar, weltweit gibt es immer irgendwelche Situation die vielleicht passiert sind. Okay, weltweit SIND solche Situationen sicherlich aufgetreten.

Aber der Prozess muss natürlich gut sein. Ich hatte einen Vorgang bei einem der Big4, da hab ich ca 6 Telefon-Interviews gehabt und 1 persönliches Gespräch und hatte immernoch keine Vorstellung von dem Job. Da hab ich dann dankend abgelehnt.

Ach, ich hab das ganz pragmatisch gelöst.

Ich informatikere einfach nicht mehr. Daher brauch ich mir auch um das Gehalt keine Gedanken mehr zu machen. Es gibt genügend Leute, die eine viel schlechtere Leistung abliefern, als ich es jemals tat und täte und dafür viel mehr Geld bekommen als ich jemals bekam. Der Korrelationskoeffizient von Leistung zu Entlohnung ist schlichtweg 0. (Selbst dieser Satz wird manchen Informatiker überfordern) Das ist aber kein Phänomen, dass nur Informatiker betrifft.

Aber was will man von einer realistischen Jobbeschreibung erwarten? “Wir haben einen Haufen Scheisse (unsere Codebase) und eine Horde wildgewordener Affen (Programmierer) und haben keine Ahnung (keine Ahnung) was wir noch tun sollen. Bitte, Bitte, rette uns, unser Projekt ist für einen guten Zweck weshalb unser Budget auch beschränkt ist (Make the world a better place [haben kein Budget, ging alles für Champus und Kaviar drauf])”